Palme für schattige Wohnräume - Licuala grandis

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 17.10.2010 - 20:33 Uhr
 
Eine Palme für schattige Wohnräume - Licuala grandis

Palmen – der Inbegriff des Südens. Sie stehen für Urlaub und Entspannung. Wen wundert es daher, dass immer mehr Pflanzenliebhaber sich ihr kleines exotisches Reich in Form von Palmen nach Hause holen. Während in immer mehr Gärten die Anzahl und Vielfalt ausgepflanzter Exoten zunimmt, wächst gleichzeitig das Angebot an Palmen für die Zimmerhaltung. Viele Arten, die noch bis vor wenigen Jahren hierzulande nahezu unbekannt und höchstens auf Hochglanzfotos aus dem letzten Urlaub zu bewundern waren, schmücken mittlerweile auch heimische Wohnstuben.

Unter den Kronen der Regenwaldbäume zuhause

Zu den Palmen, die sich in warmen Wohnräumen ausgesprochen wohlfühlen, zählt die Pflanzengattung Licuala. Sie wollen im Sommer nicht an die frische Luft – diese Gattung verträgt sogar ganzjährig Schatten, da sie ursprünglich aus dem tropischen Regenwald stammt und dort ihren Platz im Schatten tropischer Bäume ausfüllt. Dies erklärt auch ihr Wärmebedürfnis, denn wirklich kalt wird es in der Heimat der Licuala nicht. Deswegen sollten auch bei einer Haltung hierzulande die Temperaturen, zumindest über einen längeren Zeitraum, nicht unter 17 Grad fallen.
Licuala gehören zu den Fächerpalmen. Wer ihre typische Blattform einmal gesehen hat, dem bleibt sie in Erinnerung. Durch ihre kleinbleibende bis mittelgroße Wuchsform in Einzel- oder Mehrfachstämmen eignet sie sich bestens für die Zimmerhaltung.
Die mehr als hundert Arten umfassende Gattung ist im tropischen Asien, in Indien, Südchina und sogar bis in den Nordosten Australiens verbreitet. Sie stammt aus feucht-sumpfigen Regionen und ihr Substrat sollte auch bei einer Haltung im Topf nicht austrocknen.
Zu den mittlerweile hierzulande bekanntesten Vertretern gehört die Licuala grandis. Ihr Solitärstamm kann einen Durchmesser von fünf Zentimetern erreichen und bis zu zwei Meter hoch werden. Bis dahin dauert es jedoch, die Licuala grandis zählt, wie die meisten Palmen, nicht zu den schnell wachsenden Pflanzen. Der Stamm wird von Resten vergangener Blattbasen umschlossen. Die Blattstiele sind schlank und an den Rändern gezahnt – diese Zähne sind jedoch so klein, dass kaum eine Verletzungsgefahr besteht. Die Licuala grandis zeigt die für ihre Pflanzengattung typische Blattform. Ihre Blätter sind ungeteilt und sehen am Rand beinah aus, als seien sie abgeschnitten worden. Auffallend ist das satte Grün der Blätter und deren fast kreisförmiger Umfang.

Ein Liebhaber feucht-warmen Klimas

Die Licuala grandis mag es – ebenso wie ihre Verwandten die Licuala paludosa, Licuala lauterbachii und Licuala rumphii – schattig und warm. Um dem Austrocknen des Wurzelballens entgegen zu wirken, kann man ihnen durchaus etwas Wasser im Untersetzer stehen lassen. Um kalte Füße zu vermeiden, empfiehlt es sich, kalte Fensterbretter im Winter mit Styroporplatten zu belegen und den Topf darauf zu stellen.
Die Licuala grandis bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Auch dies ergibt sich aus ihrer Herkunft fast von selbst. Regelmäßiges Besprühen oder ein tägliches feuchtes Abwischen der großflächigen Blätter helfen, die Luftfeuchtigkeit anzuheben. Ein mit Steinen gefüllter Untersetzer, in dem immer etwas Wasser steht, tut ein Übriges. Licuala grandis kann auch in Hydrokultur gehalten werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Palmen, für die nasses Substrat der sichere Tod ist, mag es die Licuala feucht. Bei der Hydrokultur wird das entsprechende Gefäß mit Blähton oder Kunststofffasern gefüllt. Das Gefäß enthält statt der üblichen Erde Nährlösung. Dauerndes Gießen und regelmäßiges Düngen wird dadurch vereinfacht.

Fehler sind kaum möglich

Wie auch andere Palmen werfen Licuala alte, vertrocknete und abgestorbene Blätter nach und nach ab. Völlig eingetrocknete Blattreste können abgeschnitten werden. Sie sollten jedoch nicht zu tief abgetrennt werden, da die Blattbasen den Stamm umschließen. Erst wenn die Palme deutlich mehr Blätter abwirft als sie neue Blätter austreibt, also nicht mehr genügend junge Blätter gebildet werden, besteht Grund zur Sorge. Die Ursachenforschung sollte dann schnell und präzise erfolgen, bevor es zu spät ist. Bei der Licuala können mehrere Gründe Schuld sein: die Pflanze hat kalte Füße, es liegt ein Schädlingsbefall vor oder das Substrat ist dauerhaft zu feucht-kalt. Die Ursache muss schnellstmöglich behoben werden.

Geduld ist gefragt

Wie bei vielen anderen Palmen sind auch bei der Licuala grandis die Blüten relativ unspektakulär. Sie sind zwittrig – sie tragen gleichzeitig Staub- und Fruchtblätter. Die Vermehrung der Licuala grandis über Samen ist möglich, allerdings sind diese hierzulande noch recht selten.
Die Samen werden für zwei Tage in warmes Wasser gelegt. Die Aussaat kann in Aussaaterde, Perlit oder in Kokohum erfolgen. Für mehrere Wochen wird das Aussaatgefäß warm (am besten 25 Grad oder wärmer – auch nachts sollte die Temperatur kaum sinken) und dunkel gestellt. Der Topf wird feucht, jedoch nicht nass gehalten. Mit etwas Glück kann man bereits nach zwölf Wochen Keimerfolge vermelden, es kann jedoch auch deutlich länger dauern.
Zur Weiterkultur empfiehlt sich lockeres und nährstoffarmes Substrat. Idealerweise steht die Licuala grandis am Nordfenster. Am West- oder Ostfenster steht sie besser in Entfernung zum Fenster, da pralle Sonne schlecht vertragen wird.
Durch ihr auffallendes Äußeres ist die Licuala grandis ein echter Blickfang. Pflegt man sie unter Berücksichtigung ihrer Herkunft hat man viel Freude an der dekorativen Schönheit. -nf-


BU: Nur für den Fototermin an die frische Luft: die Licuala grandis fühlt sich in warmen Wohnräumen am wohlsten.



BU: Besonders charakteristisch ist die Blattform.



BU: Die Licuala grandis ist eine sehr dekorative Palme.



BU: Für eine Dusche ist sie als Kind des Regenwaldes dankbar.



BU: Blattbasenreste umschließen den Stamm.



BU: Bei guter Pflege treibt die Licuala das ganze Jahr über.



BU: An ihren Naturstandorten gedeiht die Licuala grandis ohne besondere Pflege (hier im Botanischen garten Hongkong).

Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 60-61

zeitung/pflanzen-magazin-03.html

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