Pflanzenschnitt für schöne Formen, Blüten und Ertrag

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 19.04.2012 - 08:58 Uhr
 
 
Jetzt beginnt die Gehölzpflege
Auf den Schnitt kommt es an


Gehölze geben einem Garten Struktur und sind zugleich interessante Eye-Catcher. Formen, Größen, Farben und Blüten der Gehölze sind für die Kreativität der Profi- und Hobbygärtner bei der Anlage eines Gartens oder Parks immer wieder wichtige Faktoren, um die einzelne Pflanze in das Gesamtbild zu integrieren und sie gleichzeitig optimal in Szene zu setzen. Damit die Schönheit der Gehölze dauerhaft erhalten bleibt, müssen sie gepflegt werden. Der richtige Schnitt zur rechten Zeit ist dabei von großer Bedeutung.

Schnitt für mehr Kraft
Gehölze sind Individualisten und deshalb muss auch nicht jedes Gehölz gleichermaßen geschnitten werden. Manche Gehölze sollten überhaupt nicht geschnitten werden, zum Beispiel Zaubernuss, Magnolien oder Goldregen. Einen regelmäßigen Schnitt dagegen brauchen alle öfter blühenden Rosen und spätsommerblühende Ziersträucher, wie zum Beispiel der Schmetterlingsstrauch oder die Hortensie. Mit dem richtigen Schnitt kann der Gärtner nicht nur Form und Größe des Gehölzes beeinflussen, sondern auch die Bildung neuer Triebe anregen. Das wiederum kräftigt die Pflanze und hält sie gesund. Manche Seitentriebe müssen dagegen entfernt werden, damit das Gehölz mit der weiteren Ausbildung des Triebs keine Energie vergeudet. So ist besonders beim Höhenwachstum auf sogenannte konkurrierende Triebe zu achten. Diese Y-förmige Verzweigung an der Spitze des Gehölzes sollte so geschnitten werden, dass nur einer der beiden Triebe stehen bleibt, um damit das Wachstum und die Stabilität zu fördern. Je nachdem wie stark der dadurch entstandene Leittrieb bereits ausgebildet ist, kann es erforderlich sein, ihn durch das Anbinden einer Unterstützung, zum Beispiel einem kräftigen Bambusstock, zu festigen. Für die Baumschuler ist ein durchgehender Leittrieb übrigens ein wichtiges Qualitätskriterium bei der Kultur von Alleebäumen.

Schneiden - aber richtig
Der Sommer ist ein guter Zeitpunkt, um Form- und Pflegeschnitte durchzuführen. Die Gehölze stehen dann im vollen Stoffwechsel und die Schnittwunden verheilen besser und schneller. Und dennoch sollten andere aber zu anderen Zeiten geschnitten werden, sommerblühende Gehölze zum Beispiel im Februar oder März, weil sie ab April ihre neuen Triebe entwickeln. Frühjahrsblühende Sträucher sollten hingegen erst nach der Blüte geschnitten werden. Unabhängig davon, wann das Gehölz geschnitten wird, kommt es auf die richtige Schnittführung an. Die Wundfläche sollte so klein wie möglich gehalten werden, um wenig Angriffsfläche für Krankheiten und Pilze zu bieten. Der ideale Schnitt sollte daher nicht zu gerade und nicht zu schräg angesetzt werden. „ Starker Schnitt, starker Wuchs" ist ein geflügeltes Wort unter Profis. Da mit dem Schneiden der Austrieb angeregt wird, brauchen die Gehölze nach dem Schnitt Nahrung, also Dünger. Stickstoff, Phosphor und Kalium sind wichtige Nährstoffe, die das Wachstum des Gehölzes unterstützen. Doch hier gilt: Weniger ist mehr. Vor allem eine Überdosierung mit Stickstoff ist schädlich für die Pflanze und die Umwelt. Das Zuviel an Stickstoff macht das Pflanzengewebe weich, was das Gehölz anfälliger für Schädlinge macht, und außerdem lässt es die Pflanze zu schnell wachsen. Darüber hinaus wird der Stickstoff, den das Gehölz nicht aufnehmen kann, ausgewaschen und kann das Grundwasser belasten.

Der Gehölzschnitt ist eine wichtige Pflegemaßnahme, die allerdings einige grundlegende Kenntnisse erfordert. Unerfahrene Hobbygärtner sollten sich daher vor dem Schnitt in einer Baumschule informieren. Viele Betriebe bieten sogar spezielle Schnittkurse, zum Beispiel für Obstgehölze, an. Das Fachpersonal in den Baumschulern hilft und berät gern.

BdB
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