Sägespäne im Kompost haben noch einen schönen Nebeneffekt.
Mischt man sie immer wieder darunter, siedelt sich evt. der Nashornkäfer darin an und legt seine Eier ab... Der ist inzwischen schon recht selten geworden und so kann ihm ein Unterschlupf gewährt werden...
http://de.wikipedia.org/wiki/Nashornk%C3%A4fer
dann versuch ich es mal etwas wissenschaftlicher..
Fichtenholz enthält etwa 25-30 %, Buchenholz 18-24 %, Weizenstroh 18-24 % des Trockengewichts an Lignin. Lignin an sich ist sehr reich an Kohlenstoff (60-64%), es ist ein sphärisches Molekül und ist aus Phenylpropan-Einheiten (Ligninalkoholen) aufgebaut.
Dass Lignin so schwer abbaubar ist ligt an seiner komplexen polyarmoatischen Struktur und seinem großen Molekulargewicht (>100 000 Dalton). Lignin kann nicht chemisch oder enzymatisch hydrolysiert werden, sondern es kann nur durch oxidative Reaktionen gespalten werden. Nur wenige Orgnismen sind in der Lage Lignin abzubauen, das sind vor allem Pilze, wie die Weßfäulepilze.
Beim Abbau von Lignin kommt es zu einer Abnahme der Methoxylgruppen und einer Zunahme der Sauerstoff enthaltenden Carboxyl, OH- und C=O-Gruppen. Da Sauerstoff für den Abbau von Lignin benötigt wird, ist auch Verständlich, wie Holz sehr lange Zeiträume überdauern kann, ZB in Form von Särgen in sauerstoffarmen Gräbern, Holzreste in Mooren oder Sümpfen, oder auch als Kohle und Torf. Die Spaltung der Bindungen beim Lignin erfolgt durch einen Radikalmachanismus, der im Gegensatz zu dem der Cellulose ungerichtet ist. Es entstehe also eine größere Menge unterschiedlicher Spaltprodukte.
Der Abbau von Lignin erfolgt kometabolisch, also ohne großen Energiegewinn. Lignin kann nicht als einzige C-Quelle dienen, sondern die Weißfäulepilze benötigen für den Abbau Nährstoffe, vor allem Stickstoffquellen.
Hoffe ich konnte alle Klarheiten nun beseitigen. Leider ist der Abbau sehr komplex und läuft nicht wie manch anderer Abbau immer nach dem gleichen Schema ab. Aber vielleicht war es mal ein kleiner, interessanter Einblick in die Biochemie und Bodenkunde..
Sägespäne im Kompost haben noch einen schönen Nebeneffekt. Mischt man sie immer wieder darunter, siedelt sich evt. der Nashornkäfer darin an und legt seine Eier ab... Der ist inzwischen schon recht selten geworden und so kann ihm ein Unterschlupf gewährt werden... http://de.wikipedia.org/wiki/Nashornk%C3%A4fer
und der Nashornkäfer frißt dann meine Pflanzen ab???
[quote="Irene"]
und der Nashornkäfer frißt dann meine Pflanzen ab??? [/quote]
Hallo Irene,
das hatte ich völlig übersehen...
Also unser Nachbar mischt seit eh und jeh Sägespäne unter den Kompost und bei ihm hat sich der Nashornkäfer tatsächlich angesiedelt. Beim Umschichten des Kompost hat er sowohl Larven, wie auch adulte Tiere gefunden. Er ist Hobbygärtner (Gemüse/Blumen/Obstbäume) und hat noch nie über Fraßschäden geklagt. Im Gegenteil, er freut sich über jedes gefundene Tierchen. Sogar NABU war schon bei ihm, um Fotos von den adulten Käfern zu machen...
Da wuerde es ja eigentlich hilfreich sein, das Saegemehl in die Gartenwege zu streuen. das wuerde das Unkraut etwas stoppen. Wir verwenden vor allem geschredderte Aeste vom Moringabaum, den Weltmeister punkto Vitamine und Spurenelemente Oder sehe ich das falsch?
Klaro kannst du mit Sägespänen deine Wege bestreuen. Aber! Das Unkraut wird sich nicht völlig unterdrücken lassen davon, irgendwann sind die Späne abgebaut.
voellig unterdruecken waere sicher nicht gut. Da muesste man halt Gartenplatten legen.
Ich kratze mit dem Schaber die Gartenwege sauber und stampfe mit dem Stampfer den Boden hart. So haben die Samen des “Giaets” Muehe, durchzukommen. Dann streue ich etwa 3 cm frische, noch saftige Saegespaene, welche ich geschredert habe, auf die Wege und stampfe diese ebenfalls fest. Wenn nach 3 - 4 Monaten die ersten “Wegelagerer" zu sehen sind, wird das wiederholt. So habe ich weniger Arbeit und mehr Freude am Gaertnern. Die abgeschabten, alten Saegespaene mit etwas Erde eignen sich hervorragend als Mulch in den Gartenbeeten. Der abweisende Spaenesaft ist dann bereits abgebaut. Wuede man die frischen Saegespaene in die Beete einhacken, wuede die folgende Saat beim Keimen unterdrueckt. Da ist es besser ueberschuessige Holz- oder Saegespaene moderat und schichtweise in den Kompost zu geben. So werden dabei auch die Mikroorganismen gefuettert. Die lieben das. Ich helfe dabei mit EM nach. Allen viel Glueck im Garten!