Beispiellose Wärme in der Arktis

Autor: Neues   
Veröffentlicht: 05.11.2013 - 20:39 Uhr
 
 
Die durchschnittlichen Sommer-Temperaturen in der östlichen kanadischen Arktis sind jetzt höher als in den vergangenen letzten 100 Jahren. Eventuell sind die Temperaturen sogar höher als in den letzten 44.000 Jahren, sagt eine neue Studie der Universität von Colorado. Die Studie ist der erste direkte Beweis, dass die Wärme in der Arktis die Spitze der Temperatur im frühen Holozän (erdgeologische Zeitrechnung) übersteigt. Die Energie der Sonne war im frühen Holozän, auf der Nordhalbkugel im Sommer um rund 9 Prozent höher als heute, erzählt Professor Gifford Miller, geologischer Wissenschaftler und Leiter der Studie. Das Holozän ist eine geologische Epoche, die nach der letzten Eiszeit vor etwa 11.700 Jahre begann und bis heute andauert.

Miller und seine Kollegen verwendeten abgestorbene Moose, die unter zurückweichenden Eiskappen auf Baffin Island entnommen wurden. An vier verschiedenen Eiskappen zeigten Radiokarbondaten, dass die Moose seit mindestens 44.000 bis 51.000 Jahren nicht mehr der Luft ausgesetzt waren.

Die Radiokarbon-Datierung ist nur bis etwa 50.000 Jahren exakt. Erdegeologische Aufzeichnungen zeigen, das Moos wuchs in einem Stadium vor der Vergletscherung, was darauf hinweist, dass die arktischen Temperaturen in den letzten 120,000 Jahren nicht überschritten wurden. Die Studie zeigt eigentlich damit, dass die aktuelle Erwärmung außerhalb der natürlichen Variabilität liegt und der Grund tatsächlich in den erhöhten Treibhausgasen der Atmosphäre zu finden sein sollte.

Um das Klima jenseits der Grenze der Radiokarbon-Datierung zu bestimmen, verwendeten die Wissenschaftler Daten aus Eisbohrkernen, die von internationalen Teams aus dem näheren Grönland Eisschild stammten. Die Eisbohrkerne zeigen, dass das jüngste Zeitintervall der aktuellen Temperaturen, rund 120.000 Jahre zurück liegt. Die neue Studie zeigte zudem, dass vor rund 5.000 Jahren bis vor etwa 100 Jahren die Temperatur 1 Grad kühler war. Studien von Forschern in Grönland zeigen, dass die Temperaturen seit 1991 auf der Eisdecke um 2,5 Grad gestiegen sind.

Die Wissenschaftler vermuten auch, dass der Auslöser für die Kleine Eiszeit (1275 bis etwa 1900) eine Kombination aus Vulkanausbrüchen in den Tropen waren, die winzige Aerosole in die Atmosphäre bliesen und damit das Sonnenlicht zurück in den Weltraum warfen, was zu einer Abnahme der Sonnenstrahlung führte.

Quelle: http://www.colorado.edu
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