Geranium, zu deutsch Storchschnabel

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 22.01.2008 - 07:54 Uhr
 
Vielseitige Geranium

Die Gattung Geranium mit seinen über 300 Arten erfüllt mit seiner Vielseitigkeit fast jeden Gartenwunsch. Auch wenn die Namen ähnlich klingen, sie dürfen nicht mit den beliebten Balkongeranien, botanisch Pelargonium, verwechselt werden. Sie sind zwar miteinander verwandt, doch während Geranium eine winterharte Staude ist, überleben Balkongeranien den Winter wegen des Frostes nicht.

Grazile Blüten und ausdrucksstarke Farben
Meistens handelt es sich bei Geranium um niedrige oder halb hohe, relativ anspruchslose Pflanzen, die in den gemäßigten Zonen der ganzen Welt verbreitet sind. Ihre sehr interessant geformten länglichen Fruchtstände, die sich nach der Blüte bilden, erinnern an den Schnabel eines Storches, daher ihr deutscher Name. Unzählige kleine, aus fünf Blättern bestehende schalen- oder tellerförmige Blüten bringen je nach Art und Sorte von Mai bis September Farbe in den Garten. Das Farbspektrum reicht von leuchtendem Weiß bis zu den unterschiedlichsten kräftigen Blau-, Rot- und Rosatönen. Einige Sorten bestechen zudem durch eine faszinierende Aderung der Blüten, wie z.B. die zerbrechlich zart-weißen Blüten des Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii), die von purpurnen Adern durchzogen sind, oder die rosafarbenen, dunkel geaderten Blüten von Geranium cinereum ’Ballerina’. Die rundlichen und sehr dekorativen Blätter von Geranium sind meist handförmig geteilt oder zeichnen sich durch tiefe Einschnitte aus. Die Blätter einiger Arten wie z.B. von Cambridge-Storchschnabel (Geranium cantabrigiense) und dem Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) verfärben sich im Herbst auffallend und bringen mit ihren Gelb-, Orange- oder Rottönen warm-leuchtende Spätsommeratmosphäre in den Garten. Ganzjährig attraktiv sind der Sibirische Storchschnabel (Geranium wlassowianum) und der Braune Storchschnabel (Geranium phaeum ’Samobor’), bei beiden Arten sind die Blätter mit einem schwarzen, sehr dekorativen Muster überzogen.

Wie hätten Sie’s denn gerne?
Viele Gartenbesitzer haben mittlerweile ihre Liebe zu Geranium entdeckt. Mit gutem Grund, sind diese Stauden doch trotz ihres filigranen Aussehens äußerst robust und pflegeleicht. Werden Geranium in Gruppen gepflanzt, sind sie am ausdrucksstärksten. Sehr eindrucksvoll sehen z.B. Storchschnabelrabatten mit einer Kombination aus Rosa Storchschnabel (Geranium endressii), dem blauen Himalaya-Storchschnabel (Geranium himalayense) und dem Schnee-Storchschnabel (Geranium sanguineum ’Album’) in Rosa-Blau-Weiß aus. Wunderschön harmoniert auch der purpurblaue Waldstorchschnabel (Geranium sylvaticum) mit gelb blühenden Trollblumen (Trollius cultorum) oder mit weißen Glockenblumen (Campanula) an einem halbschattigen Standort. Zudem lassen sich mit Geranium wunderschöne Kombinationen mit Gehölzen, Rosen oder Zwiebelblumen schaffen. Auch was die Wuchshöhe betrifft, bietet Geranium eine große Auswahl: Von Bodendeckern wie dem Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium endressii) oder dem heimischen Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), die 10 bis 30 cm hoch werden, bis hin zu imposanten Exemplaren von bis zu 60 cm wie dem Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum). Für fast alle Bereiche in naturnahen Gärten finden sich in der Gattung Geranium geeignete Arten und Sorten. Neben der Verwendung in Rabatten und Staudenbeeten lassen sich einige auch hervorragend für Kübel- und Balkonbepflanzungen verwenden. Die beeindruckenden Blütenstände des Pracht-Storchschnabels (Geranium magnificum) sehen sogar in bunten Sommersträußen wunderschön aus.

Ein Platz an der Sonne
Beachtet man die Standortansprüche der verschiedenen Arten und Sorten, danken sie es mit reicher Blütenfülle und kräftigem Wuchs. Die meisten Geranium-Arten bevorzugen durchlässige Böden. Einige sind wahre Sonnenanbeter, während sich andere Arten wie z.B. der Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum) auch im Halbschatten wohlfühlen. Viel Sonne und einen wirklich geschützten Platz im Garten verlangt die wunderschöne Storchschnabel-Art Geranium psilostemon, die mit ihren ausdrucksvollen, kräftig-pinkfarbenen Blüten im sommerlichen Garten für weithin leuchtende Farbtupfer sorgt. Sie kann bis zu 80 cm hoch werden und erfreut im Herbst den Betrachter noch durch die gelbe und orangerote Färbung ihres üppigen Laubes. Für sonnige Rabatten mit frischem, nahrhaftem Boden eignen sich z.B. der Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum) mit seinen opulenten, violetten Blütenbüschen oder der blauviolett blühende Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense). Doch auch trockenere Böden sind für einige Arten kein Problem. Wer Steingärten mag, für den sind z.B. der kompakt wachsende purpurrote Graue Storchschnabel (Geranium cinereum) oder der wunderhübsche Dalmatien-Storchschnabel (Geranium dalmaticum) mit seinen seidig-rosafarbenen Blüten bestens geeignet. Wieder andere Arten sind von stark kriechendem Wuchs und bilden dichte Teppiche. Arten wie der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) oder der Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) sind hervorragende Bodendecker und verdrängen mit ihren vielen kleinen karminroten, rosa oder weißen Blüten und dichten Blättern sogar Unkraut.
CMA
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