Birke - Betula

 
  • 1
  • 2
  • Seite 1 von 2
Avatar
Herkunft: Nähe Münchens
Beiträge: 825
Dabei seit: 03 / 2013
Blüten: 9866

Fuchs

Betula - Birken

Familie: Betulaceae (Birkengewächse)

In Steckbriefen beschriebene Arten:
Betula nigra (Schwarz-Birke)
Betula populifolia (Grau-Birke)
Betula pubescens (Moor-Birke)
Betula pendula (Hänge-Birke)

Herkunft:
Die Hauptanzahl aller Arten ist im Verbreitungsgebiet im Norden Europas, Nordamerikas und Asiens.

Verbreitung:
Man findet sie sogar auf Dünen, in Heidegebieten und im Moor, sie besiedeln überall als Pionierbaumart neu entstandene Kahlflächen. Man findet sie auch häufig in Städten an Alleen.

Alter, Habitus:
Birken sind relativ kurzlebig und können ein Alter von etwa 150 Jahren erreichen. Birken sind eine sommergrüne Laubbaumart und man findet sie überall als Pioniergehölz an Stellen die durch Kahlschlag freigemacht wurden vor. Ihr Jugendwachstum ist enorm, sie können nach 4 - 5 Jahren Höhen von bis zu 5 Metern erreichen. Birken können später etwa 30, in Ausnahmefällen auch mehr, Meter hoch werden. Man findet sie manchmal auch mehrstämmig vor.

Borke/Rinde:
Die Birken haben eine auffällige Rinde Ihre Borke tendiert von einem schwarzen, gefleckten Weiß über dunkel hellbraun. Anfangs ist die Rinde eher glatt, später reisst sie nach oben hin ab und löst sich in papierartigen, kleineren Platten.

Holz/Verwendung:
Das Holz ist meist weisslich, manchmal kann es jedoch mit feiner Maserung ins rötlichbraune wechseln. Die unteren Zweige der Bäume sterben häufig ab, so entwickelt sich nach und nach ein astfreier Stamm.

Als Bauholz ist Birke nicht geeignet, dazu besitzt sie zu wenig Tragfähigkeit. Birkenholz ist nicht sehr beständig, es ist leicht und feinmaserig. Unter anderem dient es für Wäscheklammern und Holzschuhe. Auch Sperrholzplatten werden aus dem Holz gefertigt. Es ist nur sehr schwer spaltbar, eignet sich jedoch gut für Schnitz- und Drechselarbeiten. Es findet aber in der Möbelindustrie Verwendung. Beim Schnitzen werden gern die Wurzelstöcke verwendet. Man fertigt Trinkgefäße daraus an. Als Brenn- und Kaminholz eignet es sich ganz vorzüglich. Sein starkes Reisig ist sehr gut beim Anschüren, es brennt sogar im grünen, frischen, ungetrocknetem Zustand.

Borke und Reisig sind vielseitig verwendbar. In Finnland stellt man daraus Schuhe her. Auch Rucksäcke werden daraus gefertigt. In Sibirien werden Vorratsbehälter aller Art aus ihm gemacht. Alle Art von Dingen entstehen, die man auch hierzulande in Ökoläden erwerben kann. Für die Nordamerikanischen Indianer lieferte die Birke brauchbare Dinge aller Art. Vom Kanu bis zum Totengewand wurde vieles aus ihr angefertigt. Hierzulande waren Besen aus Birkenreisig kaum zu übertreffen.

In Mitteleuropa werden größtenteils Moor- und Sandbirken genutzt. Birken haben keinen Farbkern, sie sind hauptsächlich weiss oder leicht bräunlich weiß. Die Färbung, die auch schwach ins rötliche abweicht hat einen seidigen Glanz. Zur teuersten Art zählt die karelische Maserbirke, sie zeichnet sich durch wilde Konturen im Holz ab.

Blüte/Frucht/Fruchtbildung:
Die Birkenarten sind allesamt getrenntgeschlechtig (monözisch). Blütenstände werden als Kätzchen bezeichnet. Unterhalb der männlichen Blütenstände sind die weiblichen zu finden. Männliche findet man in Ansammlungen an den Zweigenden. Alle Birkenarten werden vom Wind bestäubt. Vo Ende März bis Ende April geben sie jede Menge Pollen ab. Beim Freilassen der Samen fallen auch die Deckschuppen ab. Die Samenreife findet September bis Oktober statt.

Standortansprüche:
Birken stellen wenig Ansprüche an den Boden, sie lieben es nass, wie auch trocken. Vom Klima sind sie ebenfalls einigermassen unabhängig. Man findet sie sogar auf Dünen, in Heidegebieten und im Moor. . Leider reagieren viele Allergiker auf ihren Pollenflug.

Medizinische Anwendbarkeit:
Auch im Medizinischen hat die Birke ihre Verwendung. Die Blätter enthalten viele Gerbstoffe, nicht weniger Flavoniden, Saponiden, Vitamin C und ätherische Öle. Die Rinde kaum weniger. Sie enthält Terpene und Phytosterine und Lepeol.
Der Birkensaft ist trinkbar, das Birkenwasser soll gut für die Haare sein. Es gilt zudem als blutreinigend und harntreibend. Dabei verwendet man das durch Anzapfen gewonnene Birkenwasser, wie auch die frischen Knospen. Fast alle Bestandteile der Birke können innerlich wie äusserlich angewendet werden. Sie werden im März (Knospen) und im Mai (Blätter) gesammelt. Ein Tee aus den Blättern hilft bei Gicht und Rheuma, Birkensaft bei schlecht heilenden Wunden, Ausschlägen sowie Schuppen.

Birkensaft gegen Haarausfall, äusserlich! Im Gegensatz zu anderen Baumarten sind Birkenblätter eßbar. Der Birkensaft ist zuckerhaltig und kann als Wein vergoren und genossen werden. Man praktiziert das heutzutage noch in Russland.

Eine zu intensive Nutzung der Bäume kann sie jedoch schädigen. Es kommt dann zu Infektionen.

Wissenswertes:
Die Birke ist ein wichtiger Nahrungsbaum für viele Vogelarten. Knospen und Samen des Baumes sind Winternahrung für sie. Es befinden sich auch Flechten und Moosarten an ihr, auch einige Pilzsorten die in Symbiose mit ihr leben. Zahlreiche Insekten sind auf die Birke angewiesen.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Birken:
Temperaturen von -10 Grad wirken keimfördernd. Vor der Aussaat den Samen 24 Stunden in zimmerwarmes Wasser geben. Leicht bis gar nicht mit Erde bedecken. Samen keimt bereits nach wenigen Tagen.

Quellen: Stichpunkte bei wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Birken
Avatar
Herkunft: Köln USDA-Zone 8a
Beiträge: 28599
Dabei seit: 10 / 2006
Blüten: 59310

Roadrunner

 [M]






Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Avatar
Herkunft: NRW
Beiträge: 10185
Dabei seit: 01 / 2009
Blüten: 4810

gürkchen

Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo,

aus meiner Birkenanzucht ist leider nichts geworden... draußen vermehren sie sich wie Unkraut, in meinen Töpfen scheinen sie jedoch nicht wachsen zu wollen.
Ich habe noch Samen über und streue sie einfach mal in einige Blumentöpfe draußen, vielleicht kommt ja noch was.

Ich habe aber vor zwei Jahren einen Birkensämling bekommen. Den ersten Winter ist er obenrum komplett vertrocknet, zum Glück aber im Frühling wieder, sogar doppelt, ausgetrieben. Naja, ich habe ihn im ersten Winter auch das eine oder andere Mal vergessen zu gießen...
Diesen Winter habe ich da etwas mehr darauf geachtet und er hat es deutlich besser überstanden. Im Moment treibt er fleißig Blätter aus.
Ein Foto stelle ich morgen ein.
Avatar
Herkunft: NRW
Beiträge: 10185
Dabei seit: 01 / 2009
Blüten: 4810

gürkchen

Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Die sieht ja schon richtig gut aus!
Bei mir sind es bisher nur diese beiden Stängel.

Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Hallo, iriri

Das sieht mir doch sehr nach einem Moorbirken-Sämling aus. Meine Moorbirke ist nämlich an den jungen Zweigen auch so flaumig behaart wie deine.
Außer der Moorbirke hab ich auch noch eine ganz und gar gewöhnliche Hängebirke, die auch zweistämmig ist. Ich werde sie auch als Doppelstamm ziehen und obwohl in der Bonsaikunst beim Doppelstamm einer der Stämme etwas kleiner ist als der andere, werden meine beiden gleich stark sein. Manchmal sollte man etwas anders machen...

Ich hab auch noch ganz viele Fotos von Birken. Muss mal sehen, wann ich die alle einstelle...

lg
Henrike
Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo,

danke, jetzt weiß ich endlich was für eine Birke ich habe!

Ich werde mich da auch nicht so 100% an irgendwelche Vorgaben halten, was die Bonsai Gestaltung grade bei zwei Stämmen angeht. Mit Sicherheit hat es einen optischen Grund für die Regel, dass ein Stamm kürzer sein sollte. Damit wäre die Gestaltung harmonischer.
In der Natur habe ich jedoch schon etliche Birken gesehen, deren Doppelstämme gleich lang waren.

Naja, zumindest ist meine Birke noch Ewigkeiten vom Bonsai entfernt.
Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo,

meine Moorbirke treibt fröhlich aus, nur sind die Spitzen im Winter doch leider etwas vertrocknet.

Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo,

auch die kleine Birke läutet den Frühling ein und treibt wieder aus allen Ecken und Kanten aus.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sie ein Busch werden will...
Wenn ich sie zu einen zweistämmigen Bonsai erziehen möchte, muss ich sie dann jetzt schon beschneiden oder warte ich erst einmal ab, bis eine gewisse dicke des Stammes und eine reichere Verzweigung entstanden ist?
Ein Foto reiche ich noch nach, ist leider schon zu dunkel draußen.
Avatar
Herkunft: NRW
Beiträge: 10185
Dabei seit: 01 / 2009
Blüten: 4810

gürkchen

Ich bin kein Bonsai Experte,aber ich hatte meine immer erst wachsen lassen,damit der Stamm schön dick wird.
Und auch die Verzweigung
Im Herbst beschneide ich dann etwas.
P1010615.gif
P1010615.gif (3.68 MB)
P1010615.gif
Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo gürckchen,

danke für die Antwort!

Ich habe sie noch nicht geschnitten und warte dann auch lieber ab.
Das hört sich nämlich logisch an, dass sie eine entsprechende Stammdicke haben sollte.
Nächstes Jahr bekommt sie erst einmal einen größeren Topf, das habe ich dieses Jahr leider schon verpasst.

Dankeschön für den Tipp!
Avatar
Beiträge: 802
Dabei seit: 08 / 2014
Blüten: 130

iriri

Hallo,
so sieht meine Birke nach diesem Jahr aus. Sie geht bei mir irgendwie mehr in die Breite als in die Länge und will wohl ein Bodendecker werden...


Ich habe sie dieses Jahr doch noch in einen größeren Topf gesetzt.
Avatar
Herkunft: NRW
Beiträge: 10185
Dabei seit: 01 / 2009
Blüten: 4810

gürkchen

  • 1
  • 2
  • Seite 1 von 2

Ähnliche Themen

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.