Ein paar Anmerkungen:
Von wegen "gelähmt": Ich würde das Ganze nicht als Komplett-Mammutprojekt angehen. Zunächst einmal müssen nur die Vorarbeiten zwingend erledigt werden, damit das Gelände vorbereitet ist. Das ist letztlich unabhängig von Gestaltung und Bepflanzung - daher sollte man sich über diese Dinge erst in einem zweiten Schritt Gedanken machen, sonst blockiert einen das beim ersten Schritt.
Gestaltung und Bepflanzung kann, im Gegensatz zum ersten Schritt, auch in Etappen vorgenommen werden; dann aber am besten symmetrisch. Also: Man bepflanzt zwei Meter Hang, die exakt in der Mitte liegen, oder je ein oder zwei Meter rechts und links; und dann schaut man, ob man damit zufrieden ist, oder ob man etwas anders machen will; und ob man sonst irgendwelche Erfahrungen für die restlichen Meter gesammelt hat.
Z. B. zwingt Dich ja keiner, 40 Säcke Rindenmulch zu kaufen, nur um festzustellen, daß der erste Regen alles das Vlies nach unten rutschen läßt. Es reicht doch man kauft erstmal 4 Säcke und probiert das auf einem Streifen des Hangs aus.
Vorbereitung:
Zunächst einmal muß auf der gesamten Fläche ein Unkrautvlies aufgebracht werden, wie hier schon geschrieben wurde, und wie Du selbst ja auch schon festgestellt hast.
In dieser Größe würde ich das Vlies nicht im Laden kaufen, sondern mich im Internet umsehen; oft kann man sich genau die gewünschte Größe zuschneiden lassen.
Ich habe große Zweifel, ob bei diesem Gefälle Kies oder Rindenmulch auf dem Vlies halten; wobei die Chance bei Rindenmulch höher ist. Im Zweifel würde ich sogar darüber nachdenken, ob Du nicht das Vlies "unverkleidet" liegen läßt - das hängt aber natürlich auch von der Farbe des Vlieses ab.
Vor dem Verlegen mußt Du natürlich die gröberen störenden Pflanzen entfernen; und dann würde ich unbedingt eine wenige Zentimeter dicke Schicht aus billigem Rindenmulch aufbringen, und darauf erst das Vlies verlegen. So reduziert sich die Zahl der herangewehten Unkrautsamen, die durch das Vlies hindurchwurzeln.
Auch ich würde dazu raten, vor dem Verlegen Treppen und Trittplatten in den Hang einbauen, so wie Du das für nötig hälst. Das muß nichts teures oder aufwendiges sein. Billige Betontrittplatten für 1 Euro reichen für beide Zwecke völlig aus. Die Trittplatten kann man vorher in den Hang "einbauen", und dann das Vlies darüberlegen; man muß sich nur merken, wo die Platten sind. Bei der Treppe würde ich das natürlich nicht so machen.
Von Wasserläufen u. ä. würde ich abraten, da das sehr aufwendig und u. U. auch kostenintensiv ist. Mit allem, was jetzt ansteht, wäre diese Zusatzarbeit demotivierend.
Niemand hindert Dich daran, so etwas nachträglich mal zu installieren.
Bepflanzung: die Stelle ist ja stark absonnig, bzw. dort, wo die Thujen sind, schattig.
Außerdem dürfte es am Hang eher trocken sein, schon wegen des Gefälles. Kommt ein Unkrautvlies dazu, evtl. sogar mit Rindenmulch, dann wird es noch trockener. Die Verdunstung ist zwar stark reduziert, aber das hilft nichts, wenn kaum Wasser in den Boden kommt.
Trockener Schatten ist die Königsdisziplin im Garten. Ich habe sie nach mehreren Versuchsjahren immer noch nicht im Griff. Ich liste hier mal eine Reihe robuster und anspruchloser Pflanzen auf; aber nach meiner Erfahrung müssen die in trockenen Monaten trotzdem ein- zweimal gründlich gewässert werden, schon wegen des optischen Erscheinungsbilds.
Was an so einer Stelle natürlich immer geht, ist
Efeu. Aber Efeu müßte gegossen werden, bis es etabliert ist, und danach muß man es unter Kontrolle halten, damit es nicht überhand nimmt.
Ebenfalls anspruchslos sind
Akelei und
Meconopsis cambrica.
Die folgenden Pflanzen brauchen alle ein Minimum an Licht, können also nicht an die dunkelste Stelle gepflanzt werden:
Heuchera und
Tiarella
Helleborus-Arten (stark giftig)
Saxifraga cuneifolia und
Saxifraga umbrosa
Arabis
Goldtröpfchen
Bärenfellschwingel
Bartnelken
Pulmonaria officinalis
Bergflockenblume
Goldfelberich (Unkraut)
Bis auf die beiden letztgenannten sind das alles eher niedrige Pflanzen, obwohl Heuchera und Helleborus mit der Zeit zu beeindruckenden Stauden heranwachsen können.
Wenn Du etwas Größeres brauchst, könntest Du folgende Dinge in Erwägung ziehen:
Farne - oft nicht ganz billig; gibt es in verschiedenen (End-)Größen, und mit unterschiedlichen Ansprüchen an Licht, Boden, und Feuchtigkeit. Also nicht irgendwas aus dem Regal greifen, sondern alle Namen notieren und zuhause im Internet informieren.
Fatshedera - nicht für sehr kalte Gegenden; dunkelgrün, fällt daher natürlich nicht auf, wenn man gegen die Thujen schauen muß.
Hedera erecta - ebenfalls dunkelgrün, d. h. ähnliches Problem
Rosen, in verschiedenen Größen - unbedingt geeignete Sorten empfehlen lassen.
Storchschnabel - unbedingt geeignete Arten empfehlen lassen; kann abhängig sein vom Boden, aber in erster Linie geht es darum, die zahlreichen lichthungrigen Geranium-Arten zu meiden.
Fuchsien - es gibt einige Arten in verschiedenen Größen, die als winterhart angepriesen werden; aber gerade in kalten Lagen frieren diese sehr stark zurück, so daß sie evtl. nie die Größe erreichen, die man eingeplant hatte.
Rhododendron in verschiedenen Größen - nur bei geeignetem Boden.
Bei der Auswahl solltest Du Dir auch Gedanken über zwei weitere Faktoren machen:
- evtl. werden sich viele Schnecken unter dem Rand des schützenden Vlieses einnisten. Die von mir genannten Pflanzen sind aber eigentlich alle relativ schneckensicher.
- Du solltest darüber nachdenken, ob es für Dich wichtig ist, ob die Pflanzen einigermaßen immergrün sind, oder nicht. D. h. ob Du im Winter auf den kahlen Hang schauen willst, oder ob da was Grünes zu sehen sein soll. Wählt man beides, sollte man darauf achten, daß man den Hang nicht so bepflanzt, daß aus Versehen größere zusammenhängende Flächen entstehen, die rein immergrün oder rein nicht-immergrün sind, damit das optische Gleichgewicht stimmt.
Viele der o. g. Pflanzen sind immergrün.
Nicht immergrün sind Akelei, Menocopsis, Pulmonaria, Bergflockenblume, Goldfelberich, Fuchsien, und (soweit ich weiß) alle Storchschnäbel.
Rosen sind ebenfalls nicht immergrün, halten ihr Laub aber je nach Sorte unterschiedlich lang.
Bei Farnen gibt es beides: immergrün und nicht-immergrün; wobei "immergrün" bei Farnen häufig nur bedeutet, daß sie, je nach Witterung, ihr Laub sehr lange halten. Ein schöner Anblick ist das oftmals nicht.