Ein Botanischer Garten der Superklasse - Singapur

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 01.01.2011 - 09:23 Uhr
 
Singapur, die kleinste Republik Südostasiens, ist ein Inselstaat, der im Norden Malaysia als Nachbarn hat und im Süden durch die Straße von Singapur von Indonesien getrennt ist. Den Großteil des Landes nimmt die Stadt Singapur ein – von ihr ist eigentlich immer die Rede, wenn man von Singapur spricht. Das Stadtbild wird von Wolkenkratzern, Verkehr und der Hektik einer Großstadt bestimmt. Doch auch in Singapur wird man auf der Suche nach Ruhe fündig – im Botanischen Garten.
Das tropisch-feuchte Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von etwa 27 Grad begünstigt eine reiche botanische Vielfalt. Nicht umsonst ist der Botanische Garten der Stadt einer der schönsten der Welt.

Nutzpflanzen als Idee

Bereits 1822 ließ Sir Stamford Raffles, Gründer der Stadt, einen experimentellen Garten auf dem heutigen Fort Canning Hill errichten. Er zielte in erster Linie darauf ab, Nutzpflanzen, wie Kakao und Muskat, anzubauen. Erfolgreich war dieses Projekt nicht, und so wurde die Anlage bereits 1829, kurz nachdem Raffles gestorben war, wieder geschlossen. 1859 wurde der Botanische Garten am heutigen Ort gegründet. Als Erholungspark gedacht, fanden in ihm Blumenausstellungen und Feste statt.
Nach der Übergabe der Verwaltung des Gartens an den Staat 1874 wurden alsbald botanische Experten, die nach Kew-Standards geschult waren, hinzugezogen. Der unaufhaltsame Ausbau des Botanischen Gartens begann, während gleichzeitig der wissenschaftliche Forschungsgedanke vorangetrieben wurde.
Bereits 1928 wurde unter der Leitung von Professor Eric Holttum die ersten Hybridisierungs- und Zuchtversuche mit Orchideen begonnen. Er legte damit den Grundstock für eine noch heute florierende Orchideenindustrie. Spätestens Ende der 80er Jahre zählte der Botanische Garten in Singapur zu den großartigsten botanischen Anlagen weltweit. Auch auf dem Forschungssektor machten sich die Spezialisten der Einrichtung einen Namen. Umfassende Bildungsprogramme und Projekte zum Erhalt der Flora trugen zum guten Ruf des Botanischen Gartens bei.

Irgendetwas blüht immer

Auf mehr als 60 Hektar Fläche sind mehrere Tausend Pflanzenarten zu bestaunen. Einzelne Themenbereiche, wie zum Beispiel Palmental, Evulotionsgarten oder Regenwald, Ingwer- oder Ökogarten, bieten für jeden Geschmack etwas. Einer der größten Anziehungspunkte der Anlage ist sicher der Orchideengarten, der mit mehr als 1000 Spezies und 2000 Hybriden aufwartet. Begehrte Fotomotive findet man im VIP Orchideen Garten – zahlreiche Größen der Welt sind dort mit ihrer eigenen Orchidee vertreten. Im so genannten Cool House wird das kühl-feuchte Klima höherer Bergregionen imitiert – Fleischfressende Pflanzen und zauberhafte Orchideen sind dort zu bewundern. Eine Bromeliensammlung und natürlich die Nationalblume Singapurs, die Vanda Miss Joaquim, vervollständigen die Vielfalt.
Im Frangipani-Tal gilt es farbenprächtige Blüten zu bewundern, im Bereich der Bonsais werden die dekorativsten Bonsai bestaunt. Der Evolutionsgarten zeigt Saurier der Pflanzenwelt, während im Jacob Ballas Kinder-Garten die Kleinsten voll auf ihre Kosten kommen.

Nicht nur aufgrund seiner Größe ist der Botanische Garten immer einen Besuch wert. Pflanzen, die hierzulande nur auf der Fensterbank wachsen, gedeihen dort unter freiem Himmel. Egal wie viel Zeit man sich für einen Besuch lässt, beim nächsten wird man sicher etwas Neues entdecken – und der Fotoapparat sollte immer parat sein. –nf-





Infobox – Botanischer Garten Singapur:

• Gegründet wurde der Garten 1859.
• Der erste Direktor war Henry Nicholas Ridley, der von 1888 bis 1911 den Aufschwung des Gartens vorantrieb. Während seiner Amtszeit wurde Singapurs Nationalblume entdeckt: Vanda Miss Joaquim.
• Unter der Federführung von Direktor Tan Wee Kiat wurde der weltberühmte Orchideengarten gegründet.
• Der Botanische Garten ist über mehrere Eingänge bei freiem Eintritt von 5 Uhr bis Mitternacht zugänglich. Der Orchideengarten kostet aktuell 5 S$ Eintritt. Er ist von 8.30 bis 19 Uhr geöffnet. Die letzten Tickets werden 18 Uhr verkauft.

Fotos: nf



Im Palmental steht, was sich so mancher für den heimischen Garten wünschen würde.


Lust auf weitere Informationen? Hier geht es zu Ausgabe 4:

zeitung/pflanzen-magazin-04.html

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