Beschriftungen an gekauften Pflanzen geben oft mehr Rätsel auf als sie hilfreich sind. Was soll da die halbe Sonne und was bedeutet der Tropfen auf dem Bild? Wieso stehen da eigentlich Zahlen von Eins bis Zwölf darauf? Und warum gibt es nicht zu jeder Pflanze einfach eine ausführliche Pflegeanleitung dazu?
In der letzte Ausgabe des Pflanzenmagazins Wunderschön haben wir begonnen, die Mythen rund um die geheimnisvollen Zeichen auf Pflanzetiketten aufzulösen.
In Folge Eins ging es um den Lichtbedarf – diesmal geht es um den Wasserbedarf.
Wie für den Menschen ist auch für Pflanzen Wasser ein Lebenselixier. Einerseits bestehen Pflanzen – ebenso wie Menschen – zu einem Großteil aus Wasser, andererseits werden dringend benötigte Nährstoffe in Wasser aufgelöst. Deswegen jetzt jedoch ständig zu gießen und das Substrat dauerhaft nass zu halten, ist der falsche Weg: In erster Linie richtet sich der Wasserbedarf jeder Pflanze nämlich nach ihrer Art und Herkunft. Schnellwachsende Exemplare aus den feuchten Gebieten der Erde benötigen verständlicherweise mehr Wasser als sukkulente Vertreter aus den trockenen Wüstenregionen. Also sollte man sich – optimalerweise vor, spätestens aber nach dem Kauf – mit der Herkunft des neuen Mitbewohners vertraut machen.
Zusätzlich ist zu beachten, dass Temperatur und Licht eine große Rolle beim Wasserbedarf stellen. Die gleiche Pflanze, die im Winter in einem kühlen Raum möglichst wenig gegossen werden will, kann sich im Sommer in der prallen Sonne zu einem prächtigen Säufer entwickeln. Dabei muss man auch bedenken, ein Teil der zugeführten Flüssigkeit verdunstet über die Blätter und das Substrat.
Die meisten Pflanzen vertragen Leitungswasser ebenso gut, wie jedes andere Wasser, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Das Wasser sollte abgestanden sein und Zimmertemperatur haben. Kaltes Wasser direkt aus der Leitung ist durch seinen großen Unterschied zur Temperatur des Substrats nicht optimal.
Wer sich Sorgen um den pH-Wert und den Kalkgehalt seines Leitungswassers macht, verwendet am besten aufgefangenes Regenwasser. Dieses sollte jedoch auch nicht zu kalt sein. Der Fingertest verrät, ob es warm genug ist.
In der Natur erhalten Pflanzen Wasser meist in Form von Regen – von oben. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Pflanzen gut darauf reagieren, wenn sie von Zeit zu Zeit abgeduscht oder mit einer Sprühflasche eingenebelt werden.
Auch hierfür nimmt man am besten kalkfreies Regenwasser. Bei empfindlicheren Pflanzen sollte man jedoch darauf achten, dass sich kein Wasser in den Blattachseln sammelt – bei einigen Pflanzenarten dagegen bilden sich Blüten erst, wenn dauerhaft Wasser in den Blattachseln steht. Gegen die abendliche Dusche spricht bei vielen Pflanzen die Gefahr von Pilzbefall.
Um die optimale Wasserversorgung zu gewährleisten, wird häufig die Tauchmethode empfohlen. Dabei wird der Pflanztopf in einem größeren Gefäß getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Erst nach dem Abtropfen wird die Pflanze wieder an ihren eigentlichen Platz gestellt. Für die Wintermonate eignet sich diese Methode nicht, da die Pflanze aufgrund niedrigerer Temperaturen zu lange in feuchtem Substrat stehen würde, weil es nicht gut abtrocknet. Aber auch im Sommer sollte bei dieser Variante der Flüssigkeitsversorgung immer darauf geachtet werden, dass die Oberfläche vor dem nächsten Tauchgang gut abtrocknet. Dies testet man am besten mit dem Finger: einfach rund zwei Zentimeter ins Substrat bohren und so feststellen, ob wieder eine Wassergabe notwendig ist. -nf-
Lust auf weitere Informationen? Hier geht es zu Ausgabe 4:
zeitung/pflanzen-magazin-04.html
In der letzte Ausgabe des Pflanzenmagazins Wunderschön haben wir begonnen, die Mythen rund um die geheimnisvollen Zeichen auf Pflanzetiketten aufzulösen.
In Folge Eins ging es um den Lichtbedarf – diesmal geht es um den Wasserbedarf.
Wie für den Menschen ist auch für Pflanzen Wasser ein Lebenselixier. Einerseits bestehen Pflanzen – ebenso wie Menschen – zu einem Großteil aus Wasser, andererseits werden dringend benötigte Nährstoffe in Wasser aufgelöst. Deswegen jetzt jedoch ständig zu gießen und das Substrat dauerhaft nass zu halten, ist der falsche Weg: In erster Linie richtet sich der Wasserbedarf jeder Pflanze nämlich nach ihrer Art und Herkunft. Schnellwachsende Exemplare aus den feuchten Gebieten der Erde benötigen verständlicherweise mehr Wasser als sukkulente Vertreter aus den trockenen Wüstenregionen. Also sollte man sich – optimalerweise vor, spätestens aber nach dem Kauf – mit der Herkunft des neuen Mitbewohners vertraut machen.
Zusätzlich ist zu beachten, dass Temperatur und Licht eine große Rolle beim Wasserbedarf stellen. Die gleiche Pflanze, die im Winter in einem kühlen Raum möglichst wenig gegossen werden will, kann sich im Sommer in der prallen Sonne zu einem prächtigen Säufer entwickeln. Dabei muss man auch bedenken, ein Teil der zugeführten Flüssigkeit verdunstet über die Blätter und das Substrat.
Die meisten Pflanzen vertragen Leitungswasser ebenso gut, wie jedes andere Wasser, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Das Wasser sollte abgestanden sein und Zimmertemperatur haben. Kaltes Wasser direkt aus der Leitung ist durch seinen großen Unterschied zur Temperatur des Substrats nicht optimal.
Wer sich Sorgen um den pH-Wert und den Kalkgehalt seines Leitungswassers macht, verwendet am besten aufgefangenes Regenwasser. Dieses sollte jedoch auch nicht zu kalt sein. Der Fingertest verrät, ob es warm genug ist.
In der Natur erhalten Pflanzen Wasser meist in Form von Regen – von oben. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Pflanzen gut darauf reagieren, wenn sie von Zeit zu Zeit abgeduscht oder mit einer Sprühflasche eingenebelt werden.
Auch hierfür nimmt man am besten kalkfreies Regenwasser. Bei empfindlicheren Pflanzen sollte man jedoch darauf achten, dass sich kein Wasser in den Blattachseln sammelt – bei einigen Pflanzenarten dagegen bilden sich Blüten erst, wenn dauerhaft Wasser in den Blattachseln steht. Gegen die abendliche Dusche spricht bei vielen Pflanzen die Gefahr von Pilzbefall.
Um die optimale Wasserversorgung zu gewährleisten, wird häufig die Tauchmethode empfohlen. Dabei wird der Pflanztopf in einem größeren Gefäß getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Erst nach dem Abtropfen wird die Pflanze wieder an ihren eigentlichen Platz gestellt. Für die Wintermonate eignet sich diese Methode nicht, da die Pflanze aufgrund niedrigerer Temperaturen zu lange in feuchtem Substrat stehen würde, weil es nicht gut abtrocknet. Aber auch im Sommer sollte bei dieser Variante der Flüssigkeitsversorgung immer darauf geachtet werden, dass die Oberfläche vor dem nächsten Tauchgang gut abtrocknet. Dies testet man am besten mit dem Finger: einfach rund zwei Zentimeter ins Substrat bohren und so feststellen, ob wieder eine Wassergabe notwendig ist. -nf-
Lust auf weitere Informationen? Hier geht es zu Ausgabe 4:
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