Weigelie - ist sie noch zu retten?

 
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zieschtig

Hallo, ich bin absoluter Gartenneuling, wir haben einen Hanggarten (überwiegend jedenfalls), der Boden ist lehmig (man kann teilweise damit töpfern.... ) und es wurde frischer hochwertiger Mutterboden aufgebracht.

Wir haben nun etwa 500 Pflanzen gesetzt in den letzten zwei Monaten. Nicht alle haben die Starkregenfälle/Unwetter der letzten Woche überstanden, einige Bodendecker sind nun Untertage.

Eine rote Weigelie sah schon seit zwei Wochen nicht gut aus. Ich habe den - durch die starken Regenfälle - verdichteten Boden rundherum aufgelockert, aber die Weigelie sah trotz (zu viel) Wasser wie vertrocknet aus. Es wurde immer schlimmer und ich habe die Weigelie deshalb vorgestern ausgegraben, in einen Topf mit einem Gemisch aus Mutterboden, Blumenerde und etwas Hornspäne gepflanzt und gehofft.

Heute sah eigentlich alles vertrocknet aus (was sie ja aber nicht) und ich habe.....sie einfach radikal gekürzt.

In den Zweigen (die Weigelie war etwa gut einen Meter groß als ich sie gesetzt habe) ist schon noch Leben, aber sie geht trotzdem weiter ein. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob ein Schnitt noch mehr kaputt gemacht hat (falls das möglich war). Aber ich hatte auch keine andere Idee.

Kann mir jemand oder irgendwas hier noch helfen?

Schon mal vielen Dank im voraus!
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Plantsman

Moin,

ein paar Fragen dazu:
- wurde der Mutterboden mit dem Erdreich darunter gemischt oder einfach nur draufgekippt?
- wie stark war der Topfballen der Weigelie durchwurzel?
- wurde der Topfballen vor dem Pflanzen seitlich angerissen?
- wie wurde angegossen?

Eine Anmerkung von mir: ich halte nicht viel von Mutterboden, weil es dafür keine Qualitätsregeln gibt. Man kann ihn einfach irgendwo abgraben und irgendwo anders wieder hinschütten. Wenn man Pech hat, bekommt man irgendeinen Klumpatsch, der nicht besonders gut ist. Mir ist ein Fall bekannt, da hat jemand getrockneten Klärschlamm als Mutterboden bekommen.
Besser wäre immer, sich Kompost anliefern zu lassen. Dafür gibt es Richtlinien (auf das RAL-Gütezeichen achten) und man kann sich einigermassen sicher sein, dass man was Vernünftiges bekommen hat.

Ein Foto der Weigelie würde helfen zu sehen, ob Du sie evtl. totgeschnitten hast.
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zieschtig

Also der Mutterboden wurde aufgebracht und dann wurde gefräst (zwei Wochen später). Die Quelle ist vertrauenswürdig, da ein Bekannter uns den Boden besorgt hat. Jeder, der den Boden gesehen hat, meinte der wäre top (soweit man das mit blossem Auge erkennen kann.

Da mein Mann die Weigelie eingepflanzt hat, kann ich es nicht weiter beantworten. Wir haben an dem Tag 300 Pflanzen bekommen und eingegraben, mein Mann erinnert sich nicht an einzelne Pflanzen. Angeritzt hat er ganz sicher nichts. Er hat ein Loch gegraben, etwas großer als der Ballen war (so hat er es bei allen Pflanzen gemacht), die Pflanze eingesetzt und die Erde drumherum verteilt, etwas angedrückt. Dann gegossen.

Dann haben wir generell alles gegossen, wenn es nicht geregnet hat (2-3 mal täglich), moderat. Aber wir hatten hier eben auch Land unter. Als ich die Weigelie ausgegraben habe, triefte sie geradezu.

Foto muss ich mal schauen, wie das hier geht...bin ja ganz neu!
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zieschtig

Ich hoffe, es hat geklappt.....
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zieschtig

mh.....hat noch jemand ne Idee?
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Plantsman

Mmmmh,

wenn ich mir die Reste so ansehe, denke ich, dass sie einen Nässeschaden hat. Wenn euer Unterboden tatsächlich so tonig-lehmig ist, wie Du sagst, hat sich der Wurzelballen der Weigelie ziemlich mit Wasser vollgesogen, weil keine vernünftige Drainage vorhanden war. Da Baumschulgehölze im Topf meist in einer sehr humosen Mischung produziert werden, wirkt diese unter ungünstigen Bedingungen wie ein Schwamm. In diesem Schwamm verfaulen dann die Wurzeln und können, natürlich, auch kein Wasser mehr aufnehmen und die oberirdischen Pflanzenteile sehen vertrocknet aus.
Wenn man den Wurzelballen nicht aufreisst, kommen die Wurzeln kaum in Kontakt mit dem Erdreich, vor allem nicht, wenn sie so unterschiedlich sind wie bei euch. Bei solchen Unterschieden ist es sogar oft besser, den Ballen sehr stark zu öffnen (ich schlage ihn, wenn man so will, windelweich und klopfe dabei viel von dem Topfsubstrat aus) und dann die Pflanze in die "Mutterboden"-Ton-Mischung zu pflanzen. So können sie deutlich besser einwurzeln.
Wenn Du sie retten möchtest, was aber schwierig wird, dann setzt sie wieder in den Garten. Nicht an eurem Hang, such Dir eine Stelle, wo Du den Boden großzügig, auch in der Tiefe, umgräbst/lockerst. Dann wird der Wurzelballen ordentlich geöffnet, die Pflanze gepflanzt und normal gepflegt. Vielleicht klappts. Staunässeschäden sind im Allgemeinen aber schwerer wieder zu kurieren
als Trockenschäden.
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zieschtig

Hallo und danke für Deine Antwort. Ich beobachte nun (ich habe die Weigelie jetzt im Topf), dass sie vereinzelt wieder austreibt, die Blätter aber von den Außenrändern her wie vertrocknen. Auch die neuen Blätter.

Gut: tot ist sie nicht
schlecht: so im Topf wird das auch nix.

Also dann setzt ich sie jetzt an eine Stelle, wo das Wasser gut abläuft, befreie die Wurzeln von allem was so dran haftet und pflanz neu.
Von den abgeschnittenen Teile hab ich ein paar Stecklinge behalten und in Erde gesteckt....ich hoffe, da geht vielleicht auch noch was. Ist blöd, wenn man so gar keine Ahnung hat.
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zieschtig

Nach meiner Weigelie sind nun nach und nach auch andere Pflanzen "befallen". Ich habe gestern angefangen, die erste von sechs Pflanzen auszugraben und während der Boden oberflächlich trocken ist, stehen die Pflanzen tatsächlich im Wasser. Also ich meine nicht, dass der Boden sehr feucht ist, sondern sie stehen richtig im Wasser, es fault und stinkt - das Wasser fließt, sicher auch wegen der ungeheuren Mengen, die es geregnet hat, einfach nicht ab.

Ich befürchte, da wird hier noch einiges absterben und ich weiß gar nicht, wie ich das dauerhaft verhindern soll. Der Boden ist nunmal lehmig/tonig.

Bei den ausgegrabenen Pflanzen habe ich es nun so versucht, dass ich sehr großzügige Pflanzlöcher gegraben habe, und alles an Wasser soweit entfernt habe. Dann habe ich frische Blumenerde mit nur leicht feuchtem Mutterboden und etwas Sand gemischt. Die Lochränder habe ich mit dem Spaten noch tief eingestochen, um den Boden rundherum auch etwas aufzulockern. Soweit das überhaupt möglich ist. Die faulenden Wurzeln hab ich soweit wie möglich entfernt und den alten Schmodder (ja, das war es echt) entfernt und alles frisch und relativ locker eingesetzt.

Mehr fällt mir irgendwie nicht dazu ein. Falls noch jemand ne Idee hat, bitte gerne!
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Beatty

Schade, dass ihr den Boden bereits aufgeschüttet und offensichtlich auch den Garten schon angelegt habt. Ich vermute, dass die Lehm-/Tonschicht total verdichtet ist. Nach deiner Beschreibung stehen die Pflanzen ja wie in Übertöpfen ohne Abzugsloch. Eigentlich hätte man diese Sperrschicht durchbrechen müssen (z.B. mit einem Tiefpflug). Fräsen reicht da nicht, das geht nicht tief genug. Mit einer langen Eisenstange kann man zumindest punktuell auflockern/Löcher in die Schicht zu stechen. Professionell kann man so etwas wohl auch mit Druckluft machen. Sinnvoll wäre wahrscheinlich auch eine Drainage, um das Wasser schneller abzuleiten. Oder umzuplanen, und einen Teich oder ein Reisfeld anzulegen
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zieschtig

Verdichtet trifft es wohl richtig. Unglaublich, was da für ein festes Zeugs klebt.

Ja, der Garten ist soweit angelegt, die Pflanzen gesetzt und Wiese (kein Rasen) gesät. Das wächst auch an, ist ja auch sehr oberflächlich.

Einige Pflanzen sehen gut aus, andere katastrophal. Also ich schätze, die Pflanzen, die ich da jetzt versucht habe zu retten, die schaffen es alle nicht.

Wie lang/dick sollte so eine Eisenstange sein, um eine Auflockerung zu versuchen?
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Beatty

Die Dicke der Stange ergibt sich hauptsächlich aus der Stabilität (Minimum) und dem Gewicht, das man heben kann (Maximum). Ich würde sage ca. 3 cm im Durchmesser und vorne angespitzt, damit man eindringen kann.
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zieschtig

Die Weigelie hatte zwischenzeitlich alle, wirklich alle Blätter verloren - und treibt an einigen Zweigen wieder aus. Ich hatte sie ja umgesetzt, die Erde außenrum aufgelockert, die Wurzeln von dem alten Substrat befreit und mit einem Gemisch aus etwas Tonboden, Blumenerde und Mutterboden wieder eingepflanzt.

Mehrere Pflanzen sehen noch ziemlich kaputt aus. Teilweise habe ich sie ebenfalls ausgegraben, das stinkende drumherum entfernt und in Mischboden locker wieder eingefplanzt. Bei einigen habe ich mit einer Stange und dem Spaten den Boden rundherum großzügig aufgelockert.

Es regnet halt immer noch viel zu häufig. Ich lasse alle im Boden und warte, was passiert.....
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zieschtig

Also die Weigelie lebt noch und hat ein paar zarte neue Blätter bekommen. Da lohnt es sich abzuwarten. Ein Teufelsstrauch/Diabolo ist vollkommen kahl, innerhalb weniger Tage. Ein daneben stehender Hartriegel - gleiche Bodenverhältnisse - sieht topgesund aus. Zwei Forsythien sind ziemlich am Ende, trotz Drainageversuchen und noch drei andere Sträucher. Z.t. waren sie bereits (so gekauft) da. 1.5 m hoch, also keine zarten Pflänzchen mehr.

Den Teufelsstrauch habe ich nun, obwohl er sehr tot aussieht, ausgegraben und eingetopft. Ich kann warten, er nimmt keinen Platz weg und ich lass ihm Zeit bis nächstes Jahr. Sollte ich ihn komplett zurückschneiden oder so lassen? Also er hat wirklich kein einziges Blatt mehr.
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zieschtig

Jetzt sind wieder einiger Wochen vergangen. Meine Weigelie lebt noch immer und nach und nach kommen ein paar neue Austriebe.

Der Diabolo sieht sehr tot aus, aber ich lasse ihn einfach im Topf stehen und warte ab....

Ein Spierstrauch war auch bereits komplett nackig. Ich habe ihn ganz runtergeschnitten und...tata.....er kommt wieder.

Einen Sommerflieder hab ich ebenfalls von den kahlen Zweigen befreit und auch er scheint sich - wie die Forsythie - zu erholen. Einen Jasmin, den ich eigentlich schon abgeschrieben hatte, bekommt ganz ganz zarte Austriebe an einigen Stellen.

Dazu hab ich zahlreiche Stecklinge in kleine Töpfe gepflanzt und hoffe, das vielleicht der eine oder andere Strauch so noch vermehrt werden kann. Also es ist nicht alles verloren
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zieschtig

Ich habe ja von einigen Pflanzen die einzugehen drohten, Stecklinge geschnitten und in Töpfe gesteckt. Einige sind nun sehr schön angegangen, wie z.B. Weigelie und Spierstrauch.

Was mach ich nun über Winter mit den Töpfen? Oder soll ich die Stecklinge im Herbst noch auspflanzen? Einen kühlen Keller hab ich nicht, hier ist alles warm.
Noch vor dem Winter wird ein kleines Gartenhaus mit Fenster fertig. Es ist also nicht ganz dunkel und ich nehme an, dass es darin frost bleibt. Soll ich da die Stecklinge vielleicht überwintern?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
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