Als Ă€ltestes von fĂŒnf Kindern wuchs der spĂ€tere schwedische Naturforscher und Arzt Carl von LinnĂ© (mit bĂŒrgerlichem Namen Carl LinnĂŠus, geboren am 23. Mai 1707, gestorben am 10. Januar 1778) in einer naturbegeisterten Familie in RĂ„shult im sĂŒdschwedischen SmĂ„land auf, was ihn fĂŒr seinen weiteren Lebensweg entscheidend prĂ€gte.
Seit 1772 studierte er zunĂ€chst in Lund, ging dann aber auf Anraten seiner Professoren nach Uppsala, um sein Medizinstudium zu beenden. WĂ€hrend dieser Zeit unternahm er immer wieder lange Wanderungen und erkundete die Natur. Sein Interesse hatte sich bald endgĂŒltig von der Medizin zugunsten der Botanik verschoben. 1735 schloss er in den Niederlanden sein Medizinstudium mit der Promotion ab. Er widmete sich nun vollkommen der Flora.
LinnĂ© legte mit seinen umfangreichen Schriften âSystema Naturae", âFundamenta Botanica", âCritica Botanica" und âGenera Plantarum" den Grundstock fĂŒr die systematische Erfassung von Pflanzen. Der Schwede war der erste, der eine Methode entwickelte, Pflanzen aufgrund der Anordnung und Anzahl ihrer StaubgefĂ€Ăe, Stempel und BlĂŒtenblĂ€tter, also ihrer BlĂŒtenorgane, zu bestimmen. Daneben legte er auch fest, anhand welcher Kriterien sich Pflanzen in Klassen, Ordnungen und Gattungen einteilen lassen.
Er schuf auĂerdem das bis heute gĂŒltige botanische Benennungssystem: Jede Pflanze hatte nun einen fĂŒr sie charakteristischen, aus zwei Wörtern zusammengesetzten botanischen Namen. Dieser bestand meist aus lateinischen oder griechischen Wörtern, der so genannten âBinomische Nomenklaturâ. Der erste Name beschreibt auch heute noch die Pflanzengattung, der zweite die Pflanzenart. Oftmals steht hinter den botanischen Namen ein âL.â. Dabei handelt es sich um die AbkĂŒrzung des Namens LinnĂ©, was darauf hinweist, dass die Benennung dieser Pflanze von dem schwedischen Naturfoscher persönlich vorgenommen wurde.
1739 wurde LinnĂ© zum ersten PrĂ€sidenten der neu gegrĂŒndeten Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften berufen. Vier Jahre spĂ€ter konnte er an der UniversitĂ€t Uppsala seinen Traum verwirklichen und als Professor fĂŒr Botanik lehren. Ab 1750 war er dann auch der Rektor dieser UniversitĂ€t. Als Zeichen seiner auĂerordentlichen Verdienste in der botanischen Forschung wurde ihm im November 1761 der Adelstitel verliehen.
In seinen letzten Lebensjahren hatte LinnĂ© mit den Folgen eines schweren Schlaganfalls zu kĂ€mpfen, den er vier Jahre vor seinem Tod erlitten hatte. Am 10. Januar 1778 starb er und wurde mit allen Ehren im Dom von Uppsala zu Grabe getragen. Mit der systematischen Erfassung der Pflanzen und ihrer Benennung hat sich der berĂŒhmte schwedische Naturforscher fĂŒr alle Zeiten unsterblich gemacht und den Botanikern die Arbeit mit der Pflanzenwelt erheblich erleichtert. -yl-
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