Eure Erfahrungen mit Phyllostachys nigra punctata

 
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feigenblatt

Hallo an alle Bambusfans,

ich habe seit ein paar Jahren oben benannten Bambus in Kübelhaltung.
Leider aber schwächelt er schon seit ich ihn habe. Er treibt spät und wenig aus, die Halmstärke bei Neuaustrieben hat sich kaum verändert. Auch habe ich immer eine große Anzahl von Blättern mit braunen Spitzen.
Wie sehen eure nigras in Kübelhaltung denn aus? Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Bambus?

LG feigenblatt
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cat
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cat

hallo feigenblatt,

hier mein erfahrungsbericht:
ich hab einen phyllostachys nigra - als solchen habe ich ihn jedenfalls vor ca. 15 jahren erstanden......... er galt damals aus ausgesprochene seltenheit........wenn man sich bei den angebotenen p. nigra punctata die beschreibungen zu gemüte führt (zitat eines anbieters: "Bei dem Phyllostachys Nigra punctata ist der Halm nach dem Austrieb noch grün, im Laufe der Zeit wechselt die Farbe vollständig in ein sattes schwarz.Die Halme neigen sich nur leicht, die Blätter wirken klein und elegant." ) entspricht das dem habitus meines nigra....... aber ich denke, dass - sofern überhaupt ein unterschied zwischen nigra und nigra punctata besteht, dieser nicht gravierend sein wird........

zu deiner frage: bis jetzt sind bei mir über die jahre alle versuche der kübelhaltung meines nigra gescheitert. da wir mehrfach umgezogen sind, lag es schon in meinem interesse, eine solche rarität immer wieder in den neuen garten mitzunehmen und bereits beim ersten mal zeigte sich, dass sich der phyllo extrem gut "eingelebt" hatte, sodass nur rhizomstücke umgezogen werden konnten.......
ich habe in der folge immer wieder - sei es anläßlich eines umzuges oder weil eben irgendwie rhizome abgestochen wurden - versucht, diese als kübelpflanze zu ziehen, länger als ein oder zwei jahre haben sie jedoch niemals überlebt und auch in dem zeitraum sind sie kaum gewachsen, kläglich ausgetrieben und die vorhandenen neuaustriebe haben sich kaum entwickelt (stärke) und wie bei dir auch - viele braune spitzen. sofern der kübelaufenthalt nur kurzzeitig war, hat sich der bambus dann ausgepflanzt aber wieder regeneriert bzw. seinen gewohnten wuchs und entwicklung gezeigt..........

für mich persönlich liegt der schluss nahe, dass manche bambussorten einfach nicht kübelgeeignet sind vielleicht braucht er einfach eine bestimmte "bewegungsfreiheit" auf jeden fall hat er (meiner jedenfalls!) gerne "nasse füsse" dann ist er kaum zu bändigen und 5 - 6 m sind locker drin.......

sorry, dass ich kein positiveres feedback geben kann

lg cat

anmerkung aus gegebenen anlaß:
dies ist mein persönlicher erfahrungsbericht mit dieser pflanze über einen zeitraum von 15 jahren und stellt keine wissenschaftliche, botanische lehrmeinung dar, ebensowenig ist dies eine verbindliche oder allgemein gültige aussage zur pflege, behandlung und entwicklung dieser pflanze/art/gattung und erhebt den anspruch auf vollständigkeit und richtigkeit. es handelt sich lediglich um die beschreibung eines individuellen einzelfalles zu sehen und zu bewerten, äußere umstände, unterschiede in der pflanze, herkunft, wachstumsverlauf und behandlung können zu anderen reaktionen, erfolgen, misserfolgen und erfahrungen führen.
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feigenblatt

Hallo cat,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht über deine nigra Erfahrungen. Wahrscheinlich hast du recht und Kübelhaltung mag er wohl nicht. Auf der anderen Seite ist er letztes Jahr in einen wirklich großen, großen Topf umgezogen. Nun ja, gerade ist er dabei, seinen ersten diesjährigen Halm zu schieben.
Da ich leider keinen Garten besitze werde ich mich wohl mal darum bemühen müssen, ein neues Herrchen oder Frauchen für ihn zu finden, damit er sich in Zukunft austoben kann.

Oder gibt es auch Nigra-Besitzer, die andere Erfahrungen mit der Kübelhaltung haben?

Es grüßt das feigenblatt
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cat
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cat

ich drück dir die daumen feigenblatt, dass du vielleicht doch noch tips bzw. erfolgsmeldungen kriegst, andererseits hat - zumindest - meiner schon einen extremen drang sich auszubreiten bzw. zu wandern........ aber vielleicht gibt's ja irgendeinen trick um ihn zu überlisten

lg cat
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Lithops

Ich habe einen nigra der steht neben einer grossen Kastanie, so ist er schön windgeschützt und im Halbschatten. Bis jetzt hatte ich mit ihm nur ein Problem, das war aber allerdings wegen Mäusen die unter ihm gehaust hatten. Manchmal werden schon ein paar Blätter braun aber dann wird es nicht schlimmer.

@feigenblatt Düngst du ihn vieleicht zu viel? Oder vieleich past ihm das Substrat nicht ihn dem er drin steckt?
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Hecken-Hermann

Hallo,

will nur kurz ein paar Info´s dazu geben.

Phyllostachys, egal ob nun nigra, nigra Punktata oder andere Sorten und Arten sind nicht einfach in Gefäßen zu halten.
Besonders aber der NIGRA ist da etwaqs "zickig"! Braune Blätter, schlechter Zuwachs, dünne Rohre und oft "jämmerliches" Erscheinungsbild sind bei ihm häufig der Fall. Nigra Punktata ist da etwas robuster.

Nun aber zum Grundsätzlichen ! Da die Pflanzen stark wachsen und wurzeln, ist oft schon nach wenigen Monaten, spätestens aber nach 1-2 Jahren das Gefäß so stark durchwurzelt das kaum noch freier Wurzelraum vorhanden ist! Das bedingt eine kaum noch vorhandene Wasserhaltefähigkeit und Nehrstoffe sind auch nicht mehr ausreichen zur Verfügung. Ergebnis ... siehe oben !
Was ist zu tun ? Entweder regelmäßig umtopfen oder teilen oder mit Wurzelsperre (Rhizomensperre) auspflanzen!
Spätestens über die Wintermonate wird sonst der Phyllostachys weiteren Schaden nehmen. Da es eine immergrüne Pflanze ist, verdunstet sie die ganze Zeit über das Laub weiter Wasser. Der begrenzte Wurzelraum läßt keine, wie schon beschrieben, ausreichende Wasserhaltung zu, Nährstoffe sind auch nicht ausreichend vorhanden, das Ergebnis ist dann eben ein sogen. Frost-/Winterschaden. Sicher kommen da noch einige Faktoren hinzu auf die ich jetzt nicht weiter eingehen möchte. Selbst bei regelmäßiger Wässerung ist da oft nur Schadensbegrenzung möglich. Wenn dann der Topf mit Pflanze noch windig steht und in der Sonne, ist klar das es Probleme geben muß! Wind trocknet weiter aus, die Sonne fördert das noch, die Pflanze wird im Topf einseitig warm, der andere Teil ist dann noch gefroren und der Wurzelballen ist fast trocken und ebenfalls weitgehend durchgefroren. Also keine Wasserversorgung - Trockenschaden und extremer Stress für die Pflanze!

Bedingte Lösung: Windgeschützt und absonnig in die Nähe des Hauses stellen, evtl. Stroh oder Rohrmatte umlegen und locker binden. KEINE Kunststoffplanen oder Folien verwenden!! Trotz WINTER öfter mal mit Wasser versorgen!

Bei unseren Bambus die in der Regel nicht SO stark durchwurzelt sind aber doch auch recht schnell viel Wurzelmasse bilden, wird in den Sommermonaten, je nach Temperaturen, fast TÄGLICH ausreichend Wasser und regelmäßig entsprechende Nährstoffe gegeben.

Wird das nicht gemacht, gibt es sicher schnell Probleme. Beim NIGRA ist noch darauf zu achten das er, falls er noch nicht stark durchwurzelt ist, zwar auch regelmäßig gewässert wird, aber VORSICHT, es kommt auch dann schnell zum Überwässern und er ist dann zuuuuu nass. Das mag er auch nicht.

Tip ! Kübel nal einseitig anheben um so ein gefühl für das Gewicht zu bekommen. Nass ist eben recht schwer und wenn man den Kügel beim anheben fast schon umwirft .... WASSER !!!!!

Gruß

Hecken-Hermann
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feigenblatt

Hallo cat,
bin gerade etwas verwirrt. Habe vorhin deine Beitrage in der Abteilung "Biete+Suche" gelesen bezüglich deines Bambusses. Du bestehst ja ganz ordentlich darauf, dass du keinen nigra punctata hast. Aber du hast schon einen "schwarzen" Bambus, oder? Ich glaube nämlich, dass du dann doch einen punctata hast, denn der Phyll. nigra "Henonis" treibt grüne Halme und der nigra "Boryana" grüne mit braunen Flecken. Eine komplette Schwarzfärbung weiß nur der nigra f. punctata auf.

LG feigenblatt
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Hecken-Hermann

Zitat geschrieben von feigenblatt
Hallo cat,
bin gerade etwas verwirrt. Habe vorhin deine Beitrage in der Abteilung "Biete+Suche" gelesen bezüglich deines Bambusses. Du bestehst ja ganz ordentlich darauf, dass du keinen nigra punctata hast. Aber du hast schon einen "schwarzen" Bambus, oder? Ich glaube nämlich, dass du dann doch einen punctata hast, denn der Phyll. nigra "Henonis" treibt grüne Halme und der nigra "Boryana" grüne mit braunen Flecken. Eine komplette Schwarzfärbung weiß nur der nigra f. punctata auf.

LG feigenblatt

Ach NUR Phyllostachys nigra Punktata ist schwarz (meine natürlich das Rohr!) ??? Was man so alles lernt !!

Allein mir fehlt nicht nur der Glaube !

Gruß

Hecken-Hermann
(Aber bitte ... nicht wieder "Grundsatzdiskussionen und Aufregungen!) Wenn´s denn so ist !
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feigenblatt

Hermann,

net nur "a" sagen, aufklären bitte! Vielleicht ist dass dann ja gar kein punctata, den ich da habe.
Also, raus damit, welcher Phyllo ist noch schwarzrohrig und vor allem, wie heißt er? Danke.

LG feigenblatt,
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Hecken-Hermann

Das ganze ist nicht einfach.

Eigentlich ist es Phyllostachys nigra. ABER der wird dann unter Synonym Phy. nigra nigra oder Variegata nigra geführt. Andere bezeichnen ihn als Phy. nigra Punktata. Also ein etwas ungeordneter "KUDELMUDDEL"

Hier sind dann auch noch mehrere Klon auf dem Mark. Einige färben sich im 2. Jahr schwarz, Andere werden erst später dunkel aber nie GANZ schwarz sondern dunkelbraun oder rötlich braun. Auch im Wuchs und Rohrstärke unterscheiden sie sich.

Alles läuft unter den oben gen. "Namen" Da soll einer noch durchblicken. Wir haben Pflanzen (Phy. nigra) die schon im ersten Jahr ihre Rohre zum Spätsommer bis Herbst ins kunkelbraun verfärben. Das zweijährige Rohr ist dann schon richtig schwarz.

Aber das nur mal zu Klärung oder vielleicht zur Verwirrung ?

Gruß

Hecken-Hermann
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Platon

Hallo Feigenblatt,

habe seit 1 Jahr 3 Pyllostachys nigra Punctata in meinem Garten. Er wächst und gedeiht. Er hat unterdess eine Höhe von ca. 2m. Ich meine damit, dass jede Pflanze eine Eingewöhnungszeit braucht, die mitunter bis zu 2 Jahren dauern kann. Das habe ich bei meinen Zitrusbäumen erlebt, die ich aus Griechenland mitgebracht habe. Seit 3 Jahren tragen sie das erste Mal Früchte...... die Wartezeit hat sich gelohnt.

Habe ein wenig Geduld.

Petra
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Hecken-Hermann

Hallo,

woran oder vonvon soll sich die eingewöhnen? Wie schon geschrieben, Phyllostachys hat oft Probleme in Kübeln und Pflanzgefäßen. Je länger sie in evtl. zu engen oder keinen Gefäßen stehen, je mehr Stre? haben sie ! Das hat nichts mit Zitrus zu tun! (SORRY) Die (der) kommen aus einem anderen Klima und müssen sich so etwas "eingewöhnen". Zudem haben sie oft nicht den wirklichen "Baumschulstandard" und sind regelmäßig verpflanzt. Also haben sie erstmal mit Überleben und Wurzelbildung zu tun. Das ist hier etwas Grundlegend anderes.

Aber ich meine ja nur mal so. Das "Problem" ist ausreichend beschrieben und ich hoffe auch erklärt. Sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich gerne verbessern.

Gruß

Hecken-Hermann

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