Winterblütentraum mit Cyclamen und eine Frage

Hi, Leute!
Ihr alle kennt ja wahrscheinlich die Winterdepressionen, die sich gerade bei gärtnernden Menschen langsam wider einschleichen und dabei hat der Winter noch nicht mal angefangen! Eigentlich sollte man diese Zeit ja genießen, in der man nicht jeden Tag nach dem Rechten zu schauen braucht, aber wer kann das schon? Man vermisst sie einfach die Blütenpracht der warmen Jahreshälfte. Zum Glück gibt es da noch die Zimmerpflanzen
Und eine davon möchte ich euch mit diesem Beitrag gerne etwas näher bringen. Das Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Jeder kennt es und fast jeder hatte wohl schon mal eines und dennoch sieht man es nicht wirklich oft. Der Grund; die meisten Leute pflegen es recht schnell zu Tode oder wissen gar nicht das es über Jahre hinweg eine treue Zimmerpflanze sein kann. Dabei wäre diese Pflanze so dankbar, wenn man mal den Dreh raus hat. Das wichtigste ist, sie nur von unten in den Untertopf zu gießen und nie so viel, das sich Staunässe bildet und das man gelbe Blätter und Verblühtes vollständig entfernt. Wenn man die Cyclamen dann auch noch in einem eher kühlen Raum hat, z.B: Schlafzimmer kann eigentlich nichts schief gehen. Besonders gerne stehen sie an Fenstern die auch im Winter regelmäßig zum Lüften geöffnet werden, denn die kühle Frischluft schadet ihnen überhaupt nicht. Manchmal muss man ein bisschen experimentieren, welche Fensterbank im Haus ihnen am besten behagt, bei mir ist es ein Süd/West- Fenster in meinem Schlafzimmer, wo sie ca. drei Stunden direkte Sonne haben und die Temperatur immer so zwischen 11 und 17 Grad liegt (Jenachdem ob das Fenster offen ist) Dieses Fenster platzt zur Zeit mal wider aus allen Nähten (siehe Foto), weil ich inzwischen so viele Cyclamen habe, das ich gar nicht mehr weis wohin damit. Sie blühen jedes Jahr von November bis in den März hinein und verwandeln mein Zimmer in einen Blütentraum. Ende April setzte ich sie immer alle im Garten aus und zwar genau dort, wo auch meine winterharten Herbstalpenveilchen (Cyclamen hederifolium) am besten gedeihen, zwischen Hainbuchenhecke und Moorbeet. Dort überdauern sie den Sommer ohne jede Pflege, die meisten ziehen sogar für ein Weilchen ein. Wenn dann im Sebtember die winterharten Alpenveilchen zu blühen beginnen treiben auch sie wider frischen Grün und setzten bis Ende Oktober wider eine Menge Blütenknospen an. Dann wird es wider Zeit sie einzutopfen und ins Haus zu holen wo sie dann wider monatelang blühen. Mein ältestes Alpenveilchen blüht bei mir so heuer schon den vierten Winter und es wurde bisher jedes Jahr etwas größer.
Inzwischen habe ich 11 Cyclamen und nur eine davon habe ich neu gekauft. Alle anderen blühen jetzt schon mindestens zum zweiten mal.
Vielleicht kann ich den ein oder anderen von euch davon überzeugen es auch mal mit diesen ?Oma- Blumen? zu probieren. So und jetzt noch zu meiner Frage. Manche Alpenveilchen duften ja ganz gut, aber angeblich soll die Duft Serie ?Scentsation Mix? noch viel stärker duften, wie Freesien. Leider gibt es solche Duftalpenveilchen bei uns nirgends im Handel, aber ich dachte mir ich bestelle Saatgut davon. Hat jemand Erfahrungen mit der Aussaht von Alpenveilchen, oder kennt jemand diese duftenden Züchtungen und kann mir sagen ob sie wirklich so viel stärker riechen. Ich würde auch gerne von meiner geflammten Cyclame Samen ernten und aussähen, aber sind die direkt nach der Reife schon keimfähig? Anbei ein Foto von meinem Cyclamenfenster, von meiner geflammten Cyclame und von meinen Cyclamen hederifolium, die schon einen dichten teppich gebildet haben und bei denen ich die Zimmercyclamen übersommere.
Lg robert

tolle fotos und vielen dank für deine wertvollen hinweise. leider sind viele pflanzen als großmutter-pflanzen verschrien zb. klivie. klivien
sind meine große leidenschaft nach den engelstrompeten/stechäpfel.

viele grüße
searchcountry

Die clivia ist toll, die blüht bei meiner Tante auch jedes Jahr in gelb.
Eigentlich schon komisch das ausgerechnet jene Pflanzen verschriehen sin die unsere Großmütter früher hatten, wo doch gerade früher nur dankbares gehalten wurde. Das gilt auch für Gartenpflanzen; Noch heute zählen die Pfingstrosen, Akelein, Narzissen und Phloxe aus Omas Garten zu den dankbarsten Blühern.
Anbei noch ein paar von meinen cyclamen fotos (und wenn mir jemand bei meiner Frage helfen könnte, das wär echt cool)

Das hier sind meine winterharten - Alpenveilchen -:



Natürlich zu einer anderen Jahreszeit.

@Niklas
Wow! Die sind ja schon ganz schön üppig! Meine hab ich noch nicht so lange aber ich glaube das es bei mir bald auch so aussieht. Leider können sie sich bei mir nur in milden Jahren durch Selbstaussaht vermehren, weil es den Jungpflanzen bei uns in Tirol einfach zu kalt ist. Anbei ein Foto von meinen winterharten Herbstalpenveilchen (Cyclamen hederifolium) im Sebtember, wo sie noch keine Blätter aber dafür ganz viele Blüten hatten. Im Vordergrund sieht man das Laubwerk eines meiner Zimmeralpenveilchen die ich wiegesagt bei den winterharten übersommere.
Lg robert

Ob das in Tirol zu kalt ist, kann ich nicht beurteilen. Doch wenn ich das richtig weiß, kommen diese Cyclamen doch aus den Bergen?

Jedenfalls samen die bei mir in reichen Mengen aus. Jedes Jahr decke ich sie mit feinem Rindenmulch oder Rindenkompost ab. Und ab und zu bekommen sie vorher eine Gabe Hornspäne.

Die größten Knollen sind so etwa 10 - 15 cm im Durchmesser.

Von Zeit zu Zeit muss ich auch mal den Kräutern nachgehen, die ich darin nicht haben will und ........ damit habe ich schon reichlich von der jungen Nachzucht im ganzen Garten vertreilt - Rasen, Himbeerhecke etc., auch auf dem Kompost haben sich schon einige gezeigt.

Der Ursprung waren, vor ca. 20 Jahren, 5 einzelne Knollen, die ich wo ausgegraben habe. Jetzt etwa 5 qm ganz dicht bewachsen.

Ja sie kommen schon aus den Bergen, aber aus denen des Mittelmeerraums. Jene die bei uns wild in den Bergen wachsen sind Cyclamen purpurascens und die sind eher schwierig in Kultur. Wenn du deine Herbstalpenveilchen wild ausgegraben hast, dann hat es sich dabei warscheinlich um einen ursprünglich verwilderten Bestand gehandelt denn sie sind bereits seit dem Mittelalter in Kultur. Fast alle Cyclamen kommen aus dem Mittelmeerraum, wo sie sowol in Küstennähe als auch in den Bergen wachsen. Abdecken brauche ich meine nie,( das erledigt die Hainbuchenhecke für mich Als Begleiter habe ich die konkurrenz- schwachen Leberblümchen gewählt, die im Frühling in rosa violett und weiß blühen, was mit den marmorierten Blättern der Cyclamen als hintergrund total schön aussieht

Hallo,
ich liebe die Cyclamen auch und in unserem Wintergarten bilden sie zusammen mit blühenden Azaleen und Cymbidien wunderbare Kontraste zu den anderen Grünpflanzen.

Die Freilandalpenveilchen habe ich auch im Garten.

Es gibt neben den herbstblühenden Cyclamen (Cyclamen hederifolia) auch frühjahrsblühende, das sogenannte Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum). Die Vorfühlingsalpenveilchen sind etwas schwieriger zu bekommen, als die herbstblühenden. Es rentiert sich aber danach zu suchen - nach dem langen Winter bilden die Vorfrühlingsalpenveilchen zusammen mit Winterlingen und Schneeglöckchen willkommene Farbtupfer!
Gruß Irene

@irene
Ich hab die Vorfrühlingsalpenveilchen auch, sowohl weiße als auch pinke, aber die Blüten sind bei denen sowas von winzig, dass man sie gar nicht bemerken würde, wenn da nicht noch andere Frühlingsblumen in der Nähe wären. Abe sie sind wirklich ganz was liebes und besonders mit rosafarbenen Leberblümchen machen sie schöne Ton in TonKombinationen.
Lg robert

So hab jetzt selber eine Antwort auf meine Frage gefunden. Für alle die es interessiert; Die Duftcyclamen- Serie "Scentsation Mix" taugt laut eines Mitglieds in einem englischen Forum nichts. Sie duften auch nicht stärker als so manches Exemplar der normalen Zimmeralpenveilchen. Von wegen Freesienduft der ganze Räume füllen kann! Ich werde sie also nicht aussähen. Die Samen von der geflammten Cyclame werde ich aber trotzdem probieren.
Lg robert

Mal eine Frage an die Experten hier:

Muss ich winterharte Alpenveilchen irgendwie düngen?
Sie blühen zwar immer, aber Eure kommen mir besonders gross und schön vor. Vielleicht mangelt es meinen an Nahrung?

Wichtig am Substrat ist tatsächlich das es humusreich ist. Du mischt am besten Kompost mit etwas Sand, außerdem mögen sie es wenn man sie im Herbst mit Buchenlaub abdeckt und dieses laub dann im Frühlling in den Boden hineinrotten lässt. (Natürlich darf es dann aber nicht so viel Laub sein, das die Pflanzen im Frühling nicht mehr darunter zu sehen sind) Noch viel wichtiger ist einfach die Geduld. gerade aus Knollen gepflanzte sind bei mir oft erst nach zwei jahren (also heuer) richtig schön geworden. Im Topf gepflanzte Exemplare sind da schneller.
Wenn dein Boden zu sauer ist helfen leichte Kalkgaben, allerdings sollte das in normalen Böden nicht notwendig sein, weil sie auch in griechenland in eher suaren kiefernwaldböden gedeihen.
Lg robert

Mit dem Abdecken mit Laub bin ich sehr vorsichtig geworden. Letztes Jahr sind mir 3 Odorella unterm Laub kaputtgegangen. Es kam Regen und anschliessen Frost. Da waren sie richtig im Eis eingeschlossen.
Im Frühjahr waren sie dann verfault.

Hallo! Ich habe mit Laub bisher beste Erfahrungen gemacht, habe aber ja oben schon erwähnt, das man net zu viel nehmen soll. Außerdem musst du bedenken das Alpenveilchn von Natur aus gerne in Wäldern vorkommen. Unser heimisches Cyclamen pururascens zum Beispiel, wächst gerne in sonnigen Eichen und Buchenlaubwäldern. Dort werden sie jedes jahr vom Laub zugedeckt. Schau mal auf www.hlasek.com/cyclamen_purpurascens_da9724.html. Ansonsten kannst du es auch einfach lassen und sie nur dann kurzzeitig mit tannenzweigen abdecken, wenn starke Fröste angesagt werden und keine schützende Schneedecke liegt. Lg und einenschönen Sonntag Robert

Es gibt winterharte ALpenveilchen???? Ich meine, die wirklich immer draußen bleiben können??? Na jetzt bin ich baff....

ist das Euer Ernst????

*auchhabenwill*