Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 
Azubi
Avatar
Herkunft: Oberbergisches Land
Beiträge: 4
Dabei seit: 03 / 2013
Betreff:

Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 06.03.2013 - 19:18 Uhr  ·  #1
Hallo ins Forum,

wir sind vor einigen Monaten in ein Haus mit rund 1.800 qm Waldgrundstück gezogen. Nun naht der Frühling mit Riesenschritten und es wird Zeit, die Gartengestaltung in Angriff zu nehmen. Ich habe darin null Erfahrung und bin neben meiner Plan- und Ahnungslosigkeit auch noch recht phantasielos. Es wäre toll, wenn ich hier ein paar Tipps und Vorschläge bekommen könnte! Um einen Gärtner mit entsprechendem Equipment werde ich wahrscheinlich nicht herum kommen, möchte mir aber dann wenigstens nicht das Blaue vom Himmel erzählen lassen. Also hier einige Details:

Ein großer Teil des Grundstücks liegt im Hang mit dichtem Baumbestand. An der Terrasse und Hausrückseite gibt es ein kleines Stück Rasen sowie, ein paar Meter weiter, ein vor Jahren bepflanztes Beet. Gegenüber der Terrasse gibt es noch ein Stück ebenerdigen Wald, der soll irgendwann auch noch "schön" gemacht werden, anfangen möchte ich aber mit dem Bereich, in dem wir uns am meisten aufhalten bzw. auf den wir am meisten schauen. Ich hätte gerne einen Wildgarten, Naturgarten, Waldgarten - wie auch immer die korrekte Bezeichnung ist. Also nix mit Struktur und akurater Ordnung. In dem eingefassten Beet stelle ich mir möglichst viel Blühendes und Buntes vor - dort kommt am meisten Sonne hin, der Rest ist aufgrund der vielen Bäume eher schattig. Irgendwo soll eine Buddha-Statue einen Platz finden, ich könnte mir auch vorstellen, einen Bereich etwas ZEN-mäßig zu gestalten. Ansonsten darf´s gerne urig, kuschelig und romantisch-wild sein.

Hier einige Fotos: Die ersten 3 Bilder zeigen das Beet rechts von der Terrasse. Es es enthält einen Sommerflieder und ein Ahornbäumchen, das wir mitgebracht und im Herbst schnell dort eingepflanzt haben, wo Platz war.







Hier das Stückchen Rasen an der Terrasse:





geht in einen Hang über, der noch bepflanzt ist (viel Farn und Undefinierbares)



dann geht´s abwärts...



hier lässt sich doch bestimmt auch was draus machen:



Blick von der Terrasse in das Stück ebenerdigen Wald



Ich freue mich auf Feedback und sage schonmal Dankeschön!
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Beiträge: 5470
Dabei seit: 03 / 2009

Blüten: 40
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 06.03.2013 - 19:50 Uhr  ·  #2
Azubi
Avatar
Herkunft: Oberbergisches Land
Beiträge: 4
Dabei seit: 03 / 2013
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 07.03.2013 - 11:51 Uhr  ·  #3
Oh, das sieht sehr schön aus! Ja, so in der Richtung stelle ich mir das vor. Bin vorhin wieder um diese eingefasste Beetfläche rumgelaufen und hab überlegt, was man damit anstellen könnte. Der Sommerflieder und der rote Ahorn sollten erhalten bleiben (vllt. nochmal den Standort wechseln?), die Tannen möchte ich dort nicht haben, auch diese beiden Thuja (?) nicht unbedingt.

Im Herbst sah es dort so aus:



Vermutlich wäre es das beste, erst mal alles zu entfernen und komplett neu zu starten, oder? Hat jemand Vorschläge, welche Stauden und Pfanzen dort ihren Platz finden könnten?
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Friesoythe
Beiträge: 707
Dabei seit: 11 / 2011
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 07.03.2013 - 12:44 Uhr  ·  #4
wie wehre es mit einem Obstbaum
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Beiträge: 5470
Dabei seit: 03 / 2009

Blüten: 40
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 07.03.2013 - 15:35 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von HausimWald
Vermutlich wäre es das beste, erst mal alles zu entfernen und komplett neu zu starten

Könnte man machen. Damit die Neuanlage in deinem Sinne funktioniert wären die Standortbedingungen sehr genau zu erfassen, sonst funktioniert das nicht mit dem "Naturnah". Die Frage ist ob es in der Nähe einen Gestalter gibt der das leisten kann. Wäre natürlich ein Glücksfall.

Aus der Ferne bekommt man nur einen Eindruck über die herrschenden Verhältnisse über die Pflanzenarten die derzeit am Standort gut wachsen. Das kann man aber erst im Laufe des Frühjahrs einigermaßen feststellen. Das gilt ganz besonders für die Stellen unter den Bäumen. Da kann man schließlich außer bei der Feuchtigkeit nicht nennenswert was dran ändern.
Um mal einen ersten Eindruck zu bekommen wäre es schon mal hilfreich zu wissen, zu welcher Uhrzeit die Bilder aufgenommen wurden, wie lange welche Stelle besonnt ist und wo überhaupt das Gelände sich befndet (Temperaturverlauf, Niederschlagsverteilung, vorherrschende Bodenart).

Ich bin kein Freund von Radikallösungen sondern würde erstmal schauen was vorhanden ist um dann festzustellen was paßt und was stört. Die zahlreichen jungen Fichten und die Thujen könnten schon mal weg, da die in recht kurzer Zeit die Freiflächen arg verschatten und auch trockenlegen würden.
Danach macht man sich Gedanken wie die einzelnen Beete optisch wirken sollen (flach und offen, etwas höer wegen Sichtschutz, Blüten erwünscht, zu leistender Pflegeaufwand) um dann dazu passende Pflanzen auszusuchen.

Grüße H.-S.
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3663
Dabei seit: 01 / 2011

Blüten: 12688
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 07.03.2013 - 17:48 Uhr  ·  #6
Für mich steht die Standartfrage, wieviel ihr an Zeit, Geld und Manpower investieren wollt.

Ich finde so ein Waldgrundstück sehr schön, würde es aber vorziehen, dass man rings ums Haus möglichst viel Licht hat. Sprich, Rasenfläche/Blumen/Gemüsebeete und in Richtung der hohen Bäume langsam ansteigend die Büsche, die man sich selbst wünscht.
Vielleicht das Ganze auch als kleinen Rundgang mit versteckten Überraschungen, wie einem kleinen Pavillion, Sandkasten (bei kleinen Kindern), Schaukel, Bank ... und dazwischen immer wieder eben die Bäume, ein paar Büsche und wenn möglich, ein paar Stauden. Notfalls in einem Kübel.
Gerade in diesem Teil würde ich sehr vorsichtig sein mit zuvielen gestalterischen Arbeiten an den Bäumen. Also nicht unbedingt alles beschnippeln, damit es akkurat aussieht, auch Unkraut und Nadelfall so belassen, wenn es euch nicht stört.

Wäre es denn möglich, dass ihr Wasser in euren Garten integriert? In Form einem kleinen Bauchlaufs an der etwas wilden Seite von Bild 5 und 6? Dazu würde ich den Farn mit in die Planung einbeziehen, ich finde das so romantisch.
Azubi
Avatar
Herkunft: Oberbergisches Land
Beiträge: 4
Dabei seit: 03 / 2013
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 12.03.2013 - 16:09 Uhr  ·  #7
Danke sehr für eure Rückmeldungen, ich war ein paar Tage außer Gefecht und komme erst jetzt zum Lesen!

Also ich versuche mal die Fragen zu beantworten: die Bilder im ersten Beitrag wurden am 06.03. gegen 15.00 Uhr aufgenommen. Dieser eingefasste Bereich kriegt am meisten Sonne ab, im Hochsommer schätze ich mal 5- 6 Std. Eine ganztags sonnenbeschienene Fläche gibt es leider nirgendwo, dafür sind zu viel Bäume drum herum (nicht nur auf unserem Grundstück). Wir haben im Herbst schon einige fällen lassen, damit mehr Licht ins Haus kommt. Der ein oder andere wird sicher auch noch folgen müssen, manche stehen viel zu nah und behindern sich gegenseitig. Zu viele werden es aber auch nicht sein, schließlich war das Waldgrundstück ein wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung, hierher zu ziehen. Zum Temperaturverlauf, Niederschlagsverteilung... oh weh - wo krieg ich diese Infos her? Wir liegen auf 250 m Höhe im Oberbergischen Land Nähe Nümbrecht, soviel kann ich schon mal sagen.

Zeit in die Gestaltung kann ich schon investieren, es scheitert halt am Wissen und Können. Die Idee mit dem Rundgang gefällt mir gut. Neulich hab ich in einer Zeitung ein Foto gesehen, da stand ein altes Rad, total verrostet, irgendwo angelehnt, vorne und hinten waren Körbe befestigt, die mit blühend-hängendem Irgendwas bepflanzt waren und vom Boden wuchsen Mohnblumen und andere Pflanzen am Rad hoch. Das sah toll aus und war natürlich eingebettet in eine entsprechend gestaltete, passende Umgebung. Wenn ich mir vorstelle, ich kopiere das, lehne mein Rad an den Schuppen und hänge Blumenkörbe dran... naja, das würde vermutlich ziemlich bescheuert aussehen.

Für mehr Licht ums Haus haben wir durch die Fällungen schon gesorgt, der seitliche Bereich (ohne Foto) sieht aus wie Kraut und Rüben, da müssen erst noch Wurzeln rausgefräst werden und Erde aufgeschüttet, bevor man dort mit was auch immer anfangen kann.

Ein Kräuterbeet hätte ich gerne integriert, einen Apfel- oder Kirschbaum könnte ich mir auch vorstellen (aber die brauchen viel Sonne, oder?), Wasser muss ich nicht umbedingt haben, zumindest nicht als Tümpel oder Teich. Das wäre für die Hunde zu verlockend und ständig triefnasse Vierbeiner, die rein und raus rennen - nee, das muss nicht sein.

Soll ich mal versuchen, eine Skizze zu machen, damit man sehen kann, wie das Grundstück geschnitten ist und wo jetzt was ist? Mit Himmelsrichtungen dran? Ich würde so gerne einfach mal einen Pack-an kriegen und irgendwo anfangen. *seufz* Also wenn wir wieder vom Schnee befreit worden sind, natürlich erst...
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3663
Dabei seit: 01 / 2011

Blüten: 12688
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 26.04.2013 - 13:26 Uhr  ·  #8
Nun sind wir ja endlich befreit von Eis und Schnee ....

Also, hast du dir nochmals Gedanken gemacht und eine kleine Skizze??

Ich würde jetzt im Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit lediglich Pläne machen, mir einen vernünftigen (möglichst mit Ortserfahrung) GaLa-Bauer suchen und in diesem Jahr die Variante Kübel für Farbflecke bevorzugen.
Oder hat sich ein Teil schon erledigt?
Azubi
Avatar
Herkunft: Oberbergisches Land
Beiträge: 4
Dabei seit: 03 / 2013
Betreff:

Re: Waldgrundstück - Hilfe bei der Verwandlung zum Wildgarten

 · 
Gepostet: 27.04.2013 - 17:45 Uhr  ·  #9
Ja, ein paar Kübel hab ich schon aufgestellt und Samen eingestreut, auch meine Kräuter sind mittlerweile in einen Tontopf nach Draußen umgezogen. Es war vor kurzem ein GaLA-Bauer hier und hat sich alles angeschaut. Wir sind aber leider nicht überein gekommen, weil ich das Gefühl hatte, er versteht nicht wirklich, was ich möchte bzw. vor allem, was ich NICHT möchte und macht einen 08/15-Garten daraus...

Jetzt warten wir gerade auf das Konzept einer Ökologin und Planerin für naturnahe und kreative Gartengestaltung (klingt gut, oder? ). Dann sind wir zwar pleite und es ist noch keine einzige Blume gepflanzt, aber wir haben hoffentlich einen "Fahrplan", wie wir die einzelnen Bereiche dann nach und nach angehen. Zumindest wissen wir schon mal, wo als erstes Sträucher raus müssen (weil schon halb tot und sehr unansehnlich oder nicht mein Geschmack), Erde muss aufgefüllt und ausgetauscht werden, Wurzeln rausgefräst, damit wir die Wildblumenwiese zum Leben erwecken können, in einem Bereich breitet sich Giersch rasant aus, der großflächig abgetragen werden muss - also die nächsten Wochen werden nicht langweilig. Aber es gibt zumindest einen Anfang!
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Gartenplanung & Gartengestaltung

Worum geht es hier?
Planung und Gestaltung, Ideen und Technik, Beispiele, wie wird es gemacht...
Von der Gartenplanung bis zur fertigen Gartengestaltung mit Beispielen, Entstehung und Integration technischer Ideen. Steuerungstechnik, Automatisierung und Gartenroboter, Bewässerungsanlagen und Rasenroboter. Ob Neugestaltung, Umgestaltung, moderne oder historische Gartenanlagen.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.