Bei Forschungsarbeiten in den Anden von Ecuador haben Biologen der University of Nevada eine neue Pflanzenart entdeckt. Es handelt sich um einen wilden Verwandten des schwarzen Pfeffers (Piper nigrum). Im Gegensatz zu vielen anderen wilden Verwandten des schwarzen Pfeffers war diese Art bisher noch in keinem Biologie-Buch und keiner Datenbank verzeichnet oder beschrieben.
Mit ihrer Entdeckung eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Medizin, denn die Piper kelleyi genannte Pflanze enthält Substanzen, aus denen beispielsweise auch gegen Krebs wirkende Medikamente hergestellt werden könnten.
Piper kelleyi - Eine verheißungsvolle neue Spezies am Horizont des Botaniker-Himmels
Die kürzlich entdeckte Pflanzenart Piper kelleyi stellt an die Forschungstätigkeit von Biologen und Medizinern viele neue Herausforderungen. Fest steht bereits, dass Piper kelleyi eine Reihe an chemischen Verbindungen produziert, die wiederum andere Lebewesen anlocken. So bedeutet die Bereicherung der Flora gleichzeitig auch eine Erweiterung der Fauna. Es existieren schätzungsweise 40 bis 50 Insektenarten, die von Piper kelleyi produzierte Stoffe für ihre Ernährung benötigen. Für die meisten dieser Insekten ist Piper kelleyi sogar lebenswichtig.
Ein Mini-Hotspot, der zur biologischen Vielfalt in seiner Umgebung beiträgt
Piper kelleyi wurde innerhalb eines größeren Forschungsprojekts entdeckt, in dem es auch darum geht, bisher unbekannte Insektenarten zu erforschen, die in Urwäldern leben, die eine immense Biodiversität aufweisen. Wie die Forscher der University of Nevada bereits feststellen konnten, ist die neu entdeckte Spezies Piper kelleyi selbst ein Mini-Biodiversitäts-Hotspot. Die von Piper kelleyi produzierten chemischen Verbindungen sind für die biologische Vielfalt ihrer Umgebung essentiell. Die Pflanze ist Quelle einzigartiger Düfte, Aromen und Farben. Diese signalisieren bestimmten Insekten, Zugriffspunkte auf wichtige Lebens-Elixiere zu sein. Beispielsweise existiert eine bestimmte Sorte von Raupen, die nur von dieser einzigen Art des wilden schwarzen Pfeffers, die ab jetzt als Piper kelleyi bezeichnet wird, lebt.
Inhaltsstoffe vielversprechend für die Herstellung von Anti-Krebs-Medikamenten
Nach den bisherigen Beobachtungen haben die Inhaltsstoffe von Piper kelleyi bestimmte toxische Eigenschaften, mit denen sie sich gegen Pflanzenfresser wehren können. Vom schwarzen Pfeffer und seinen wilden Verwandten sind bereits viele derartige chemische Verbindungen bekannt. Die jetzt neu entdeckten Substanzen werden bereits geprüft und sind vielversprechend. Mit ihren Giften können sie die meisten Pflanzenfresser abschrecken. Nur eine bestimmte Art von Raupen ist in der Lage, ihre Toxizität zu überwinden. Die Tiere ziehen wiederum räuberische Fluginsekten an, die nur diese Raupen angreifen. Es gibt bereits Hinweise darauf, dass die Stoffverbindungen der neuen Spezies Piper kelleyi, beziehungsweise ihre einzigartige Kombination, für die Entwicklung neuer Anti-Krebs-Medikamenten hilfreich sein kann.
Photo: Die neu beschriebene Art des wilden schwarzen Pfeffers "Piper kelleyi" in seinen Lebensraum (links). Die rosafarbenen Unterseiten der Blätter (oben rechts) gab dieser Art den Spitznamen "pink belly". Die Blüten (Mitte rechts) und Früchte (unten rechts) sind nicht sehr auffällig, aber die Früchte haben die Schärfe des schwarzen Pfeffers.
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