"Lebenselixier par excellence" - so wurde Salbei von Pfarrer Kneipp genannt. Aber Salbei wurde bereits von den Römern geschätzt, das lateinische salvare bedeutet "heilen". Er wurde in einem feierlichen Zermoniell gesammelt. In alten Büchern heißt es "Wer auf Salbei baut - den Tod kaum schaut".
Auch heute findet sich, der aus dem Mittelmeerraum stammende, Salbeibusch in fast jedem Kräuterbeet, da er auch in kälteren Klimazonen gedeiht. Er verströmt einen aromatischen einzigartigen Duft, und seine Blätter bieten einen interessannten Kontrast zu anderen Kräutern. Die meist malvenfarbenen Blüten werden von Bienen geliebt. Aber es gibt auch weiß- oder rosablühende Sorten sowie verschiedenen Salbeiarten, deren Blätter gold- bis purpurfarben sein können.
Was braucht Salbei zum guten Gedeihen?
Salbei benötigt zum optimalen Gedeihen volle Sonne, er bevorzugt gut wasserdurchlässigen, alkalischen, lockeren Boden, ist aber allgemein recht genügsam. Der Lippenblütler ist mehrjährig und wird bis 50 Zentimeter hoch. Die Pflanzen verholzen mit der Zeit, deshalb sollten sie nach vier bis fünf Jahren ersetzt werden.
Man erntet die frischen Blätter am besten kurz vor der Blüte im Juni bis August und trocknet sie langsam an der Luft, um das Aroma zu erhalten, auch Einfrieren ist möglich, dann legt man die Blätter zwischen Alufolie.
Vielseitige kulinarische Verwendung
Salbei sollte immer sehr sparsam verwendet werden. Besonders gut schmeckt er zu Schwein, Lamm und anderen intensiv schmeckenden Fleischsorten und zu Käsegerichten. Ein besonderes Geschmackserlebnis ist es, wenn man Salbei mit Apfelkompott kombiniert.
Tipp: Salbeitee bei Erkältung
Ein bis zwei Teelöffel getrocknete Blätter mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Dieser Tee hilft bei den ersten Anzeichen von Erkältungen und bei Entzündungen in Mund und Hals.
Achtung: Schwangere, Epileptiker und stillende Frauen sollten keine medizinisch wirksamen Dosen einnehmen.
Was sagt Hildegard von Bingen?
Nimm Salbei und pulverisiere ihn, und iss dieses Pulver mit Brot, dies vermindert die schlechten Säfte in dir. Wer einen stinkenden Atem hat, der koche Salbei in Wein, und das trinke er oft. Wer aber an einer Lähmung leidet, der koche Salbei in Wasser.
Salbei in der Kosmetik
In der Kosmetik wird Salbeiessig verdünnt als Haarspülung, um die Haar zu kräftigen, verwendet.
Dieser wird folgendermaßen hergestellt:
Zwei nicht verholzte Zweige Salbei und die Schale einer ungespritzten Zitrone in einem Liter Weißweinessig ansetzt, gut durchschütteln und verschließen. Das Ganze drei Wochen an einem kühlen Ort ziehen lassen. Salbeiessig schmeckt auch zu Salaten. -aw-
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