Giftpflanze Jakobskreuzkraut verbreitet sich stark

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 23.05.2007 - 12:05 Uhr
 
In diesem Jahr konnte sich das Jakobskreuzkraut, botanisch Senecio jacobaea, durch die lange Trockenheit im April sehr gut entwickeln. Besonders auf wenig genutzten Weiden, Brachflächen, Wegrändern und Böschungen breitet sich diese zweijährige Giftpflanze weiter aus, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Jakobskreuzkraut, auch als Jakobsgreiskraut bekannt, ist zurzeit etwa 15 Zentimeter groß und hat löwenzahnähnliche Blätter. Die gesamte Pflanze ist giftig und verursacht Leberschäden. Die jüngsten Pflanzen und die gelben Blüten sind am giftigsten. Pferde und Rinder reagieren auf das Kraut empfindlicher als Schafe und Ziegen. Besonders gefährlich für die Tiere ist die Zeit vor der Blüte, denn die jungen, besonders giftstoffreichen Blätter werden auf der Weide gefressen. Sobald die Pflanzen blühen, dann ist die Pflanze etwa einen Meter groß und hat gelbe, margeritenartige Blüten, rühren die Tiere sie nicht mehr an. Wenn die Blüten Samen bilden, weil die Weide nicht gemäht wird, ist die Ausbreitung im kommenden Jahr vorprogrammiert.

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Auf regelmäßig gemähtem Grünland hat das Jakobskreuzkraut keine Chance, sich zu vermehren. Optimale Bedingungen findet es auf Weiden, die nicht regelmäßig nachgemäht werden. Besonders häufig ist es auf wenig gepflegten Pferdeweiden zu finden. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, durch regelmäßiges Nachmähen der Weideflächen die Samenbildung der Pflanzen zu verhindern. Um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, sollte es ausgerissen oder ausgestochen und die Pflanzenreste entsorgt werden, damit die Weidetiere diese nicht mehr fressen können. Dabei sollten die Wurzeln mit entfernt werden, da Jakobskreuzkraut auch aus im Boden verbliebenen Wurzelresten erneut austreiben kann.
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Diskussion

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Mel
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Mel

Bei uns steht heute auch ein Bericht in der Zeitung und hier gibt es auch noch Infos:

http://www.br-online.de/ratgeb…355268.xml

Die Wissenschaftler meinen, dass das auch in die Nahrung gelangen kann z.B. über Bienen
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Indigogirl

Zitat geschrieben von Mel
Die Wissenschaftler meinen, dass das auch in die Nahrung gelangen kann z.B. über Bienen

... oder über Kühe, die das fressen und das Gift dann über die Milch wieder abgeben. Soweit ich das mitbekommen habe, wird da aber noch nachgeforscht, ob es wirklich in die Nahrung kommen kann.

http://www.n-tv.de/wissen/welt…03994.html
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Mel
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walmar

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Gysmo

Ja, schlimm!
Es ist sogar bei uns im Schweizerländle im Vormarsch, und soweit ich mich da erinnern kann, gibt es regelrecht so Kampagnen, wo Flächen, wo das Kraut wächst, systematisch davon entledigt werden. Aber es kostet natürlich Geld und Freiwillige, die das machen....
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pachizefalos

In meiner Kindheit waren in Norddeutschland viele Vieh-Weiden gelb von einem anderen Greiskraut, das verschwunden ist seit die Wiesen mehr gedüngt werden. War das Vieh damals noch schlauer? Übrigens waren der entscheidende Faktor für jenes Greiskraut die Spuren von Kupfer, die in jedem Kunstdünger enthalten sind.

Alkohol, regelmäßig getrunken, schädigt die Leber schwer.

Für Alkohol darf Werbung gemacht werden...

Im Zigarretten-Rauch sind auch Dioxine nachweisbar. Die Nachweismethoden sind unvorstellbar genau geworden. Aber die Dioxine im Zigarrettenrauch sind nicht das wirklich Schädigende für Raucher und Passiv-Raucher. Die Bruchteile von einem Milligramm Pyrrolizidinalkaloide (das Gift des Jakobs-Greiskrauts), die in manchem Honig nachgewiesen werden können, ängstigen mich nicht.

Bloß gut, dass wir sonst keine anderen Probleme haben!!!!

Dass Pferde-Besitzer sich Sorgen machen, kann ich trotzdem verstehen.
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Mel
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Mel

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Indigogirl

Ja, das hab ich gestern (und heute Morgen in der Zeitung) auch schon gelesen.
Wobei ich finde, dass die beiden sich gar nicht so ähnlich sehen... Aber wenn ich ne Packung Rucola Salat kaufe, achte ich auch nicht so deutlich drauf, ob's wirklich Rucola ist. Denn man geht ja schon davon aus, dass nur das drin ist, was drauf steht.

... wenigstens hat Plus alle Packungen zurückgerufen!

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