Baumporträt - Knorrig, wertvoll, vielfältig – Die Eiche

 
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Baumporträt - Knorrig, wertvoll, vielfältig – Die Eiche

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Gepostet: 26.08.2011 - 12:24 Uhr  ·  #1
Zur Familie der Buchengewächse (botanisch Fagaceae) gehört ein stattlicher Baum, der mit seiner rissigen Borke und seinem knorrigen Wuchs ins Auge sticht – die Eiche (botanisch Quercus). Der bekannteste Vertreter ist sicher die Stiel-Eiche (botanisch Quercus robur), die auch Sommer-Eiche genannt wird. Ihr Name beruht auf der Form ihrer Früchte, den Eicheln, die im Vergleich zu anderen recht langstielig sind. Außerdem treibt sie im Gegensatz zu anderen Eichen frühzeitig aus. Die zweite heimische Eiche ist die Trauben-Eiche (botanisch Quercus petraea), auch Winter-Eiche genannt. Auch hier basiert die Bezeichnung auf der Wuchsform der Eicheln und dem späten Laubaustrieb. Die Stiel- und die Trauben-Eiche sind eng miteinander verwandt. Sie bilden vielerorts fruchtbare Bastarde, die die Eigenschaften beider Elternbäume vereinen.
Eichen können bis zu 45 Meter hoch werden. Eichen können etliche hundert Jahre alt werden. Mehrere Ortschaften in ganz Europa streiten, wer die älteste Eiche sein eigen nennt. Dazu zählen die 1200-jährige Eiche in Bad Blumenau (Steiermark), eine etwa 1000-jährige Eiche in Berteroda (Eisenach) und die 1000-jährige in Küps (Oberfranken). Interessanterweise beenden Eichen trotz ihres hohen Alters bereits mit etwa 150 Jahren ihr Höhenwachstum.
Die Blätter der Eiche stehen spiralig und sind dank ihrer gelappten Form recht gut zu erkennen. Eichen sind sommergrün, ihr Laub färbt sich im Herbst braun. Sie sind einhäusig (getrennte weibliche und männliche Blüten befinden auf derselben Pflanze) und blühen im Normalfall zwischen April und Mai. Die Frucht der Eiche wird Eichel genannt. Sie ist eine etwa zwei Zentimeter lange Nuss im verholzenden, schuppigen Becher. Eicheln sind zu Anfang grün und verfärben sich im Reifevorgang braun.
Eichen bevorzugen frische, mäßig saure Böden. Sie kommen in erster Linie in Flussniederungen und Auwäldern, im Tief-, aber auch im Hügelland vor. Verbreitet sind sie in ganz Mittel- und Nordwesteuropa, hierzulande vom Tiefland bis auf etwa 1000 Höhenmeter der Berge.
Die sehr nahrhaften Früchte wurden in der Vergangenheit vor allem als Schweinefutter genutzt. Inhaltsstoffe der Rinde junger Bäume wurde zum Gerben von Leder verwendet. Das besonders feste Holz ist begehrter Rohstoff in der Holzverarbeitung. Vor allem in der Möbelherstellung ist es auch heute noch sehr beliebt.
Weitere Eichen sind beispielsweise die Rot-Eiche (botanisch Quercus rubra), die ursprünglich aus Nordamerika stammt, die Flaum-Eiche (botanisch Quercus pubescens), die in Südeuropa vorkommt, die Zerr-Eiche (Quercus cerris), ebenfalls aus Südeuropa sowie Tirol und dem westlichen Süddeutschland, sowie die Ungarische Eiche (botanisch Quercus frainetto), die in Südosteuropa ein häufiger Parkbaum ist. Insgesamt gibt es weltweit rund 400 bis 400 verschiedene Eichenarten. -nf-




[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 6[/size]
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