Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

 
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Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 21.10.2006 - 09:18 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich habe ein kleines Problem:
In meinem Garten steht ein wunderschön gewachsenener Esskastanienbaum. Gerade trägt er wirklich viele scköne Früchte. Wenn sich diese nun aber öffnen und runterfallen, sind die drei Früchte in der Stachelhülle zwar schön braun und sehen auf den ersten Blick schön aus, sind aber glaublich viel zu klein und vor allem innen hohl, so dass man nichts zu essen hat - und dass macht doch eigentlich die Esskastanie aus!

Weiss jemand einen Rat? was fehlt dem Baum? Oder hat er vielleicht zu viele Früchte, so dass er sie nicht richtig ausbilden kann? Sonne müsste er eigentlich genug abbekommen.

Über Ideen würde ich mich freuen, damit wir nächstes Jahr mehr von ihm haben, als Schubkarren voll stacheligem Bioabfall....

Gruß, Peter
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Re: Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 21.10.2006 - 13:18 Uhr  ·  #2
hallo truckstop

vermutlich handelt es sich um einen baum, der aus samen gezogen wurde. bei diesen sämlingen ist eine ordentliche frucht nicht gewährleistet.
wenn du garantiert eine gute haben willst, solltest du eine veredlung kaufen.

mfg roland
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Veredelung

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Gepostet: 21.10.2006 - 20:33 Uhr  ·  #3
Danke für die Antwort.

Auch auf die Gefahr, mich als Nichtbotaniker zu outen: kann ich die Veredelung denn noch am bestehenden (mehrere Jahre alten) Baum vornehmen und habe dann tolle Früchte? Oder ist der Zug schon abgefahren und es heisst erst Säge, dann neuer Baum?

Gruß,
Peter
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Re: Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 21.10.2006 - 21:10 Uhr  ·  #4
hallo truckstop

hab da mal was rausgesucht, weil ich auch eine esskastanie züchten will

Die Begeisterung über den Nutzen der Kastanie könnte dazu führen, überall Kastanienbäume zu setzen. Enttäuschungen wären jedoch oft die Folge. Das geographische Vorkommen der Edelkastanie lässt auf Ansprüche an den Standort schließen:

Notwendig ist ein mildes Klima. Die Edelkastanie blüht erst spät, bei einer Temperatur von 15-18°C. Zu einer vollkommenen Reife der Früchte ist eine lange Vegetationsdauer und eine große Wärmemenge notwendig: Die Summe der täglichen Temperaturen von der Blüte bis zur Ernte soll 2000-2300°C betragen. Zum Ausreifen der Früchte ist ein warmer Herbst unentbehrlich. Besonders günstig sind dabei in Mitteleuropa Seeufer (der See wärmt im Herbst, das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen). Dank der insularen Lage ist England geradezu eine zweite Heimat der Kastanie geworden. In rauhen Lagen kann man zwar auch Kastanienbäume pflanzen, doch sind die Erträge sehr gering. Am ertragreichsten sind sonnige Hänge zwischen 400 und 800 Metern über dem Meeresspiegel. Nur kümmerliches Wachstum ist zu erwarten bei windigem, lehmigem und nassem Boden. Ungünstig sind nasse Niederungen und nasse Mulden.

Die Kastanie gedeiht am besten auf Urgestein, ganz besonders auf Moränenablagerungen und ehemaligen Felsstürzen. Die Kastanie ist sehr kalibedürftig (wie Ginster, Heide und Adlerfarn: wo diese vorkommen, hat auch die Kastanie gute Bedingungen). Die Kastanie verlangt kieselsäurereiche Böden, und zwar deshalb, weil es ausschließlich Silikate sind, welche das Kali absorbieren und den Pflanzen zuführen. Als Nährstoff selbst spielt das Kali allerdings eine ganz untergeordnete Rolle. Die Absorptionswirkung im Boden und die chemisch-physikalischen Wechselwirkungen zwischen Klima und Böden sind für das Gedeihen des Baumes von größter Bedeutung
Neben der Wildform der Esskastanie haben sich im Verlauf der langen Kultivierungsgeschichte eine Vielzahl veredelter Sorten gebildet, bekanntere hiervon sind beispielsweise die Bouche de Betizac oder die Brunella, die beide als hervorragende Speisemaroni gelten.

An den Standorten, die dem Wärmebedürfnis der Edelkastanie gerecht werden, zählt sie zu den Schattenbäumen. Je schlechter jedoch der Boden, auf dem sie steht und je rauher das Klima ist, desto stärker ist ihr Lichtbedürfnis.

An ihrem ursprünglichen Standort gedeiht die Edelkastanie in lichten Laubmischwäldern in sommertrockenem Klima und bei mildem Winter. Der optimale Boden ist nährstoffreich und tiefgründig. Kalk und Bodennässe verträgt die Kastanie nicht

ob man die wildform veredeln kann und wo mit weissich leider nicht, hoffe dir rotzdem geholfen zu haben
lg rose
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Re: Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 22.10.2006 - 14:58 Uhr  ·  #5
hallo truckstop
wenn das bäumschen noch nicht zu riesig ist, müßte es zu machen sein.
zeitpunkt ca. april / edelreiser (einjährige ruten) von ertragreichem baum schon früher schneiden / veredeln durch KOPULATION oder GEIßFUßPROPFEN , mit bast oder gummistreifen verbinden und anschließend mit baumharz ( nicht künstliche rinde ) verstreichen.

viel erfolg roland
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Re: Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 24.10.2006 - 19:31 Uhr  ·  #6
Danke Euch für die Hinweise!

Nun, der Baum ist bereits 4 bis 5 m hoch....
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Re: Esskastanie - zu kleine Früchte - Castanea sativa Mill.

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Gepostet: 29.07.2007 - 21:53 Uhr  ·  #7
Wir haben schon 3 Eßkastanienbäume , zwischen 3-5 m. veredelt.,es fuktioniert gut.Am besten du kappst die Spitze und pfropfst 2 bis 3 Edelreiser ein. Die Spitze wird am besten versorgt . Zur Befruchtung der Edelreiser läst du die unteren Äste am Baum. In den ersten Jahren darauf achten das die Veredlungen nicht überwuchert werden. Edelreiser kannst du unter www.pflanzenhof-online.de bestellen.

Viel Erfolg Peter
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