Ich denke, solange du sie dabei nicht abbrichst, dürfte das (zumindest bei der "handelsüblichen" Nepenthes alata) kein Problem sein. Ich hätte eher Bedenken, dass die Kannen anfangen zu faulen, wenn sie längere Zeit in der Tüte stecken. Wenn du sie aber zum Lüften öffnest, bin ich mir nicht sicher, ob das der Pflanze auf Dauer gefällt, wenn man jeden Tag an ihr "herumfummelt" (entschuldige bitte den Ausdruck) und sie dabei auch immer etwas verschiebt und sie sich an die "neuen" Standortbedingungen wieder leicht anpassen muss? (insbesondere anderer Lichteinfall)

Ich habe meine Kannenpflanze auch bei normalen eher trockenen Raumbedingungen stehen. Im Winter bekommt sie keine bis recht kleine Kannen, wenn ab dem Frühjahr die Bedingungen besser sind, werden die Kannen wieder grösser. Das ist für mich OK, wenn auch nicht ganz optimal.

Tüte würde ich auf keinen Fall drübermachen, denn ich glaube kaum, dass du sie ganzjährig so stehen lassen willst und im Sommer kann es darin dann viel zu heiß werden. Noch ein Faktor wäre Licht, denn das wird von der Tüte noch geschluckt. Von der Optik mal ganz abgesehn.

Für Luftfeuchtigkeit würde ich sie auf die Fensterbank stellen (am besten auf eine ohne Heizung darunter) und z. B. eine mit Wasser gefüllte Schale daneben/darunter stellen. Bei der Variante mit der Schale unter dem Topf kannst du sie beispielsweise mit ein paar Steinchen etwas erhöht/schützend draufstellen, dass sie nicht ständig nasse Füße hat.

Im Winter ist es normal, dass Kannen kaum bis gar nicht gebildet werden, denn die Tage sind bei uns im Winter einfach zu kurz.

Ich würde weder die ganze Pflanze noch ihre Kannen eintüten. Mal ganz abgesehen vom Optischen, ist das auch für die Kultur der Pflanze eher schädlich als nützlich. Und auf Dauer auch nicht besonders praktikabel. Nepenthes können viele Jahre alt und sehr groß werden - willst Du sie tatsächlich über Jahre als Tütenpflanze kultivieren??
Diese Hybride sollte ganz gut mit der normalen Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zurechtkommen. Einfach einen schönen Platz direkt vor einem Fenster (nicht unbedingt Nord mit verbautem Vis a vis) suchen. Wichtig ist viel Licht und gießen mit Regenwasser. Du kannst auch destilliertes (dann 10% Leitungswasser zusetzen) oder Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage verwenden. Von Zeit zu Zeit besprühen mögen diese Pflanzen auch - wenn das aber nicht passiert, ist das bei normalen Hybriden auch kein Problem. Kannen werden im Winter allerdings nur gebildet, wenn die Beleuchtungsdauer etwa 12 Stunden beträgt.
Die Luftfeuchtigkeit ist bei den meisten im Handel befindlichen Nepenthes (ich spreche von Bau- und Gartenmarkt-Pflanzen) bzw. den eher unempfindlichen Hybriden kein Thema und wird immer überbewertet. Beleuchtung ist jedoch sehr wohl ein Thema, will man lange an der Pflanze Freude haben.

Vergiss nicht, sie alle paar Tage zu lüften! Sonst schimmelt sie Dir weg!

Im Grunde genommen kannst du sie hinhängen, wo du willst. Meine Baumarkthybride hängt ab Frühling vor dem Südfenster an der prallen Sonne. Da muß man anfangs etwas wegen Sonnenbrand aufpassen, aber die Pflanze hat sich dort extrem gut entwickelt und unzählige große Kannen gemacht.

Viele Leute hängen sie aber auch in einen Baum, hauptsache, hell genug und direkte Sonne darf durchaus auch mal sein. Es ist eine Mär, daß Neps keine Sonne vertragen! Auf die LF brauchst du keine Rücksicht zu nehmen, die reicht für diese Hybriden mehr als genug.


Die LF wird ohnehin von den meisten komplett überschätzt. Sehr viel wichtiger ist genug Licht, und davon gibts zur Zeit leider einfach nicht soviel. Wahrscheinlich würde eine Lampe über deiner Pflanze auch schon reichen.
Als gutes Beispiel kann ich dir meine Neps im Terrarium nennen, die bei fast konstanten 80+ % LF stehen, aber trotzdem keinen Kannen machen. Der Grund ist eine zu schwache Beleuchtung. Nachdem ich die nun verbessert habe, gibts langsam auch die ersten Kannen.

Deine Erfahrungen jetzt im Winter mit dieser ungewöhnlichen Methode würden mich trotzdem interessieren, erzähl doch dann mal, wies gelaufen ist.