Der botanische Garten Jevremovac in Belgrad
Inmitten der serbischen Hauptstadt Belgrad liegt der kleine botanische Garten „Jevremovac“, der zum botanischen Institut der Belgrader Universität gehört. Er wird von der biologischen Fakultät der Hochschule für Forschungs- und Unterrichtszwecke genutzt.
Der erste botanische Garten wurde bereits 1874 in Belgrad gegründet. Erster Direktor war der serbische Botaniker Josif Pančić, Professor der Naturwissenschaften. Er hatte vorher bereits seine Erfahrungen mit einem kleinen Schulgarten für Bildungszwecke gesammelt. Allerdings war es nicht leicht, einen Platz für den botanischen Garten zu finden, denn der ursprünglich gewählte Ort wurde zweimal überflutet und dabei der kostbare Pflanzenbestand vernichtet. Erst ein Jahr nach Pančićs Tod 1888 spendete der serbische König Milan I. Obrenović ein Grundstück aus dem Nachlass seines Großvaters zugunsten des botanischen Gartens. Allerdings knüpfte er eine Bedingung an seine großzügige Spende – die Anlage sollten nach seinem Großvater Jevrem benannt werden. Der Name „Jevremovac“ ist noch heute erhalten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Garten angelegt und 1892 das erste Gewächshaus ergänzt– eines der Größten und Schönsten des gesamten Balkans – in Dresden erworben und in Belgrad aufgebaut. Seine Glanzzeit erlebte der botanische Garten unter der Leitung des Akademikers Nedeljko Košanin. Der Botaniker errang Anerkennung in ganz Europa. Der botanische Garten arbeitet auch heute eng mit dem botanischen Institut der Belgrader Universität zusammen – jährlich kommen zahlreiche Studenten in die fünf Hektar große Anlage, um mikrobiologische, ökologische oder geografische Studien vorzunehmen. Mehrere hundert einheimische, europäische oder exotische Spezies stehen ihnen zu Lehr- und Forschungszwecken zur Verfügung.
Viktorianisches Gewächshaus und japanischer Garten
Das große viktorianische Gewächshaus, das zahlreiche Sukkulenten, Regenwaldarten und Wasserpflanzen beherbergt, umfasst eine Fläche von mehr als 500 Quadratmetern. Leider wird seit mittlerweile sechs Jahren daran gebaut, und es ist für Besucher unzugänglich.
Bereits 2004 wurde der japanische Garten angelegt. Neben typischen Pflanzen und Wasserflächen integrierte man auch Stein in seine Gestaltung. Kois vervollständigen das Bild.
Zwei wertvolle Sammlungen im Garten Jevremovac sind für das botanische Institut von besonderer Bedeutung: die Bibliothek und das Herbarium. Die 1853 gegründete Bibliothek umfasst eine der größten und vielseitigsten Sammlungen Südosteuropas. Sie enthält unter anderem die ledergebundene französische Übersetzung von „L’ histoire du Monde“ von Plinius dem Älteren (23 bis 79 n. Chr.), gedruckt 1562 in Lyon.
Das 1860 gegründete Herbarium umfasst mehr als 300 000 Proben und 120 000 Blätter vom Balkan, aus Europa und der restlichen Welt.
Durch verschiedene Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene will man im botanischen Garten Belgrad die Besucher sensibilisieren, zum Schutz von Flora und Fauna beizutragen. Nicht nur Bildungs- und Forschungsprogramme, auch der Schutz bedrohter Pflanzenarten stehen hier im Mittelpunkt.
Der botanische Garten ist vom 1. Mai bis zum 1. November zwischen 9 und 19 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt beträgt zur Zeit etwas über einen Euro. -nf-
BU: Im Sommer blühen Canna im botanischen Garten.
Das viktorianische Gewächshaus wird momentan renoviert.
Wasserflächen gehören zum japanischen Garten.
BU: Steinelemente wurden integriert.
Der Blick auf das Treibhaus ist idyllisch.
BU: Typische Pflanzen des Balkans sind im botanischen Garten zu sehen.
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 3-5
zeitung/pflanzen-magazin-03.html
Inmitten der serbischen Hauptstadt Belgrad liegt der kleine botanische Garten „Jevremovac“, der zum botanischen Institut der Belgrader Universität gehört. Er wird von der biologischen Fakultät der Hochschule für Forschungs- und Unterrichtszwecke genutzt.
Der erste botanische Garten wurde bereits 1874 in Belgrad gegründet. Erster Direktor war der serbische Botaniker Josif Pančić, Professor der Naturwissenschaften. Er hatte vorher bereits seine Erfahrungen mit einem kleinen Schulgarten für Bildungszwecke gesammelt. Allerdings war es nicht leicht, einen Platz für den botanischen Garten zu finden, denn der ursprünglich gewählte Ort wurde zweimal überflutet und dabei der kostbare Pflanzenbestand vernichtet. Erst ein Jahr nach Pančićs Tod 1888 spendete der serbische König Milan I. Obrenović ein Grundstück aus dem Nachlass seines Großvaters zugunsten des botanischen Gartens. Allerdings knüpfte er eine Bedingung an seine großzügige Spende – die Anlage sollten nach seinem Großvater Jevrem benannt werden. Der Name „Jevremovac“ ist noch heute erhalten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Garten angelegt und 1892 das erste Gewächshaus ergänzt– eines der Größten und Schönsten des gesamten Balkans – in Dresden erworben und in Belgrad aufgebaut. Seine Glanzzeit erlebte der botanische Garten unter der Leitung des Akademikers Nedeljko Košanin. Der Botaniker errang Anerkennung in ganz Europa. Der botanische Garten arbeitet auch heute eng mit dem botanischen Institut der Belgrader Universität zusammen – jährlich kommen zahlreiche Studenten in die fünf Hektar große Anlage, um mikrobiologische, ökologische oder geografische Studien vorzunehmen. Mehrere hundert einheimische, europäische oder exotische Spezies stehen ihnen zu Lehr- und Forschungszwecken zur Verfügung.
Viktorianisches Gewächshaus und japanischer Garten
Das große viktorianische Gewächshaus, das zahlreiche Sukkulenten, Regenwaldarten und Wasserpflanzen beherbergt, umfasst eine Fläche von mehr als 500 Quadratmetern. Leider wird seit mittlerweile sechs Jahren daran gebaut, und es ist für Besucher unzugänglich.
Bereits 2004 wurde der japanische Garten angelegt. Neben typischen Pflanzen und Wasserflächen integrierte man auch Stein in seine Gestaltung. Kois vervollständigen das Bild.
Zwei wertvolle Sammlungen im Garten Jevremovac sind für das botanische Institut von besonderer Bedeutung: die Bibliothek und das Herbarium. Die 1853 gegründete Bibliothek umfasst eine der größten und vielseitigsten Sammlungen Südosteuropas. Sie enthält unter anderem die ledergebundene französische Übersetzung von „L’ histoire du Monde“ von Plinius dem Älteren (23 bis 79 n. Chr.), gedruckt 1562 in Lyon.
Das 1860 gegründete Herbarium umfasst mehr als 300 000 Proben und 120 000 Blätter vom Balkan, aus Europa und der restlichen Welt.
Durch verschiedene Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene will man im botanischen Garten Belgrad die Besucher sensibilisieren, zum Schutz von Flora und Fauna beizutragen. Nicht nur Bildungs- und Forschungsprogramme, auch der Schutz bedrohter Pflanzenarten stehen hier im Mittelpunkt.
Der botanische Garten ist vom 1. Mai bis zum 1. November zwischen 9 und 19 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt beträgt zur Zeit etwas über einen Euro. -nf-
BU: Im Sommer blühen Canna im botanischen Garten.
Das viktorianische Gewächshaus wird momentan renoviert.
Wasserflächen gehören zum japanischen Garten.
BU: Steinelemente wurden integriert.
Der Blick auf das Treibhaus ist idyllisch.
BU: Typische Pflanzen des Balkans sind im botanischen Garten zu sehen.
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 3-5
zeitung/pflanzen-magazin-03.html