Hallo JoBa,
was stand denn so drauf auf der Samenpackung?
War da vermerkt, dass Radieschen volle Sonne zum Gedeihen benötigen, und zwar den ganzen Tag? Das ist ja eines der Probleme der Balkongärtner, dass diese Dinger seitlich an einem Haus befestigt sind, und damit eben nur einen Teil des Tages Sonne abbekommen. Je mehr wir in den Spätsommer hinein uns vom Sonnenhöchststand verabschieden, desto gravierender wird das Problem.
Stand da auch was zur Nährstoffversorgung? Häufig wird ja behauptet, Radieschen bräuchten keinen Dünger. Das mag im Garten im Gemüsebeet zutreffen, wenn ich den Salat der vorher da stand gut mit Nährstoffen versorgt hatte. Aber wie sah das in deinem Topf aus?
Die Keimblätter sind ja sehr schön groß, aber die Laubblätter wirken sehr zierlich. Vielleicht hat die von dir verwendete Erde nur schnell verfügbare Nährstoffe beinhaltet und nicht acht Wochen durchgehalten?
Und wie gut hält die Erde das Wasser? Wenn Radieschen mal trocken hatten, kommen sie nur sehr schwer wieder in die Gänge.
Aber was für mich am deutlichsten erkennbar ist, ist das Gedränge im Topf. Stand auf der Tüte nichts von Standweiten und Abständen? Einer Radieschenpflanze sollten zum Gedeihen mindestens 30 cm² zur Verfügung stehen, im Sommer, im Herbst mehr. Das hat auch nochmal was mit dem Licht zu tun. Die Pflanzen stellen ihre Blätter so, dass sie sich nicht gegenseitig beschatten und sammeln damit so viel Sonnenenergie wie geht um sie in die Knolle einzulagern.
Mal ehrlich: wieviele Pflänzchen hast du da auch welcher Fläche? Die können vor lauter Enge ihre Blätter nur verzweifelt in die Höhe recken auf der Suche nach Licht. Sogar die Blattstiele haben sie deshalb länger gemacht als üblich.
Dass die unter diesen Umständen ganz vergessen haben eine Knolle zu bilden, wundert mich nicht.
Grüße vom Floris