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Für einen Frühling von Anfang an
Sie heißen im Volksmund je nach Region Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Lichtmess-Glöckchen, Marienkerze, Schnee-Durchstecher oder Weiße Jungfrau - die Rede ist vom Schneeglöckchen, botanisch Galanthus nivalis. Jeder kennt diese zarten Winzlinge, die sich selbstbewusst als erste aus dem Gartenboden schieben und sogar eine Schneedecke durchstoßen können. Die kleinen Zwiebeln sind nur durch eine dünne Haut geschützt und sollten möglich früh, am besten im September, gepflanzt werden. So können sie schon vor dem Winter Wurzeln bilden.
Aus jeder Zwiebel entwickelt sich bei den meisten Schneeglöckchen nur ein Blütenstängel. Seien Sie also nicht so knausrig, denn ein vereinzeltes, zitterndes Schneeglöckchen löst nur verhaltene Frühlingsfreude aus. Schneeglöckchen sollten immer in kleinen Trupps gepflanzt werden. Ein humusreicher Standort zwischen den Wurzeln von Bäumen und Gehölzen, dort wo im Sommer der Boden nicht allzu schnell austrocknet, ist ideal. Wenn sich die Februar-Mädchen wohlfühlen, breiten sie sich durch Selbstaussaat und Brutzwiebeln aus. Übrigens tragen zur Vermehrung auch Ameisen bei, die die Samen verteilen bzw. das Fruchtfleisch der Saatkapseln fressen und wieder ausscheiden. Weiße Jungfrauen fühlen sich auch in Gefäßen auf Balkon oder Terrasse wohl. Dann ist allerdings darauf zu achten, dass die bepflanzten Gefäße kühl, aber vor zu starkem Frost geschützt stehen. Für ihre optimale Entwicklung brauchen die Schnee-Durchstecher eine etwa 15 Wochen währende Kühlphase.
Um im März die Frühlingsbegeisterung noch zu steigern, sollten im Herbst auch Blumenzwiebeln und Knollen von Krokussen, Vorfrühlingsanemonen, Iris, Schneestolz, Blausternchen und Traubenhyazinthen gepflanzt werden. Hier kann man farblich wahlweise in Himmel- über Kobaltblau bis Violett schwelgen oder eine Frühlingswiese in sanften, pudrigen Pastelltönen präsentieren oder die wachsende Sehnsucht nach Sonne mit goldenem Gelb ausdrücken oder einfach alles durcheinander mischen nach dem Motto: Alles so schön bunt hier.
Sortentipps für Pastellfans
Anemone blanda ´White Splendour´
Crocus ´Ard Schenk´ (funkelnde weiße Blüten mit goldgelben Augen)
Crocus ´Jeanne d´Arc´ (weiße Blüten)
Crocus ´Prins Claus´ (zweifarbig: samtig-weiß mit außen zart rosaviolett überhauchten Blütenblättern)
Iris reticulata ´Katharine Hodgkin´ (pudriges Himmelblau-Grau mit markanten gelben Flecken und dünnen bis kräftigen blauen Zeichnungen)
Chionodoxa luciliae ´Alba´ (reinweiß blühend)
Chionodoxa forbesii ´Pink Giant´ (rosafarbene, porzellanartige Blüten)
Sortentipps für Blau-, Pink- und Lila-Liebhaber
Anemone blanda ´Blue Shades´ (mittelblaue, strahlenförmige Blüten)
Anemone blanda ´Pink Star´ (helle pinkfarbene Blüten)
Crocus ´Pickwick´ (kräftig lilafarbene Streifen auf weißem Grund)
Crocus ´Ruby Giant´ (violett)
Crocus ´Tricolor´ (subtiles Farbspiel von Violett über Weiß bis Gelb)Muscari in Blau (´Early Giant´, ´Blue Pearl´, ´Blue Spike´)
Sortentipps für Sonnengelbhungrige
Crocus ´Dorothy´ (kräftig zitronengelb, außen lila gestrichelt
Crocus ´Golden Bunch´(orangegelb)
Crocus ´Golden Yellow´ (goldgelb)
Crocus ´Moonlight´ (weißgelb)
Eranthis hyemalis (intensivgelb)
Aufgepasst:
Das Einweichen der Anemonenknollen in lauwarmem Wasser einige Stunden vor dem Pflanzen, fördert ihr zügiges Austreiben.
IZB
Diskussion
Die Schneeglöckchenzeit lässt sich übrigens noch verlängern, wenn man die verschiedenen Sorten variiert. So blüht bei uns Galanthus elwesii noch früher als die "normalen" Schneeglöckchen, während die gefüllten S. die Saison nach hinten verlängern.
Wenn man es mit den Schneeglöckchen nicht ganz genau nimmt kann man auch noch die Märzenbecher und die Frühlingsknotenblume gelten lassen, so dass die Saison bis Mai dauert.
Und Winterlinge gehören für mich unbedingt noch zum Frühling, besonders, da sie noch vor den Schneeglöckchen blühen.
Damit der Frühling nicht endet sind Herbstkrokusse eine Empfehlung. Ähnlich zart wie die Elfenkrokusse, aber blühend, wenn die Natur sich eigentlich schon auf den Winter vorbereitet.
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