Interessante Kreuzung gewinnt an Beliebtheit
Der Baumoleander - Chitalpa tashkentensis- gehört nicht zu den Hundsgiftgewächsen, wie der als Kübelpflanze bekannte Oleander- Nerium oleander. Lediglich die Form der Blätter erinnert an einen Oleander. Deswegen wurde ihm im Handel dieser Name gegeben. Er ist die Kreuzung eines Catalpa bignonioides (Trompetenbaum) mit einem Chilopsis linearis- einem in den Wüstengebieten von Nordamerika vorkommenden kleinem Baum.
Obwohl die Kreuzung schon im Jahre 1964 erfolgte, ist der Chitalpa hierzulande erst seit wenigen Jahren im Handel erhältlich.
Der Baum wird nur vier bis sechs Meter hoch. In jungen Jahren sollte er etwas Winterschutz erhalten. Ältere Exemplare sind kältetolerant bis zirka minus 20 Grad, dies entspricht in etwa der USDA-Zone 7. Der Neuaustrieb ist bei späten Nachtfrösten gefährdet. Je kühler das Frühjahr, umso später treibt der Baum aus - teilweise erst Ende Juni.
Der Kreuzungspartner Chilopsis linearis kommt in Wüstengebieten vor. Daher bevorzugt der Baumoleander durchlässige Erde ohne Staunässe. Während der Wachtumsphase kann regelmäßig gewässert werden, Dünger ist bei ausgepflanzten Exemplaren nicht notwenig.
Nach dem Auspflanzen kommt der Baum nach drei bis vier Jahren zur Blüte. Die Blüten sind fast orchideenartig mit feiner Zeichnung und je nach Standort von weißlich bis leicht rosa. Kühle und feuchte Sommer verhindern die Blüte oder zögern sie hinaus. Der Baumoleander eignet sich auch für kleine Gärten, da er sehr schnittverträglich ist.
Die Vermehrung erfolgt über durch Stecklinge, die im Frühsommer im Wasser bewurzelt werden können. Samen sind bei den Pflanzen nicht zu erwarten, da die Pflanzen durch die Kreuzung steril geworden sind. Zum Thema Kreuzung Pflanzenmagazin Wunderschön, Ausgabe 1
Im Herbst werden die Blätter von einem leichten Mehltau befallen, bevor der sommergrüne Baum sie abwirft.
Ein Kandidat für Kübelhaltung
Bei Kübelhaltung ist auf ausreichende Bewässerung und Düngung- mit einem Blühpflanzendünger-zu achten. Ausgeräumt wird die Pflanze nach den Eisheiligen und kann bis zu den ersten Nachtfrösten im Herbst draußen stehen bleiben. Die Pflanze sollte hell und bei fünf bis zehn Grad überwintert werden. Dunkle Überwinterung ist auch möglich, dann treibt die Pflanze jedoch im Frühjahr sehr spät wieder aus und kommt nicht so schnell zur Blüte. Im Winterquartier wird die Pflanze sparsam gewässert. Die Erde sollte nicht ganz austrocknen.
Das Exemplar auf dem Foto ist seit 2003 in Klimazone 7b ausgepflanzt.
-ms-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 31
zeitung/pflanzen-magazin-03.html