Veilchensträucher mit verwirrenden Namen

 
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Veilchensträucher mit verwirrenden Namen

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Gepostet: 12.06.2012 - 18:09 Uhr  ·  #1


- Acnistus und Iochroma

Wer hat im sommerlichen Garten noch nicht die Veilchensträucher mit ihren schönen Glockenblüten bewundert. Diese strauchartigen Kübelpflanzen stammen aus dem fernen Südamerika. Sie gehören zur Familie der Solanaceae, Nachtschattengewächse, ebenso wie die in ihrer Form ähnliche Brugmansia, die Engelstrompete. Die Arten sind zwar miteinander verwandt, kommen in etwa aus dem gleichen Verbreitungsgebiet, haben aber nur die Form der Blüte gemeinsam. Ebenso zum Verwandtenkreis gehören Enzianstrauch, Kartoffel und Tomate.

Iochroma sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume, die in der Hauptsache im Frühjahr und Spätsommer blühen. Bei kühlem Stand werfen sie die Blätter ab, so dass man sie ohne Probleme kühl und dunkel überwintern kann. Sie sind auch sehr schnittverträglich und lassen sich mühelos in Form schneiden. Diese Südamerikaner vertragen Sonne bis Halbschatten und brauchen in der Wachstumsperiode regelmäßig Volldüngergaben.

Die große Namensverwirrung

Es gibt viele Arten. Die bekannteste und am meisten züchterisch bearbeitete Art ist die Iochroma australe, fälschlich unter dem Namen "Aknistus australis" bekannt. Der deutsche Name trägt noch mehr zur Verwirrung bei: "Australischer Glockenbusch". Er stammt jedoch nicht aus Australien, sondern aus Bolivien und dem nördlichen Argentinien.
Unter dem Namen "Aknistus, australischer Glockenbusch" ist er bekannt geworden und wird heute immer noch so verkauft. Manchmal nennt man ihn auch Mini-Datura, Mini-Engelstrompete oder Veilchenstrauch.

Farbenvielfalt der Blütenglocken

Die Grundfarbe der Blüten ist blau. Es gibt auch Farbtöne wie weiß, rosa, kräftige rosalila Töne und ein helles Purpur, das die Farbe im Verblühen zu rosalila verändert. Es gibt noch weitere Arten mit roten Farbtönen. Besonders schön ist Iochroma coccinea syn. Iochroma gesnerioides.
Manche haben längere oder breitere Blütenglocken. Eine besonders attraktive Art ist Iochroma warscewiczii mit ihren blausilbern bereiften Blättern und Blütenknospen. Iochroma cyaneum hat tief dunkelblaue, metallisch glänzende Röhrenblüten. Hier sind auch noch hellere und dunklere Züchtungen bekannt.
Die Iochroma grandiflora hat dunkelblaue, große, sich weit öffnende Blütenglocken und klebrige Blätter. Auch sind die Kelche relativ dick.


Vermehrung leicht gemacht

Vermehrt werden können Veilchensträucher durch Aussaat oder Stecklinge. In keimfreier Anzuchtserde und bei einer Temperatur von 20 bis 24 Grad keimen die sehr kleinen Samen meist nach zwei bis acht Wochen.
Bei der Stecklingsvermehrung ist die Iochroma australe am anspruchstlosesten. Während die anderen Arten eine Bodenwärme von mindestens 20 Grad benötigen, funktioniert die Vermehrung bei Iochroma australe auch bei niedrigeren Temperaturen.

Egal ob die Iochroma nun als “Acnistus australis” oder als “Australischer Glockenbusch” angeboten wird, es sind durchweg dankbare und pflegeleichte Kübelpflanzen, an denen man viele Jahre seine Freude hat. -gd-



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