Zimmerpflanzen: Faucaria Tigrina, Tigerrachen

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 12.10.2010 - 07:58 Uhr
 
Faucaria Tigrina, Echter Tigerrachen – Eine Sukkulente mit Biss

Sich ein Stück Wüste ins Haus zu holen, ist in den letzten Jahren nicht mehr nur bei echten Pflanzenfans beliebt. Jeder, der ein Südfenster, einen sonnigen Wintergarten oder ein geschütztes Stück Garten oder Terrasse hat, stellt gern Kakteen oder Sukkulenten auf.

Faucaria Tigrina, der Echte Tigerrachen, gehört zu den Sukkulenten, ist aber kein Kaktus. Trotzdem haben Tigerrachen Stachel. Ein Tigerrachen wächst in fleischigen, gegenständigen Blättern, die an den Rändern weiche Stachel besitzen. Diese Blattpaare und ihre Eigenart voneinander weg zu wachsen, lässt den Faucaria wie einen aufgerissenen Tigerrachen aussehen – daher der Name.

Faucarien stammen ursprünglich aus Südafrika und gehören zur Familie der Alzoceae, den Mittagsblumengewächsen. Es gibt neben dem Faucaria Tigrina, dem Echten Tigerrachen, noch sieben weitere Arten der Gattung Faucaria.

Tigerrachen

Vermehrung

Tigerrachen können leicht aus Samen gezogen werden. Die Samen sind recht klein und Lichtkeimer. Sie sollten demnach auf das angefeuchtete Substrat gelegt und nur leicht angedrückt, nicht aber mit Substrat bedeckt werden. Als Aussaatsubstrat eignet sich Kakteenerde, der noch zusätzlich Sand beigemischt wird. Diese enthält nicht zu viel und nicht zu wenig Nährstoffe, so dass die jungen Keimlinge nicht gleich vom Dünger beeinflusst werden, sich aber trotzdem, sobald sie den Nährstoffvorrat aus dem Samen aufgebraucht haben, noch weiter ernähren können. Falls die Tigerrachen im Winter oder Anfang des Frühjahrs ausgesäht werden, ergibt eine Zusatzbeleuchtung Sinn.
Als erstes nach der Keimung erscheinen kleine grüne Stengel, die in ein paar Millimetern Höhe ein kleines Hütchen bilden, die Keimblätter.

Je weniger Licht die Keimlinge haben, desto höher wachsen diese Hütchen zunächst heraus. Bevor sie zu schwer werden, sollte man sie in diesem Stadium pikieren. Die vereinzelten Pflänzchen können dann so wieder eingesetzt werden, dass die Keimblätter knapp über der Erdoberfläche sind.

Nach etwa einem Monat deutet sich bereits das erste richtige Blattpaar an. Dieses wirkt zunächst, als würde der junge Tigerrachen dem Besitzer die Zungenspitze heraus strecken.

Pikiert und tiefer eingesetzt, erstes Blattpaar ist zwischen den Keimblättern sichtbar

Dieses Blattpaar schiebt sich immer weiter nach oben. Wenn es komplett sichtbar ist, biegen sich die beiden Blätter auseinander und in ihrer Mitte entsteht das nächste Blattpaar, das quer zum ersten wächst. Während sich das zweite Blattpaar bildet, trocknen die Keimblätter langsam ein.

Erstes Blattpaar schiebt sich weiter nach oben

Zweites Blattpaar bildet sich und Keimblätter trocknen ein.

Erst das vierte oder fünfte Blattpaar zeigt die typischen Ansätze für die Stachel an den Blatträndern.

Schon beim ersten Blattpaar nach den Keimblättern sollten diese Pflanzen wie typische Sukkulenten behandelt werden. Sie werden nur wenig gegossen und kaum gedüngt. Sie brauchen nach einer Eingewöhnung pralle Sonne und stehen lieber mehrere Wochen trocken als einmal zu lange im nassen Substrat.

Im Winter sollte der Tigerrachen hell, aber kühl und nicht komplett trocken stehen. Alle paar Wochen bekommt er etwas Wasser. Er wird in dieser Zeit ein wenig zu schrumpeln beginnen, aber da es eine Sukkulente ist, verträgt er das.
Tigerrachen bilden flache Wurzeln, weshalb sie auch in flachen Schalen mit Wasserabzugslöchern kultiviert werden können.
Mit der richtigen Pflege und ein wenig Glück ist ein im Winter gekeimter Tigerrachen bereits im zweiten Sommer blühfähig. In diesem Jahr kann er sich dann auch das erste Mal verzweigen.

Knospe nach 1 3/4 Jahren

Blüte wenige Tage später

Die Blüten des Tigerrachen sind gelb und fast so groß wie die junge Pflanze selbst. Sie öffnen sich in den frühen Nachmittagsstunden eines sonnigen Tages und schließen sich am Abend wieder. Eine Blüte öffnet sich über mehrere Tage hinweg. Wenn sie ausgeblüht ist, bleibt sie offen und vertrocknet in diesem Zustand. Tigerrachen sind selbststeril, können sich also nicht selbst bestäuben. Wenn aber zwei oder mehr Pflanzen vorhanden sind, die gleichzeitig blühen, so können die Blüten bestäubt werden. Es bilden sich dann Samenkapseln, die im nächsten Frühjahr reif sind und deren Samen dann direkt ausgesäht oder über mehrere Jahre gelagert werden können.

-pk-

Ausführliche Informationen und Fotos gibt es in der ersten Ausgabe des Pflanzenmagazins ab Seite 40

zeitung/pflanzen-magazin-01.html

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