Ich würde jetzt nicht so schnell mit dem Austausch machen.
Nach deiner Beschreibung wurde eine Schicht Mutterboden verteilt ... von eurem Grundstück?
15 Zentimeter ist nicht die Welt und bringt unterm Strich auch nix, wenn die darunterliegenden Bodenschichten im Vorfeld regelrecht planiert und damit festgebacken sind.
Wenn du jetzt effektiv an dieser Situation etwas ändern willst, musst du diese dünne Schicht wieder abkratzten, bringst das vielleicht
sich gerade aufbauende System an Mikroorganismen erneut aus dem Gleichgewicht. Das ist daher Unsinn.
Ton effektiv auflockern ist auch ein mühsames Geschäft.
Meine Empfehlung geht eher dahin, gezielt und scheibchenweise den vorhanden Mutterboden weiter aufzupeppen und Mikroorganismen und Bodenwohner machen zu lassen. Also Kompost auftragen, mulchen udgl., um Kellerasseln und Regenwürmer anzulocken. Dann im Augenblick vorallem Pflanzen den Vorzug geben, die eben wirklich der Bodenverbesserung dienen.
Also Phacelia, Lupinen, Erbsen, Mohn, Gelbsenf, Seradella, Sonnenblumen ... alles Pflanzen die einjährig sind und den Boden wirklich verbessern. Denn die sterben im Winter ab und untergraben locken diese Pflanzenreste dann eben alle Bodenbewohner an.

Du vergisst zu dem, dass jede Pflanze ihre Zeit zum heimischwerden am Standort benötigt. Und die letzten 3 Jahre waren diesbezüglich wirklich extrem ungünstig dafür, einen Garten neuanzulegen.
Tiefwurzler, die sich gegen /in den Ton eingraben müssen, haben da noch mehr zu tun ... das unterirdische Wachstum bei allen Pflanzen ist da wichtiger als der für uns sichtbare Bereich.
Für den "feinen" Gemüseanbau in den nächsten Jahren würde ich Hochbeete empfehlen. Kartoffeln sind eigentlich auch hart im Nehmen, sprich, die würde ich gezielt zur Bodenlockerung mit vorsehen. Immer hübsch einen Streifen Grünzeugdüngung und im nächsten Jahr dann darauf die Kartoffeln.
Wenn du deine Zimmerpflanzen umtopfst, dann schüttel die alte Erde ruhig ins Gemüsebeet, da nützt die auch, um die dünne Nährstoffschicht weiter zu erhöhen.
Bitte verabschiede dich von dem "idealen" Bild des Vorzeigegartens, bei dem immer alles kommt und grünt.