Oslo

Jap...und Mrs. Winehouse war alt genug um selbst zu entscheiden ob sie sich zugrunde richtet...schade um ihr begnadetes Talent...aber Mitleid? Nö.... sie hat entschieden... und es gibt wichtigere Themen wie Oslo z.B.

@Nick: Ja eben, denn bei allem Zorn und bei aller Wut, aber wer gibt uns dann das Recht Gott zu spielen? Auch wenn ich als Mutter eine Marianne Bachmeier verstehe, war sie letzten Endes wirklich so viel besser wie der Mörder ihrer Tochter? Denn sie hat auch einen wehrlosen Menschen einfach so getötet!

Wehrlos... ... von mir hätte die Frau nen Orden bekommen.

Aber ich denke das jeder da seine ganz eigene Meinung hat. Für mich haben diese Monster das Recht auf Leben verwirkt.
Du hast ebenso deine Sicht...ich glaube einen Nenner für alle zu finden ist (fast?) unmöglich.

Naja, die Bachmeier...war nicht ganz ok von ihr was sie da gemacht hat, aber ich kann es als Mutter
voll und ganz verstehen!!!
Ich würde und könnte nicht über Leben oder Tod entscheiden wollen! (Glaub ich )

Ja, sie war so viel besser. Sie hat den Mörder ihres Kindes getötet, der ein mehrfacher Sexualstraftäter war und nach aller voraussicht in Deutschland keine gerechte Strafe gekriegt hätte. Im Gegenteil, ein paar Jahre später hätte er sich das nächste Kind gekrallt. Wenn Eltern ein bisschen mehr Selbstjustiz zeigen würden, dann würden die Perversen dieses Landes ein wenig fürchten lernen.

Aber wir kommen irgendwie vom Thema ab...

Ich glaub auch dass ist eine Endlos-Diskussion - bei allem Verständnis einer Mutter gegenüber, die ihr Kind verloren hat, und egal wie schlecht unser Strafvollzug ist - Selbstjustiz ist ein ganz heikles Thema und kann so einfach meiner Meinung nach nicht toleriert und akzeptiert werden (dass ich, wäre ich Mutter, wahrscheinlich genauso reagiert hätte, steht wieder auf einem anderen Blatt). Nichtsdestotrotz unterschreibe ich die Petition nach härteren und auch grausameren Strafen für solche Täter jederzeit. Das Recht auf ein normales, angenehmes Leben hat so jemand verwirkt und darf es nie wieder erlangen. Da bin ich völlig bei euch. Mir wärs nur lieber, wenn er die Zeit, die er normalerweise im Gefängnis/Sicherungsverwahrung usw. zubringt, irgendwie dem Gemeinwohl opfern müsste... Die Gesellschaft unterstützen, die vorher bewusst untergraben werden sollte.

Wie auch immer - mir ist grade heute aufgefallen, dass hier bei keiner Zeitung mehr auf der Titelseite oder auch nur weiter hinten im Blatt über die Opfer berichtet wird. Das scheint schon wieder in Vergessenheit zu geraten

Ah, und Edit(h): Winehouse ist völlig selbst schuld und ich bin komplett und absolut mitleidlos.

LG
Martina

Doch in den Nachrichten kam es heute morgen nochmal ... und der Stern bringt einen Artikel darüber! Vergessen ist's nicht ... was aber sehr wohl vergessen ist, sind die Kinder in Somalia! Da stehen die Hilfslieferungen fast eine Woche in Kenia am Zoll fest, während die Kleinen verhungern!

und wenn wir Selbstjusitz wollen, dann besorgen wir uns alle Schrotflinten und knallen einfach den nächsten ab, nur weil der uns schief angeschaut hat? Sind wir denn dann besser als die Menschen, die wir hier gerade so harsch verurteilen? Denken wir doch mal darüber nach! Dann braucht v.a. unsere Politik nicht über strengere Waffengesetze nachdenken, denn wir regeln das ja selbst

Da wird geschrieben, daß hier alle an "das Gute im Menschen" glauben und daß wir entsetzt sind über Oslo und dann wird geschrieben, daß es ok ist, wenn man einen anderen Menschen umbringt?!!? Seid mir jetzt nicht böse - aber wenn wir DAS schreiben, sind wir nicht wirklich besser, als alle Mörder auf diesem Planeten zusammen ... soviel dann "zum Guten im Menschen!" ...

Ich seh das so wie du, Kerstin, Selbstjustiz kann nicht toleriert werden. So verständlich wie es in manchen Situationen auch scheinen mag.

Das mit dem Zoll find ich auch unfassbar. In vielen Dingen ist die Menschheit echt vollkommen krank.

LG
Martina

Bei dem Vergleich musste ich aber schon schlucken...
Ich glaube hier hat niemand gemeint, dass wir in allen Lebenslagen judikative+exekutive "spielen". Es ging um die Gefühle einer Mutter, die ein Kind/Baby verloren hat, welches vergewaltigt ( ) und im Anschluss ermordet wurde. Ich denke da setzt bei etwa 90% der Mütter der Verstand aus, der Beschützerinstinkt ist einfach stärker als jegliche Vernunft. Leider ist es nunmal so, dass Kinder keine Lobby haben. Für einen chronischen Sexualstraftäter ist es unmenschlich und unzumutbar, die sexuellen Triebe chirurgisch zu drosseln. Aber es ist zumutbar, dass noch mehr Kindern von ein und demselben Typen Leid zugefügt wird. Für die Eltern ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn der Täter nach kurzer Zeit auf freiem Fuß ist und in der Nachbarschaft umherwandert (wir haben leider so einen Fall hier!).

Zum Osloer Fall: Ich finde es sehr gut, dass der Täter für jedes Opfer einzeln Rechenschaft ablegen muss. Auch wenn es den Toten nicht mehr hilft, hilft es sicher den Angehörigen, dass der Fall ihres Opfers separat behandelt wird und nicht in der Masse untergeht.

Wie ist es eigentlich mit den 1000 mails, die B. vor dem Anschlag verschickt hat? Darüber kam in den News nichs mehr, weiß man denn mittlerweile, wieso sie überhaupt im Mail-Verteiler von B. sind? Werden sie verhört?

Nee, das hat niemand gemeint - ich denke das wissen wir alle. Aber so etwas würde eskalieren. Wenn wir Selbstjustiz dulden (und natürlich verstehe ich, dass bei einer Mutter der Verstand aussetzt, und natürlich ist es irgendwo nachvollziehbar, wenn eine Mutter den Mörder ihres Kindes persönlich zur Rechenschaft zieht), dann werden die Grenzen unweigerlich verschwimmen. Es gibt noch genug Länder, da werden Dieben noch die Hände abgehackt - davon distanzieren wir uns immer deutlich, aber wäre der Unterschied dann so groß?
Und man stelle sich vor, ein Kind wird umgebracht, und es steht schnell fest wer der Mörder ist. Für die ganze Nachbarschaft, das ganze Dorf, die Eltern - alles hat sich einen Verdächtigen ausgepickt. Weil er anders ist als der Rest, weil man ihn noch nie leiden konnte - und die Eltern sind blind vor Wut. Da sich vorerst keine Gegenbeweise finden, und Selbstjustiz ja verständlich ist, nehmen sie Rache. Und im Nachhinein stellt sich heraus - er war es gar nicht. Es war der saubere Geschäftsmann und Familienvater von gegenüber, den niemand verdächtigt hat. Wie viele Leben sind dann zerstört?
Wir dürfen die persönliche Rache nicht über die Justiz stellen. Egal wie schlecht wir diese finden, und da bin ich ja ganz bei euch. Härtere Strafen müssen sein, ja. Aber Selbstjustiz darf nicht geduldet werden. Erstens weil wir uns nicht auf die gleiche Stufe stellen dürfen wie der Täter, zweitens weil sie zum Selbstläufer werden würde.

So, sorry liebe Mods, schon wieder OT, und ich will eigentlich keine Grundsatzdiskussion führen, aber ich konnt net anders

Das mit der Rechenschaft für jedes Opfer einzeln ablegen ist absolut richtig und wichtig. Das muss so gehandhabt werden, ich denke dann können die Angehörigen besser damit abschließen, soweit das überhaupt möglich ist.

LG
Martina

Ist das öffentliche Interesse in den Medien nicht das was der Oslo-Mörder wollte. Müssen wir so einem Individuum noch Nahrung für seine Selbstbeweihräucherung geben? Wollen wir so einem die Erlösung durch eine *Todesstrafe* geben damit er sich seiner Verantwortung schön brav entzieht? Die Angehörigen leiden ihr Leben lang und er hat seinen ewigen Frieden? - Na prima! Soll er doch bis zum Ende seiner Tage in Sibirien Eiswürfel pickeln. Am besten an der Kette bei Wasser und Brot und gut ist. Ich finde auch man soll das nicht noch mehr aufbauschen, schon allein deswegen nicht, damit andere nicht auf die Idee kommen aufs selbe Trittbrett aufzusteigen. Ein bisschen mehr Sachlichkeit bei der Berichterstattung tut auch von Nöten. Manchmal hab ich das Gefühl ich les die *BILD* nur mit bewegten Bildern. Wenn schon Berichterstattung dann lieber ein paar nette Worte zu den Opfern und deren Familie.
Ob der ne schlimme Kindheit hatte oder total schizo ist, ist mir ehrlich sowas von Latte. Es gibt keine Entschuldigung für sowas. Als ich da den komischen Heini gehört hab wie der sagte der hat ja auch World of Warcraft gespielt, bin ich fast vom Sofa gefallen. Na dann hoff ich mal das ich anstatt morgens in mein Auto, mich nicht auf mein Mammut schwinge und Stäbeschwingend alles niederhaue was mir im in den Weg kommt. TZ TZ TZ
Immer dieses Suchen nach Entschuldigungen - das kotzt mich echt an.....

PS: Ich meine mit meinem geschriebenen nicht die Meinungen von Euch, denn ihr habt alle auf Eure Art Recht. Mir geht es lediglich um die nach *Bild* Manier aufgebauschten, reißerischen zum Teil Grottenschlechten Berichterstattungen wo die eigentlichen Opfer nur all zu schnell in Vergessenheit geraten.....

@Marie: Ich verstehe jede Art von Affekthandlung voll und ganz - weil's mir wahrscheinlich nicht anders gehen würde! Immerhin bin ich auch Mutter!!! ....

ABER: Eiskalt eine Waffe in den Gerichtssaal schmuggeln und schießen, hat mit Affekt nix mehr zu tun ... das ist genauso eiskalter Mord (geplant und auf einen Wehrlosen gerichtet - wehrlos eben in dem Sinne, weil er sich nicht verteidigen konnte!) wie das Massaker von Oslo! Und wie Martina schon schrieb: Wie oft hat es sich herausgestellt, daß Kinder vom "netten" Onkel oder Nachbarn mißbraucht wurde und nicht von dem Sonderling, nur weil der ein wenig anders ist als die Dorfgemeinschaft!

Und da hat man auch zu dem Typen von Oslo Parallelen: Er war NICHT der Sonderling, der sofort auffiel! Er lebte halt ein wenig zurückgezogen, aber ansonsten völlig "normal"!

@babyblue: Ich muß Dir voll und ganz zustimmen! Am besten wäre es, den Kerl totzuschweigen und zum Steineklopfen in die Wüste zu verfrachten! Den Schlüssel für die Hand- und Fußschellen am besten "verlieren"! Aber das ist ja auch das Problem unserer Gesellschaft! Würden denn Nachrichten noch angeguckt werden, wenn's um den schönen Tag heute ging? Wahrscheinlich nicht, denn die Gier nach Mord und Totschlag war schon immer in unseren Genen verankert! Man denke nur an die römischen Gladiatoren"spiele" ... hallo? Das wird heute soooo verharmlost dargestellt! Aber damals ging's bei den Sklaven (Gladiatoren!!) um nix anderes, als das nackte Überleben ... und selbst wenn er den anderen im Zweikampf getötet hatte, konnte es dem armen Kerl noch passieren, daß der Pöbel den Daumen nach unten zeigte!

Jetzt hab ich so viel gelesen hier und es ist tatsächlich so wie ihr gesagt habt: Allein, dass man darüber spricht, ist diesem Monster genüge getan, fühlt er sich geehrt von der Aufmerksamkeit, die ja auch irgendwie ihm gehört, da er es war, der diese Kinder zu Grunde gerichtet hat.

Und natürlich will die Presse Schlagzeilen bringen, die die Masse aufregen, ansonsten könnte sie wohl kaum davon leben, wenn sie alle paar Tage ein Blatt mit lieben "aus-aller-Welt"-Grüßen bringen würde. Wie ein hungerndes Ungeheuer stürzen sich die Medien auf diesen Fall und pfriemeln ihn auseinander und meistens eben nur um den Fall des Täters konsequent in allen Details schildern zu können.

Die Opfer bleiben zurück und die Namen werden vergessen.
Hierbei denke ich gerade an [url=http://green-24.de/forum/weblog_entry.php?e=5481]>Lorraine's Blogbeitrag zum Volkstrauertag

Das ist jetzt zwar off-topic im Off-Topic Forum
aber irgendwie sind wir das letzte mal vom Thema weggekommen und diese Nachricht passt hier gerade rein:

http://www.hr-online.de/websit…t_42230931

Solange bewiesene Kindermöder auch noch die Dreistigkeit besitzen, auf Schadensersatz zu klagen (was ist eigentlich mit Schadensersatz für die Eltern der Kinder???), muss man sich nicht wundern, wenn Menschen die Bestrafung selbst in die Hand nehmen. Selbstjustiz ist ganz klar der falsche Weg, aber das Recht funktioniert hier auch nicht ganz "nach Wunsch". Wahrscheinlich hat mara recht, Geld ist in unserem Rechtssystem wertvoller als Menschenleben

Das ist genau der Punkt, der mich so wurmt. Urteile bei Steuerhinterziehungen/ Delikten in Geldangelegenheiten werden zum Teil härter bestraft als diverse Körperverletzungsangelegenheiten.
Gottseidank hat es sich die letzten Jahre wenigstens dahingehend geändert, dass Kinder nicht mehr unter "Sachen" fallen. Aber auch da sind die Strafen noch viel zu gering, wenn man bedenkt, was den Kindern und natürlich deren Angehörigen angetan wurde und dass sie lebenslang mit diesen Folgen zu kämpfen haben.