Bioveganes Gärtnern - wer machts?

 
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Zwergenmaeuse

Ich bzw. wir (eine 5köpfige Familie) halten es ähnlich wie Gerda:

* Bio wo möglich, Fleisch dafür definitv deutlich seltener,
* Gemüse und Obst zum Teil vom Bauern nebenan
* Aufmerksamkeit, wenn es um die Verpackungen geht, d.h. z.B. Wasser, Milch, Säfte, Sahne, Yoghurt etc. in Glas und nicht in Plastik oder Tetrapack (Es gab mal einen sehr spannenden Beitrag in Galileo, wie sich Plastik im Körper ansammelt)
und so weiter
* Fahrradfahren, Laufen oder Busfahren, wo es zeitlich, wettermäßig und entfernungsbedingt machbar ist

Über den Blumendünger habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Und ganz ehrlich: mein Grünzeug muss nahezu ohne Dünger überleben
Der Tomatendünger vom letzten Jahr ist immerhin als Bio gekennzeichnet und Guano steht auch drauf....

Eine grüne Bio-Öko-Tante (so nannte mich mein ältester Lieblingssohn vor etwa 2 Jahren einmal) bin ich deshalb noch lange nicht und von einer vegangen Lebensweise ewig weit entfernt (dafür schmeckt mir der Gulasch oder das selbstgeräucherte Schweinefilet auch viel zu gut und Kuchen ohne Eier backen fühlt sich extrem mysteriös an ).

Aber: ein wenig mit offenen Augen durchs Leben gehen, Resourcen schonen, Umweltschmutz vermeiden wo es möglich ist - das sollte sich jeder überlegen
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Mara23

 [M]
Nachdem der Thread ja nu eine bunte Mischung ist - vielleicht wäre als Titel nun mal besser "Bioveganes Leben und Gärtnern". Anscheinend lässt sich beides nicht auseinander halten.

@ MangoTango:
Was mich interessieren würde: Wie lange gärtnerst du schon biovegan und was hast du für Erfolge oder vielleicht sogar Misserfolge feststellen können? Und wie groß ist dein Garten? Was für Pflanzen versorgst du? Hast du Gemüse- und Obstpflanzen? Obstbäume? Kräuter? Auch Zierpflanzen? Oder gar Kübelpflanzen?
Erzähl doch bitte noch ein bisschen aus deiner täglichen Praxis mit den Pflanzen und deine Garten, das würde ich recht spannend finden.
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MangoTango

Hmmm... Ja...
Ich wollte anfangs ja das vegane Leben ganz raushalten, weil das ja ziemlich schnell zu Grundsatzdiskussionen führen kann, bei denen gerne mal die Köpfe rollen aaaber, da hab ich wohl die Rechnung ohne Euch gemacht. Ich wiederhol mich gerne: Ich habs als Veganer bisher noch nicht so erlebt, dass etwas so ruhig und von allen Seiten diskutiert wird und trotzdem für alle Beteiligten der Respekt rüberkommt, der jedem zusteht.
Was mich angeht, so hab ich mir vorgenommen, demnächst mal ein paar vegane Rezepte zu posten, aber im Moment hab ich das Gefühl, mein Garten braucht mich mehr

Mara, schau mein Anmeldedatum - das ist auch die Anwort darauf, wie lange ich schon biovegan gärtnere. Ein paar Tage länger vielleicht. Also überhaupt noch nicht lange. Die Entscheidung ist gefallen und gleichzeitig war mir klar, dass ich fachliche Unterstützung benötige. NICHT zum bioveganen Gärtnern, sondern zum Gärtnern überhaupt, denn was bringt mir der beste Dünger, wenn ich ne Pflanze, die Schatten braucht in die pralle Sonne setze Ich muss noch ne Menge lernen, was das Gärtnern angeht und genau das macht mir Spaß!

Das bedeutet natürlich auch, dass ich noch nicht sooo viele Erfahrungen mitteilen kann. Wobei ich jetzt feststelle, dass ich meine Nutzpflanzen, also das, was wir auch gegessen haben (bisher eher nur Kräuter) immer schon vegan gedüngt habe. Glücklicherweise hat sich der Dünger nach einer Produktanfrage beim Hersteller als rein pflanzlich herausgestellt.

Zur Größe meines Gartens hatte ich an anderer Stelle schonmal was erzählt: Er wächst! Wir hatten bisher nur einen kleinen Garten von ca. 20 x 2 m, der ausschließlich von meinem Mann und mir bewirtschaftet wurde. Nachdem mein Vater immer älter wird, übernehmen wir nach und nach immer mehr von unserem Familiengarten, der auch zum großen Teil noch gerodet werden muss. Schatzi schätzt es zurzeit auf ca. 50 m2. Es ist eine wilde Mischung aus in die Höhe und in die Fläche gärtnern.

Dieses Jahr habe ich das erste Mal intensiv Gemüsepflanzen angebaut: Kürbis, Stielmus, Busch- und Stangenbohnen, Pflücksalat, Kopfsalat, Rucola und viiieeele Kräuter (Borretsch, Petersilie, Schnittlauch, Winterheckenzwiebel, Schnittknoblauch, Bohnenkraut, Thymian, Salbei, Bärlauch, Dill, Oregano, Basilikum, Rosmarin...) Obstpflanzen haben wir nicht so viele. Die Riesen-Feige dient eher als Schattenspender und Sichtschutz, die Früchte verschrumpeln jedoch, bevor sie reif werden können, weil sie 2 x im Jahr trägt. Rote Mosel-Weinbergpfirsiche wachsen jedoch in unserer Kinderstube und mein Vater hat einen Weinstock mit Muskattrauben, die ich liebe, weil sie so kräftig schmecken.
Zierpflanzen gibts natürlich auch: Zwei traumhaft schöne Rosenstöcke und meine heißgeliebten Christrosen. Einen Blauregen, der kaum zu bändigen ist, weil er schon uralt ist und im Winter einen Jasmin. Dieses Jahr haben wir das erste Mal essbare Blüten aller Art gesät. Nicht zu vergessen die aussortierten Primeln von meinem Vater (auch schon an anderer Stelle erwähnt) und die armen Friedhofsseelen (dito)...
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MaxM

Servus MangoTango,

dass man hier ruhig und sachlich diskutiert, das ist hier mit ganz wenigen Ausnahmen eigentlich immer so. Wenn's mal nicht so klappt, dann ist immer jemand da, vor allem vom hervorragenden Team, der versucht, das ganze zu beruhigen und mit demjenigen dann redet. Das ist ja das Schöne hier, dass man hier normal und sachlich diskutieren kann.

Und warum sollte man dich auslachen oder deinen Kopf rollen lassen, weil du Veganerin bist? Wenn du das so willst, darfst du das. Und du versuchst ja hier nicht Leute auf Teufel komm raus zum veganen Leben zu missionieren. Und wenn jemand anderer Meinung ist (ich zum Beispiel, ich bin mir nicht so sicher, ob man da alle Nährstoffe etc kriegt, die man braucht, gerade bei Kindern), dann sollte man das sachlich diskutieren und Argumente austauschen und nicht blöde Bemerkungen machen. Ich finde es ja auch mal interessant, da ein bisschen mehr zu lernen, auch wenn ich sicherlich nicht vegan werde. Aber zum Beispiel deine Erfolge mit veganen Düngern (die sich hoffentlich einstellen werden), würden mich schon interessieren.

Ja, das vegane Gärtnern und Leben lässt sich kaum auseinander halten, zumal du ja auch deine diversen Gemüsepflanzen anbaust, um deinen Speiseplan zu bereichern. Die Umbenennung kann ich nur unterstützen.

Alles Gute

Max
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MangoTango

Hehe...
Oute Dich als Veganer, dann sind blöde Bemerkungen garantiert - selbst in VEGETARIER-Foren...
Hier ist so Couch-mäßig, dass ich überlege, alle gestressten Veganer hierher einzuladen

Also das mit dem Bio-Trissol und seinen ähnlichen Präparaten hab ich letztes Jahr schon bei den Kräutern gemacht, da hab ich schon ne deutliche Verbesserung im Ertrag gemerkt - allerdings im Vergleich zum Nicht-Düngen, was vorher meine Alternative war. Billigen NPK-Dünger hab ich nie für das genommen, was ich in die Küche geholt habe.

Und der selbsgemachte Kompost scheint meinen ausgesäten neuen Schätzen auch zu bekommen.
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Mara23

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Grundsatzdiskussionen wird es hier nicht geben - wir sind immer noch in erster Linie ein Pflanzenforum. Wer mehr Infos zu vegan, vegetarisch oder fleischessend sucht, sollte sich lieber in speziellen Foren umsehen.

@MangoTango:
Ach so... dann hatte ich aus deinen Beiträgen wohl was anderes rausgelesen, nämlich, dass du das schon einige Jahre machst.
Macht nichts, Erfahrungen muss jeder selbst sammeln. Und wenn es dabei nur um das Nicht-Düngen mit tierischen Bestandteilen geht, gibt es sicherlich einige erfahrene Gärtner/innen, die das vielleicht schon jahrelang praktizieren- ohne jemals mit dem Wort "biovegan" in Berührung gekommen zu sein.
Im Endeffekt macht das dann ja eigentlich jeder Gärtner/jede Gärtnerin, der/die sich bewusst entschließt, natürlich biologisch zu gärtnern oder? Manche verwenden zwar durchaus noch tierische Düngerprodukte, aber ansonsten ist es doch "vegan".
Oder hat sich mir der signifikante Unterschied noch nicht erschlossen? Außer das mit dem Düngen.....
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Silberfisch

Mich würde es interessieren, wie sich ein düngerloser Gartenanbau von Gemüse langfristig auf die Erträge und die Pflanzengesundheit auswirkt. Ohne den Eintrag von Dünger ist der Kreislauf zumindest gehemmt (was sonst für die Rückführung von Nährstoffen aus den geernteten Pflanzen sorgt, nämlich die Verteilung der Reste, eben auch der Ausscheidungen), denn neben Stickstoff, den einige Pflanzen aus der Luft ziehen und speichern können, entnimmt man mit jeder Ernte ja auch eine Menge weiterer Nährstoffe und viele Spurenelemente dem Garten.

Mineralischen Dünger verwende ich unter anderem aus folgendem Grund ungerne, weshalb ich überwiegend mit tierischen Produkten dünge: http://globalmagazin.com/theme…viel-uran/

Ganz ohne Dünger, nur mit Kompost und gut geplanter Fruchtfolge im Wechselanbau, kann das wirklich klappen?
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Amorphophallus

Zitat geschrieben von Silberfisch
Ganz ohne Dünger, nur mit Kompost und gut geplanter Fruchtfolge im Wechselanbau, kann das wirklich klappen?

Ich denke schon, es ist halt ein größerer Aufwand und mam braucht auch eine entsprechend große Fläche.
Einmal das Bodenleben muß sehr gefördert werden, dann nur Kompost aus Pflanzlichen resten, die auch eiweiß enthalten haben aufbringen, auf jedenfall die Fruchtfolgen einhaten und dem boden alle 4-5 Jahre eine Auszeit gönnen, also in in Ruhe lassen. und viel mit Gründungung arbeiten.
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Rose23611

 [M]
@Silberfisch, warum sollte das auch nicht gehen, unsere grosseltern haben ja auch nichts anderes gemacht drei felder wirtschaftsag ich da nur und kompost,gründüngung, sonst gabs nichts was meine großeltern im garten verwendet haben und es waren immer sehr gute erträge, bei obst und gemüse, das war natürlich auch mit sehr viel mehr arbeit verbunden
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Amorphophallus

Hallo Mango,

Da habe ich was gefunden, wo ich denke, dass es wichtig ist.
https://www.lko.at/?id=2500%2C1566434%2C%2C

überigens, ich bin kein Vegetarier, dazu esse ich Fleisch zu gerne. Kunstdüner und Gifte nehme ich nicht für meinen Nutzgarten und lasse auch den Boden möglichst so, wie er ist. Bei mir kommt Pferdemiste als Mulchschicht drauf. Du müstest auf Kompost zurückgreifen.

dadurch hast du sehr veile Würmer im Boden, die auch wichtig sind. Ganz ohne Tierische helfer geht es wirklich nicht.
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Silberfisch

Rose, weil man überwiegend nimmt, ohne etwas dazuzugeben, wenn man nur erntet. Auf dem Kompost landet ja lange nicht alles, was man vorher dem Garten entnommen hat. Früher landeten auch Ausscheidungen auf den Beeten, von Mensch und Tier, das war normal. Und es wurde auch noch etwas dazugesammelt, in Form von Eicheln, Kastanien und Co. als Viehfutter, was am Ende auch wieder ein "dazu" für die Beete bedeutete.
Das macht mich nachdenklich.
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MangoTango

Zitat geschrieben von Amorphophallus
Du müstest auf Kompost zurückgreifen.

dadurch hast du sehr veile Würmer im Boden, die auch wichtig sind. Ganz ohne Tierische helfer geht es wirklich nicht.


Hi Rudi,

danke für den Link, der ist gespeichert.

Ja, die Würmer, meine Freunde und Helfer Die sind ja von selbst da, die werde ich natürlich nicht fortschicken und ich denke, ich nutze sie auch nicht in dem Sinne, wie andere zum Beispiel gezielt und bewusst Schafe halten, um an ihre Wolle zu kommen und sie zu verkaufen etc.
Also mit biovegan ist definitiv nicht gedacht, ohne Würmer zu gärtnern, aber das denkt hier hoffentlich auch niemand, oder sind wir Veganer so unbegreiflich?

Zitat geschrieben von Mara23
Im Endeffekt macht das dann ja eigentlich jeder Gärtner/jede Gärtnerin, der/die sich bewusst entschließt, natürlich biologisch zu gärtnern oder? Manche verwenden zwar durchaus noch tierische Düngerprodukte, aber ansonsten ist es doch "vegan".
Oder hat sich mir der signifikante Unterschied noch nicht erschlossen? Außer das mit dem Düngen.....


Jein.
Wenn ich tierliche Dünger verwende, ist es nicht mehr vegan - auch wenn der Dünger bio wäre.
Und Präparate, die darauf abzielen, Tiere im Garten zu töten, sind auch nicht vegan. Schneckenkorn, Ameisengift etc...
Eine einfache Faustregel ist, dass vegan *nichts vom Tier* bedeutet und darauf hinarbeitet, keine Tiere gegen ihren Willen zu (miss)brauchen. Der Regenwurm kommt freiwillig in den Kompost.
Die Kuh lässt sich sicherlich nicht freiwillig ihr Kalb wegnehmen und von Menschenhänden Milch abnehmen. Man stelle sich das mal umgekehrt vor .
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Wollschweber

@MangoTango

ich habe deine Beiträge erneut zusammengefügt. Wenn du einen Nachtrag hast, etwas korrigieren möchtest etc. dann kannst du deinen Beitrag selbst editieren. Einfach auf Bearbeiten klicken.

Und sei mir nicht böse aber bleib bitte beim Thema, die Kuh und ihr Kalb gehören für mich da nun nicht zwingend dazu. Vielen Dank.
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MangoTango

Werde darauf achten, alles in einem Posting unterzubringen, danke für den Hinweis.

Darüber hinaus denke ich, dass es ersichtlich ist, dass die Kuh der Vergleich mit dem Regenwurm war und damit zusammengehörte.
Wer sich die Mühe macht, diesen Thread zu verfolgen, wird erkennen, dass gerade ich mich sehr zurückgehalten habe und beim reinen Thema bioveganes Gärtnern geblieben bin, auch wenn andere Bereiche des veganen Lebens angesprochen wurden.
Kann mich aber gerne ganz zurückhalten, wenn das gewünscht ist - was ich allerdings schade finden würde, da ich das Miteinander hier *bisher* als sehr angenehm empfunden habe.
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MaxM

Zitat geschrieben von Wollschweber

Und sei mir nicht böse aber bleib bitte beim Thema, die Kuh und ihr Kalb gehören für mich da nun nicht zwingend dazu. Vielen Dank.


In dem Zusammenhang hier gehört es m. E. schon dazu...
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