Der Herbst ist da und mit ihm der Drang, im Garten für Ordnung zu sorgen. Doch Vorsicht: Der Griff zur Gartenschere ist jetzt ein zweischneidiges Schwert. Während einige Pflanzen einen Rückschnitt dringend benötigen, kann er für andere das Todesurteil im Winter bedeuten. Wir schaffen Klarheit und präsentieren die ultimative JA/NEIN-Liste für den Herbstschnitt.
Der Herbst-Putz im Garten – für viele ein festes Ritual. Doch Gartenbau-Ingenieur Hans-Jörg Haas warnt vor übereiltem Aktionismus: "Wer Gehölze nach Mitte September schneidet, riskiert Frostschäden und Pilzbefall an den offenen Schnittstellen." Die Natur hat ihren eigenen Plan, und oft ist die vermeintliche Unordnung der beste Schutz für unsere Pflanzen.
Die NEIN-Liste: Hände weg von diesen Pflanzen!
Für die Mehrheit der Gartenbewohner gilt im Herbst: Finger weg von der Schere! Die alten Triebe und Blätter sind ein genialer, von der Natur entworfener Winterschutz. Sie schützen das Herz der Pflanze vor eisigen Winden und Temperaturschwankungen. Zudem sind die Samenstände eine unverzichtbare Nahrungsquelle für Vögel, und die mit Raureif überzogenen Halme von Ziergräsern verwandeln den Garten in eine Winterwunderlandschaft.
Bei diesen Pflanzen sollten Sie die Schere stecken lassen:
- Rosen: Der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr. Im Herbst werden nur kranke Triebe oder verblühte Blüten entfernt. Ein starker Rückschnitt macht sie anfällig für Frost.
- Hortensien: Die alten Blütenstände sind nicht nur dekorativ, sie schützen auch die neuen Knospen, die direkt darunter für das nächste Jahr angelegt sind.
- Die meisten Stauden: Sonnenhut, Fetthenne, Astern und Co. bieten mit ihren Samenständen Vögeln ein Festmahl. Ihre Stängel sind zudem wichtige Überwinterungsquartiere für Insekten.
- Ziergräser: Das Laub schützt das Herz der Gräser vor Nässe und Kälte. Der Schnitt erfolgt erst im Frühjahr, bevor der Neuaustrieb beginnt.
- Alle Frühblüher: Forsythien, Magnolien oder Flieder haben ihre Knospen für das kommende Frühjahr bereits angelegt. Ein Schnitt im Herbst würde die Blütenpracht zunichtemachen.
Die JA-Liste: Hier ist der Schnitt jetzt genau richtig!
Einige wenige Pflanzen profitieren jedoch von einem gezielten Herbstschnitt. Hier geht es vor allem darum, Krankheiten vorzubeugen, die Vitalität für das nächste Jahr zu sichern oder eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
Diese Pflanzen dürfen und sollten jetzt geschnitten werden:
- Herbst-Himbeeren: Alle Ruten, die in diesem Jahr Früchte getragen haben, werden bodennah abgeschnitten. So schaffen Sie Platz für die neuen Triebe im Frühling.
- Bestimmte Stauden zur Krankheitsvorbeugung: Welke und matschige Blätter von Funkien (Hosta) oder Pfingstrosen sollten entfernt werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
- Hecken: Ein leichter Formschnitt ist bei vielen Hecken wie Hainbuche oder Liguster noch bis Ende Oktober möglich. Aber Vorsicht: Nicht bei Frost schneiden!
- Entfernen von Totholz: Abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Äste können bei den meisten Gehölzen jederzeit entfernt werden.
Die Schärfe der Entscheidung: Auf das richtige Werkzeug kommt es an
Wenn geschnitten wird, dann aber richtig! "Ein sauberer, glatter Schnitt verheilt am schnellsten und bietet Pilzen und Bakterien die geringste Angriffsfläche", erklärt Gärtnermeisterin Anna-Maria Schmidt. Stumpfe oder ungeeignete Scheren quetschen die Triebe und hinterlassen ausgefranste Wunden – eine offene Einladung für Krankheitserreger, besonders im feuchten Herbstklima.
Genau hier liegt der Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Gartenschere. Die
GREEN24 Profi-Gartenscheren sind für diese Aufgabe perfekt gerüstet. Mit der
Bypass-Schere gelingen präzise, saubere Schnitte bei jungen, frischen Trieben. Für härteres, totes Holz ist die
Amboss-Schere die richtige Wahl, da sie die Kraft optimal überträgt. Die extrem scharfen Klingen beider Modelle sorgen für spiegelglatte Schnittflächen, die der Pflanze helfen, die Wunde schnell zu verschließen.
Fazit: Mut zur neuen Unordnung!
Der Herbst ist die Zeit des Loslassens, auch im Garten. Ein naturnaher Garten, der Vögeln und Insekten Schutz und Nahrung bietet, ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch wunderschön anzusehen. Greifen Sie also nur zur Schere, wenn es wirklich nötig ist – und dann mit dem richtigen, scharfen Werkzeug.
Wie halten Sie es mit dem Herbstschnitt? Schneiden Sie oder lassen Sie der Natur freien Lauf? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen im Forum!