Autor: Frank Veröffentlicht: 09.05.2008 - 07:34 Uhr
Damit nichts ins Rutschen kommt
Uferschutz und Böschungssicherung Ingenieurbiologie nennt sich die Wissenschaft, die Pflanzen für Schutzfunktionen in der Landschaft nutzt. Für den eigenen Garten lässt sich so manches davon abgucken, auch wenn es dort nicht um so ernste Themen wie Lawinenverbau, Hangsicherung oder Uferschutz geht. Die Prinzipien sind dieselben, ob eine Böschung im Garten vor dem Abrutschen bewahrt werden soll oder der Steilhang im Gebirge. Tief reichende Wurzeln verbinden instabil aufeinander liegende Schichten miteinander, die oberirdische grüne Decke bewahrt das Erdreich vor Abschwemmung.
Pflanzen mit Schutzfunktionen Im Garten sind es meist kleinere Hangpartien, die es zu befestigen gilt, wie z. B. der Abhang zum höher gelegenen Nachbargrundstück, zur Straße oder zur tief liegenden Garage. Bodendeckerrosen wie ‘Meidiland’, ‘Ballerina’ oder ‘Swany’ erfüllen dort ihre Aufgabe mit großem Charme. Durch flach ausgebreitete oder bogenförmige Zweige bilden sie ein dichtes Geflecht, das mit Blütendolden voll einfacher oder gefüllter Blüten besetzt ist. Immergrün verschwindet der Hang unter einer Bepflanzung mit Mahonien, die sich im Frühjahr mit strahlend gelben Blüten schmücken. Als zuverlässiger Partner bei der Böschungssicherung haben sich Schneebeeren bewährt – die niedrige Purpurbeere (Symphoricarpus chenaultii ‘Hancock’) oder die Amethystbeere (Symphoricarpus x doorenbosii ‘Magic Berry’).
Nur ca. 20 cm hoch fällt die sichernde Decke beim Teppichhartriegel (Cornus canadensis) und der Teppichbeere (Gaultheria procumbens) aus. Beide mögen allerdings keine kalkhaltigen Böden. Dann sind die dicken Matten der Teppichstauden besser, um das Abschwemmen des Erdreichs zu verhindern. Blühende Hänge entstehen aus weißer Gänsekresse (Arabis) oder Schleifenblume (Iberis), Blaukissen (Aubrieta), Polsterglockenblumen (Campanula) und das strahlende Gelb des Steinkrauts (Alyssum) mischen sich dazwischen. Teppichastilben (Astilbe pumila) können Schattenpartien überziehen. Aber auch Waldsteinien mit ihren handförmig zerteilten Blättern oder das Immergrün bevorzugen Flächen fern von intensiver Sonne.