Frosttrocknis und Schneebruch - Gefahr für Pflanzen

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 01.01.2011 - 08:51 Uhr
 
Der Garten und die Pflanzen ruhen und warten auf den Frühling. Bis dahin können aber Kälte und Schnee den immergrünen Pflanzen jedoch noch viele Probleme bereiten.

Wenn der Boden gefroren ist und gleichzeitig die Sonne scheint, werden die immergrünen Blätter der Pflanzen erwärmt und beginnen über ihre Spaltöffnungen Wasser abzugeben. Normalerweise nehmen die Pflanzen gleichzeitig über die Wurzeln Wasser auf und gleichen damit diesen Verlust wieder aus. Bei gefrorenem Boden geht das aber nicht.

Da Blätter und Teile der Pflanze austrocknen, bilden sich hell- oder dunkelbraune Flecken auf den Blättern, die wie Verbrennungen aussehen. Diese Erscheinung nennt man Frosttrocknis. Sie tritt bei den Pflanzen hauptsächlich an den obersten, nach Süden und Südwesten gewandten Blättern auf. Am stärksten sind Pflanzen mit einem eng begrenzten Wurzelbereich betroffen, also Neupflanzungen und solche in Kübeln und frei stehenden Töpfen. Kalter und trockener Wind verstärkt die Schäden. Bei anhaltender Hochdruckwetterlage kann es auch an Nadelgehölzen zu Schäden kommen.
Vorbeugend müssen die Pflanzen vor der Erwärmung durch die Sonne geschützt werden. Dazu können sie mit Tannenreisig oder Schilfrohrmatten, große Pflanzen auch mit einem Vlies abgedeckt werden. Aus dem gleichen Grund werden wintergrüne Stauden bei Kahlfrost zugedeckt. Die Bedeckung sollte aber nicht dauerhaft angebracht werden, da die Pflanzen in milden Perioden durch Verdunkelung Schaden nehmen können.
Hierbei ist der Zeitverzug bei der Reaktion der Bodentemperatur auf die Lufttemperatur zu beachten. Das heißt, dass beim ersten Nachtfrost noch keine Gefahr besteht, da der Boden ja noch nicht gefroren ist, es andererseits im Frühjahr bei zunehmender Sonneneinstrahlung noch eine Weile dauert bis auch der Boden wieder auftaut. Pflanzen in Kübeln werden über Winter so aufgestellt, dass die Sonne sie nicht erreicht. Wenn im Garten der Boden unter den Pflanzen im Herbst mit einer dicken Mulchschicht bedeckt wird, dringt der Frost weniger tief in diesen ein und eine Wasseraufnahme bleibt länger möglich. Bei geschlossener Schneedecke tritt Frosttrocknis seltener auf, da auch die Schneedecke isolierend wirkt. Allerdings kann es dann auch leichter zu echten Frostschäden (Erfrierungen) kommen, da sich die Luft in klaren Nächten über einer Schneedecke besonders stark abkühlt.

Kommt es zu starkem Schneefall sollten der Garten und seine Pflanzen ebenfalls gut beobachtet werden. Immergrüne Hecken, Buchsbäume, Bambus und Kirschlorbeer bieten dem Schnee durch ihre Blätter eine große Angriffsfläche und wenn die Last zu schwer wird, biegen sich die Äste oder brechen sogar. Abhilfe ist da ganz einfach: Abschütteln. An schwer zugänglichen Stellen kann man einen Besen zur Hilfe nehmen, um die Pflanzen von ihrer Last zu befreien.

- ms-



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