Trotz Abitur 3-jährige Ausbildung?

 
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Ich suche einen Ausbildungsplatz zur Gärtnerin (Gemüsebau), vorzugsweise in einem Bio-Betrieb. Leider verlangen alle Gärtnereien eine 3-jährige Ausbildung.
Gründe hierfür sind folgende: Die Ausbildung ist in 3 Jahren schon fast nicht zu schaffen, das 1. Jahr braucht man Zeit, um sich erstmal in die Gärtnerarbeit einzuleben, für uns seid ihr Azubis nur eine Belastung und im 3. Jahr wollen wir auch noch was von euch haben (also unsere billige Arbeitskraft!), wegen der Gleichberechtigung; wie soll man das den anderen Azubis gegenüber denn rechtfertigen? Und auf eine Verkürzung auf 2,5 Jahre will sich natürlich auch keiner einlassen.
Dazu kommt natürlich Samstagsarbeit (jeden Samstag!) und den gesetzlichen Mindesturlaub von 24 Tage.
Also ganz ehrlich: Für mich hört sich das nach absoluter Ausnützung an.
Gerne würde ich mal von euch hören, wie die Bedingungen für eure Ausbildung so waren.
Viele Grüße Sunshine
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el_largo

Ich würde mich nicht auf eine Lehrzeitverkürzung versteifen, nur weil Du Abi hast.
Nicht falsch verstehen! Ich hab auch Abi gemacht und bin dann nach meinem Zivi in die Krankenpflege. Aber mal ganz ehrlich, ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ich eine verkürzte Lehrzeit bekomme, weil ich einen Hochschulabschluss gemacht habe! Deswegen kann ich nicht besser mit Menschen (in Deinem Fall sind es eben Pflanzen) umgehen als jemand mit Mittlerer Reife.
Meiner Meinung nach lernt man einen Beruf nur durch dessen Ausübung, sprich Arbeit! Und davon (ich spreche aus eigener Erfahrung) hat man nach dem Abitur recht wenig Ahnung! Ich war auf einem Beruflchen Gymnasium, wo man doch noch etwas mehr Praxiserfahrung in Metall und Elektrotechnik erhielt und bin froh, dass ich 3 Jahre Ausbildung machen durfte!
Auszubildende sind nun mal keine vollwertige Arbeitskraft - zumindest nicht am Anfang, wo man ihnen alles zeigen muss und sie noch nicht selbständig arbeiten können, deswegen verstehe ich es sehr gut, wenn ein Ausbildungsbetrieb die Arbeitskraft dann noch haben will, wenn man sie auch verwerten kann!
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firstkajo

Das kling ja übel. Andererseits ist eine Ausbildung ja auch für Leute gedacht, die kein Abitur machen. Eine Verkürzung macht im allgemeinen gennerell nur dann sinn, wenn der/die Auszubildende, bereits Kenntnisse in diesem Bereich hat.
Kommt mein Azubi von dem Wirtschaftsgym braucht er das erste halbe Jahr Berufschule in der Ausbildung zur Bürokauffrau net wirklich. Ich kann das bestätigen, denn ich bin Ausbilderin.
Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass das allgemeinbildende Abitur oder so auf den Beruf einer Gärtnerin vorbereitet. Demnach sollte die Ausbildung sich auch nicht verkürzen.
Wenn Dir das zu doof ist, überlege dir doch ob du nicht ein Studium an der BA machst. Allerdings gibt es glaube ich nur Agrarmanagement und Gartenbau oder so.

Lg KaJo
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stella_riamedia

wenn der ausbildungsbetrieb nicht mitzieht, kannst du erstmal nix tun. du kannst aber den antrag auf lehrzeitverkürzung (wenn dein chef nicht schon früher zustimmt) spätestens nach einer super zwischenprüfung praktisch wie theoretisch bei einer zuständigen stelle, also da, wo du auch zur prüfung angemeldet wirst. dann wäre es allerdings höchstens ein halbes jahr verkürzung.

an deiner stelle würd ich mal im vorab bei der zuständigen landwirtschaftskammer deines bundeslandes erkundigen, was so gang & gäbe ist bei den "krautbauern" (sorry )

was allerdings das knechten angeht, so pauschal kann man das nicht sagen. das du gehätschelt wirst, kannst du nirgends erwarten. in meiner ersten lehre zur staudengärtnerin waren überstunden & wochenenddienst an der tagesordnung, aber wenn das klima stimmt, zieht man auch mit. ich hab während der ausbildung auf 2 1/2 jahre verkürzt.

meine umschulung zur galabauerin war dann 2jährig, sehr umfangreich, keine überstunden, kein wochenenddienst & richtig lässig ((öffentlicher dienst ).

es gibt aber sicherlich betriebe, die lehrlinge wirklich nur als billige arbeitskräfte sehen, & mit der ausbildung nicht viel am hut haben. obwohl ich da ja in der hinsicht mehr vertrauen in die biobranche setzen würde, als in den konventionellen betrieb .

schönen gruß, stella
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Sporti

ich mußte meine Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen und das wer kein Zuckerschlecken ein normaler Abiturabschluß bringt dir kaum Punkte außer das du ein klein wenig die Botanischen Namen deuten kannst .Mein Mann hat auch nur zwei Jahre gemacht und es war ein harter Kampf weil man in einem Jahr sehr viel Lernen kann.
@KaJo
Warum sollen die Abiturmenschen immer gleich Studieren gerade im Gärtnerberuf ist die Berufliche Praxis von so großer Bedeutung wie oft bekommt man Pläne die nicht realisierbar sind weil die Planer sich viele Dinge wie man was in der Praxis umsetzt nicht vorstellen können.Oder wie kann es sein das das Dipl. Ing. den Ausbilderschein machen dürfen obwohl sie bis auf ein paar Praktika keine Praxis haben wie sollen diese Menschen den Gärtnernachwuchs richtig ausbilden? Überall hört man das viele Firmen keine Jungfacharbeiter einstellen dies liegt sehr oft daran das die es sich nicht leisten können den Jungfacharbeitern das Beizubringen was die Ausbilder nicht geschafft haben was ohne Zweifel auch an den total zugebauten Lehrplänen liegt. Ich möchte hier niemanden zu nahe treten doch es muß ja einen Grund haben warum viele Leute die ihr Studium abgeschlossen haben erstmal "richtig arbeiten" gehen.Auch mein Chef stellt nur noch Leute ein die genügend Berufserfahrung haben, er hat mir mal vor kurzen vorgerechnet wieviel er erstmal in mich investiert hat bis er was an mir verdient hat und da war ich doch recht geschockt ich hoffe doch das sich da bald einiges ändert den ich möchte ja ab 2009 auch Ausbilden
l.g. Sporti
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firstkajo

Hallo Sporti,

da hast du schon recht mit den Ausbildungen und den Ausbildern. Deswegen habe ich mir ein praxisnahes Studium ausgesucht, sprich 3 Monate Uni und 3 Monate Betrieb. Ich meinte das mit dem Studium ja nur, weil die Frage/ Aussage von Sunshine etwas enttäuscht von den Modalitäten der Ausbildung klang.
Generell denke ich, dass man nichts besseres als eine Ausbildung machen kann, wenn man in eine solche Branche möchte.
Erschreckend finde ich zudem auch, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz als einzige Länder ein duales System haben. Über die Qualität kann man sich streiten. In Spanien gibt es zum Beispiel nur Fachschulen. Da müssen alle erst eingearbeitet werden.
Letztendlich muss jeder selbst wissen was er tun möchte, sollte sich aber über die Tätigkeiten des zukünfitgen Berufes und der Art und Weise der Ausbildung im klaren sein.

Lg KaJo
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Ich möchte die Gärtnerei auf jeden Fall von Grund auf erlernen, und nicht studieren. Mir ist bewusst, dass ich bei einer 2-jährigen Ausbildung viel und schnell lernen und körperlich hart arbeiten muss, aber 2 harte Jahre sind besser als 3 harte Jahre.
Die Sache ist auch die: Ich bin schon 22, habe nach dem Abi 2 Jahre gearbeitet und daher keine finanzielle Unterstützung von meinen Eltern zu erwarten. Habe auch eine eigene Wohnung, die aber zu weit vom Ausbildungsbetrieb entfernt ist, um jeden Tag zu pendeln. Somit brauch ich eine Zweitwohnung oder Zimmer. Hab zwar fleißig gespart, aber ob das reicht?
Als ich mich für die Ausbildung entschied, hab ich zwar nicht mit einer 40-Stunden-Woche gerechnet, aber ich dachte, dass ich nur jeden 2. Samstag arbeiten muss, dann hätte ich noch Zeit für einen Nebenjob gehabt.
Und überlegt doch mal: Andere haben eine 35-Stunden-Woche! Warum soll ein Gärtner 50 Stunden in der Woche arbeiten müssen? Gerade zum Unkraut jäden, Erntearbeiten, Verpacken von Gemüse, wo man schnell eingearbeitet werden kann, sollte es doch möglich sein, auch Aushilfen (Schüler, Mütter, Rentner) einzustellen.
Nächste Woche werde ich erstmal ein Praktikum machen, dann wird sich auch entscheiden, ob sie mich nehmen oder nicht!
Sonnige Grüße
Sunshine
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Es ist einfach ein Unterschied, ob ich als Azubi mit nicht mal 400 € im Monat 50-Std. in der Woche arbeite, oder als Arbeiter, der einen Stundenlohn erhält.

Außerdem sagt man mir immer, die Theorie sei schwer zu lernen. Wenn ich aber von Mo-Sa arbeite, hab ich doch gar keine Zeit zum "theoretischen" lernen!
Und wenn ich 50-Std. Praxis lerne, dass sollte ja wohl reichen, um das Ausbildungsziel zu erreichen!
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Sporti

Du hast doch meistens Blockunterricht oder zwei Tage die Woche Schule und dein Betrieb ist verpflichtet dir Lehrunterweisungen zu erteilen wie er das gestaltet liegt in seinem Ermessen am ersten Tag der Lehre bekommst du einen Ausbildungsrahmenplan (solltest du zumindest ) da steht genau drin was der Betrieb dir beibringen muß kann er gewisse Punkte nicht erfüllen so muß er dir die Möglichkeit geben dies anderweitig zu erlernen zum Bsp. in Form eines Überbetrieblichen Lehrgangs oder in einer anderen Betrieb. Was das Geld angeht erkundige dich doch mal beim AA ob dir Berusausbildungszuschuß zu steht dieser ist nicht an Leistungen gebunden und muß nicht zurück gezahlt werden in wie fern deine Eltern mit angerechnet werden hängt immer von der Situation ab desweiteren kannst du ja noch Kindergeld über deine Eltern für dich beantragen. Solltest du keinen zuschuß bekommen müstest du es mal mit Wohngeld probieren. In jeder größeren Stadt gibt es Beratungstellen die können dir da auf jeden Fall weiter helfen.
l.g.Sporti
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holsterhausen

Hallo,

ich würde mal schauen, zu welcher Gewerkschaft du dann gehören würdest. Die jeweilige Dach-Gwerkschaft bzw der jeweilige Dach-Verband wird dir bestimmt sagen können welche Firmen bzw welche Gärtnereien (wenn sie in Gewerkschaften sind) sowas für Abiturienanbieten.

Da solltest du die in der Regel eine Menge Arbeite sparen können.

Dafür sind Gewerkscftaen da. ich bin ja auch Gewerkschafter und erwarte sowas auch von meiner Gewerkschaft -> Verdi.

Gruß


Tim
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el_largo

Zitat geschrieben von Gast Sunshine
Und wenn ich 50-Std. Praxis lerne, dass sollte ja wohl reichen, um das Ausbildungsziel zu erreichen!


Na wenn Du Dich da mal nicht gehörig verschätzt! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sonst eine 3-jährige Ausbildung bräuchte, um Gärtner/in zu werden!

Und nur "PRaxis" lernt man beim Arbeiten ja nicht. Es geht irgendwie ja schon auch drum, wie man seine Arbeit organisiert, wie Gärtnereien effizient arbeiten und und und.
Ich denke, dass gerade in einem praktischen Beruf für einen Abiturienten die Praxis im Vordergrund stehen sollte! Theorie hatte man 13 Jahre (sind es noch 13??) genug!

und nicht vergessen, ich habe oben schon mal erwähnt, dass ich auch Abi habe und in der Krankenpflege schon auch einen vergleichbaren Beruf erletnt habe (sehr viel Theorie und doch ein nicht zu vernachlässigender Teil an Praxis! Und ich bin um jedes Ausbildungsjahr froh, das ich erfahren durfte!
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tartan

Da muss ich ja jetzt auch einmal meinen Senf dazugeben.

1.) Du musst in 2 Jahren genauso viel körperlich arbeiten wie bei 3 Lehrjahren.

2.) Du solltest dich einmal erkundigen, ob du nicht Unterstützung bekommst (Arbeitsamt), da du deine eigene Wohnung hast.
Warum willst du dir eine Zweitwohnung nehmen, ziehe doch ganz um!

3.) Warum Gärtner keine 35- Stunden-Woche haben?? Ganz einfach, weil Pflanzen nicht nur 35 Stunden wachsen! Es ist in unserem Beruf üblich, mal mehr und mal weniger zu tun zu haben. Man nennt dies Saison.

Während meine Ausbildung gab es auch mal 60 Stunden-Wochen (im Herbst und Frühjahr), dafür gibt es in anderen Zeiten Ausgleich.

4.) Es gibt einen Spruch : Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Dies habe ich gelernt in dieser Zeit. Für mich klingen deine Sätze so, dass ich den Eindruck habe, dass dir gar nicht bewusst ist, welchen Job du da wirklich machen möchtest.

Sorry, es mag hart klingen, aber ich weiß, wie der ein oder andere hier: dieser Job ist kein Zuckerschlecken und die Ausbildung besteht nicht nur aus der Praxis allein.
Ich habe freiwillig drei Jahre gelernt, obwohl mir angeboten wurde (aufgrund der guten Zwischenprüfung) zu verkürzen. Und ich war froh über diese Entscheidung!

LG

tartan
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Chiva

Nicht alle haben einen 35 Stunden Job!!
Um es mal ein bißchen zu vereinfachen, hast Du einen Beruf, der Mit Lebenden zu tun hat, gibt es kein Wochenende oder pünktlichen Feierabend.
Ich arbeite normal jeden Samstag dazu jeden 2. Sonntag. Fange morgens um 6 an , un habe eine Pause von 11Uhr bis um 15 Uhr, dann geht weiter um 17Uhr und endet zwischen 21 und 23 Uhr.
Wenn ich mal einen freien Tag habe , kann das Telefon morgens um % gehen : einspringen!

Die Ausbildung soll nicht nur Fachwissen schaffen, sondern ist auch eine Vorbereitung auf das Berufsleben.

Ich denke, Du solltest wirklich nochmal nachdenken , ob ein Job mit 35 Std/Woche und pünktlichem Feierabend nicht eher was für Dich wäre.
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el_largo

Zitat geschrieben von Chiva
Ich denke, Du solltest wirklich nochmal nachdenken , ob ein Job mit 35 Std/Woche und pünktlichem Feierabend nicht eher was für Dich wäre.


Vielleicht in der Verwaltung... Wäre doch ideal: geregelte Arbeitszeiten, ein Dach überm Kopf, keine schmutzigen Hände... Was will man mehr!?

Ich hab mich heute auch drauf gereut, nach dem Spätdienst um 21 Uhr noch eine Runde klettern zu gehen und morgen früh ausschlafen zu können... jetzt darf ich morgen früh um 6 antanzen weil ich tauschen musste. Was tut man nicht alles für seine Mitmenschen...
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also wegen der verkürzten lehrzeit hätte ich keine bedenken.
ich mache zurzeit eine ausbildung zum zierpflanzengärtner (2.lehrjahr). in meiner klasse sind 4 leute die eine 2-jährige ausbildung machen. ich selbst hab auch erst im april des ersten lehrjahres meine ausbildung begonnen. meiner meinung nach ist der stoff in der schule nicht so anspruchsvoll als daß man ihn nicht in 2 jahren schaffen könnte (ich hab hauptschulabschluß). natürlich muß man sich dann auch mal hinsetzen und lernen, daß ist eh klar...
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