Pilz macht Blutpflaumen krank
Viele Blutpflaumen sind erkrankt: In den vergangenen Tagen wurden vielerorts an Blutpflaumen Laubfall und verkrüppelte Blätter sowie verdickte oder spiralig gekrümmte Triebspitzen festgestellt. Dies ist auf die Pilzkrankheit Taphrina pruni oder Taschenkrankheit zurückzuführen.
Stark befallen sind vor allem die Blätter. Die noch vorhandenen Früchte sind ebenfalls missgestaltet. Eine direkte chemische Bekämpfung der Pilzkrankheit ist nicht möglich. Jedoch sollte das Falllaub entfernt werden, um den Infektionszyklus zu unterbinden. Außerdem sollten die derzeit stark auftretenden Blattläuse bekämpft werden, da es durch sie zu einer Verteilung der Krankheit von Blatt zu Blatt und zu anderen Bäumen kommt. Geeignet sind ungiftige und umweltschonende Insektizide aus der Wirkstoffgruppe Pyrethroide oder Neempräparaten.
An Zwetschgen ist dieser Krankheitserreger als der Verursacher der Narren- oder Taschenkrankheit bekannt. Beim Pfirsichbaum wird der Erreger als so genannte Pfirsichkräuselkrankheit bezeichnet und ist weit verbreitet. Seine Infektionen führen schon bald nach der Blüte zu auffälligen Veränderungen der sich entwickelnden Früchte. Sie wachsen rasch zu schotenförmigen, manchmal gekrümmten und auffällig verdickten Gebilden mit grünlich-gelber Farbe heran. Ein Befall der Triebspitzen kommt hier nur selten vor. Durch das kühle und regnerische Wetter während der Blüte im vergangenen April wurde das Auftreten der Krankheit begünstigt.
Die kranken Triebspitzen sterben meist ab und trocknen ein. Eine Bekämpfung der Krankheit ist jetzt nicht mehr möglich, da die Infektion nur während der Blüte erfolgt. Der Juniaustrieb wird vermutlich die kahlen Bäume erneut ergrünen lassen. Stark geschädigte Triebe oder Äste ohne erneuten Austrieb können mit einem beherzten Rückschnitt entfernt werden.
Bilder der Pilzkrankheit
Taphrina pruni oder
Taschenkrankheit
Läuse machen Terrassen klebrig
Rindenläuse treten nach Beobachtung des Pflanzenschutzdienstes zurzeit verstärkt in Hausgärten auf. Die bis zu fünf Millimeter großen, dunkel gefärbten, relativ großen, kugelig geformten Insekten leben vor allem an Nadelgehölzen. Besonders betroffen sind Tannen und Kiefern, vorzugsweise jedoch Fichten, die sie in größeren Kolonien auf Stämmen, Ästen, Zweigen und Nadeln besiedeln. Die Rindenläuse saugen an den Nadeln oder Schuppen, die sich dadurch fleckig verfärben können. Auffällig sind die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Läuse, der Honigtau, der zurzeit massenhaft von den Insekten produziert wird und vor allem Ameisen in großer Zahl anlockt. Auch die Bienen sammeln den Honigtau als Grundlage für den Waldhonig. Der Honigtau wird oft mit übermäßigem Harzfluss der Bäume verwechselt.
Die meisten Rindenläuse legen im Herbst ihre Eier an den Trieben und Nadeln ab. Nur wenige Arten wandern an die Wurzeln der Wirtspflanze und überwintern im Boden. Oftmals schlüpfen die Larven schon vor dem Austrieb der Nadelgehölze. Die Schädigung der Wirtspflanzen durch den Saftentzug ist in der Regel nicht groß. Störend sind für den Hobbygärtner jedoch die Honigtaubeläge, auf denen sich anschließend dunkle Russtaupilze ansiedeln. Sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen der Pflanzen, sondern können zum vorzeitigen Nadelabwurf durch Lichtentzug führen.
Störend sind aber auch die klebenden dunklen Beläge auf Terrassenböden und Gartenanpflanzungen. Besonders unangenehm ist der klebrige schwer entfernbare Belag, wenn Autos unter einem befallenen Baum geparkt werden. Der Schaden, der durch die an Fichten und Kiefern auftretenden Arten verursacht wird, rechtfertigt nach Einschätzung des Pflanzenschutzdienstes jedoch keine Bekämpfung, zumal die Bäume durch ihre Größe mit einer normalen Pflanzenschutzspritze nicht erreichbar sind.
Nur die auf Zypressengewächse spezialisierten Arten können gelegentlich Schäden verursachen, indem sie Schuppen und Zweige besaugen und das Absterben der besiedelten Pflanzenteile hervorrufen.
Bilder der
Rindenläuse
LWK