Weder Kopfbedeckung noch Palme – Die Panamahut-Palme
Ihr Name erweckt den Eindruck, es handele sich um eine Vertreterin in der großen Familie der Palmengewächse. Doch auch wenn sie im Repertoire kaum eines Palmensammlers fehlt, stammt die Carludovica palmata aus der Familie der Scheibenblumengewächse, botanisch Cyclanthaceae.
Als Zimmerpflanze erfreut sich die Carludovica palmata wachsender Beliebtheit. Ihr deutscher Name Panamahut-Palme weckt Assoziationen mit dem geflochtenen Hut, der aus den Fasern der Toquilla, wie das Scheibenblumengewächs in Equador genannt wird, geflochten wird.
Ursprünglich stammt die Carludovica palmata aus Südamerika, mittlerweile ist sie auch in der Region des Pazifik und sogar in Südostasien verbreitet. Ursprünglich gehört sie zu den neotropischen Pflanzen. Sie haben sich anfänglich eigenständig und unabhängig in Südamerika entwickelt. Die Scheibenblumengewächse gehören im Übrigen zur Ordnung der Schraubenbaumartigen, botanisch Pandanales. Sie kommen als Stauden oder Epiphyten vor, es gibt sogar Lianen, die zur botanischen Familie gehören.
Verändertes Aussehen mit zunehmendem Alter
Hierzulande wird sie als Jungpflanze häufig angeboten – ihr typischer Habitus entwickelt sich jedoch erst im Lauf der Jahre. Die Blätter zerreißen förmlich mit der Zeit – Jungpflanze und älteres Exemplar weisen dadurch kaum Ähnlichkeiten auf.
Geduld ist angesagt, denn die Carludovica palmata verwöhnt ihren Besitzer nicht mit rasantem Wachstum.
Idealerweise wird die dezente Schönheit ganzjährig unter Glas gehalten. Pralle Sonne verträgt sie ebenso wenig wie zu trockene Luft oder Kälte. Vor allem nass-kalte Füße schätzt die Panamahut-Palme nicht. Das Substrat sollte nicht austrocknen, schädlicher ist es jedoch, sie dauerhaft feucht-kalten Wurzeln auszusetzen. Durchlässig und locker – dieses Substrat bevorzugt der südamerikanische Exot. Ganz sicher die richtigen Verhältnisse schafft der Pflanzenfreund, der sich an ihren Heimatverhältnissen orientiert – feucht-warmes Regenwaldklima. Wer dies beachtet, stellt die Panamahut-Palme nicht direkt über den Heizkörper und denkt an die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. Dann bleiben auch die gefürchteten Spinnmilben aus, für die dieser Exot anfällig ist.
Kleine Gattung – große Wirkung
Zur Gattung Carludovica gehören nur vier Arten, am bekanntesten ist die Carludovica palmata. Auch die anderen Vertreter, wie Carludovica drudei und rotundifolia, werden hierzulande langsam bekannter.
Die Hochstauden haben unterirdische Sprossen. Ihre hohen, palmenähnlichen Blätter können einige Meter groß werden. Auch die Pflanze selbst kann zwei Meter hoch werden.
Auch wenn die Carludovica palmata den Ruf einer echten Zicke genießt – regelmäßiger
Dünger und die hohe Luftfeuchtigkeit sind Voraussetzungen, um die Panamahut-Palme genießen zu können. -nf-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 58
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