Außergewöhnliche Pflanzen - Gartenbeleuchtung

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 14.12.2007 - 06:46 Uhr
 
Ins richtige Licht gesetzt:

Licht ist rar im Winter und seit der Zeitumstellung Ende Oktober beginnt die abendliche Dunkelheit noch eher. Wer jetzt nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, sieht kaum noch, was sich ums Haus herum tut. Die normalerweise vorhandene Beleuchtung konzentriert sich auf Treppen und Eingangsbereiche und dient vor allem der Sicherheit. Der Garten liegt dagegen mehr oder weniger vollständig im Dunkeln und lässt sich nur am Wochenende noch richtig genießen – wenn überhaupt. Denn vielen ist gar nicht bewusst, dass es auch in der Zeit der Winterruhe im Garten einiges zu entdecken gibt und manche Pflanzen gerade dann sogar besonders interessant sind. In der kalten Jahreszeit kann der Garten einen besonderen Reiz entfalten, wenn Schnee locker auf den Sträuchern liegt oder blattlose Bäume im Raureif zu eindrucksvollen Skulpturen werden.

Licht macht den Unterschied
Jetzt schlägt auch die große Stunde der Immergrünen, denn sie stehen nicht mehr in Konkurrenz zu blühenden und sommergrünen Pflanzen. Manche immergrünen Laub- und Nadelgehölze trumpfen mit besonderen Wuchsformen auf und bilden einen spannungsreichen Kontrast zu laubabwerfenden Gehölzen. Schade, wenn einem das alles entgeht, weil der Garten abends in totale Dunkelheit gehüllt ist. Außergewöhnliche Pflanzen haben nicht nur einen besonderen Standort verdient, sie eignen sich auch gut, um wie ein kostbares Sammlerstück mit Licht in Szene gesetzt zu werden. Licht im Garten hat, wenn es gut geplant und sparsam genutzt wird, eine geradezu magische Wirkung. Es macht einen ganz anderen Blick auf diese vertraute Umgebung möglich, in der Eigenschaften auffallen, die im hellen und manchmal auch grellen Licht des Tages gar nicht oder kaum wahrgenommen werden. Es lässt manche Pflanzen hervortreten, während andere von der Dunkelheit verschluckt werden. Solche Inseln des Lichts machen auch Strukturen deutlicher und verwandeln sogar unspektakuläre Pflanzen wie Gräser oder kleine Sträucher in Gartenstars.

Ein Ziel – viele Möglichkeiten
Neben einzelnen Pflanzen lassen sich auch ganze Gartenbereiche illuminieren. Sie machen so nicht nur einen intensiveren Gartengenuss im Winter möglich, sie verlängern auch die Sommerabende draußen. Die Beleuchtung erzeugt eine besondere Atmosphäre, wie sie der Garten tagsüber nie bieten kann. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um stimmungsvolles Licht in den Garten zu bringen: Das Spektrum reicht von einfachen Gartenlampen über leuchtende Pflastersteine mit LED-Leuchten, die in befestigte Flächen integriert werden können, bis hin zu Strahlern, die Bäume bis in die Spitzen ausleuchten. Manche Lampen sind mehr als nur eine Lichtquelle – Kugeln und Lichtsäulen zum Beispiel können gleichzeitig auch Kunstobjekte sein. Um die optimale Beleuchtung für den Garten zu finden und um die Lichtquellen sicher an das Stromnetz anzuschließen, empfiehlt es sich, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Landschaftsgärtner wissen zum Beispiel, was beim ordnungsgemäßen Verlegen der Leitungen zu beachten ist und welches Licht am besten wirkt und die Welt der Insekten möglichst wenig stört. Wenn einzelne Pflanzen, vielleicht auch nur ein einziger Baum, im richtigen Licht erstrahlen, bekommt der Garten durch das Wechselspiel von Licht und Dunkelheit eine neue, zusätzliche Dimension und bietet dem Betrachter auch an kalten Wintertagen schöne Eindrücke – Erleuchtung in jedem besseren Sinne.

Besonderheiten im Rampenlicht
Ein außergewöhnliches Schmuckstück für den winterlichen Garten und auch für Tröge oder Kübel ist zum Beispiel die Wintergelbe Zwerg-Bergkiefer (Pinus mugo 'Carsten’s Wintergold'). Sie wächst langsam und erreicht in zehn Jahren nur eine Höhe von etwa 30 bis 50 Zentimetern sowie eine Breite von circa 60 Zentimetern. Im Alter wird sie etwa 120 Zentimeter breit und 80 Zentimeter hoch und eignet sich deshalb besonders gut für kleinere Gärten. Diese Kiefer ist ein Verwandlungskünstler, deren Geheimnis sich im Winter offenbart: Ihre Nadeln sind im Sommer grün und verändern ihre Farbe in der kalten Jahreszeit. Sie sind dann leuchtend gelb bis kupferfarben. Ebenfalls farblich interessant und auch für kleine Gärten gut geeignet: Die buntblättrige Traubenheide Leucothoe 'Rainbow', deren bunte Blätter das ganze Jahr über attraktiv sind. Sie sind grün, rosa und cremeweiß marmoriert. Im Winter werden die verschiedenen Blattfarben unterschiedlich stark rot überlagert, so dass ein faszinierendes Farbenspiel entsteht. Der deutsche Name Traubenheide geht auf die weißen, duftenden Blüten zurück, die im Mai und Juni erscheinen und bis zu sechs Zentimeter lange Trauben bilden. Leucothoe 'Rainbow' ist frosthart, aber wind- und hitzeempfindlich. Sie gedeiht deshalb am besten an halbschattigen, vor austrocknendem Wind geschützten Standorten auf humosem Boden. Mehr Platz benötigen die ebenfalls wenig bekannte Schirmtanne (Sciadopitys) und die Mähnenfichte (Picea breweriana). Die Mähnenfichte sollte einzeln stehen, damit ihr schöner Wuchs optimal zur Geltung kommt. Die Seitenzweige dieser bis zehn Meter hohen Fichte hängen tatsächlich wie eine dichte grüne Mähne lang herab. Auch die Schirmtanne kommt am besten als Solitär zur Geltung. Sie hat in Quirlen stehende Äste und die langen, nicht stechenden Nadeln stehen ebenfalls wie die Speichen eines Schirmes in auffallenden Quirlen. Effektvoll beleuchtet tragen solche außergewöhnlichen Gehölze wie die Schirmtanne und die Mähnenfichte dazu bei, dass der Garten den Betrachter auch nach Einbruch der Dunkelheit noch in seinen Bann zieht.
BGL/PdM
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