Als erstes schließe ich mich mal meinen Vor-Schreibern an: so ein Mini-Teich macht viel Arbeit und ist nicht so ganz einfach. Ich würde Dir raten, Dich für diese Jahr mal auf die Pflanzen und die "Gesamtanlage" der Terrasse zu beschränken - über "Extras" wie Mini-Teich, etc. kannst Du in ein/zwei Jahren immer noch nachdenken, wenn sich alles andere eingespielt hat.
Dann sind die klimatischen Bedingungen auf der Terrasse sehr wichtig. Wenn Du schreibst "bis 16h Sonne", heißt das, daß die Sonne über den gesamten Mittag hinweg ununterbrochen auf die Terrasse brennt? Das schränkt die Pflanzenauswahl ein.
Dazu kommt noch die Frage, ob Du an kleine Balkonkästen und kleine Töpfe gedacht hattest, oder ob auch größere Töpfe und Kübel in die Planung gehören? Ist für die Pflanzenauswahl auch wichtig zu wissen.
Schließlich gibt es bei der Auswahl der Pflanzen auch noch andere Parameter, die von Deinen persönlichen Vorstellungen abhängen. Gluggsmarie hat da ja schon einige genannt:
- Sollen die Pflanzen einjährig sein, oder mehrjährig?
- Wenn mehrjährig, sollen sie draußen im Kübel problemlos winterhart sein, oder kommen auch Pflanzen in Frage, für die eine wie auch imnmer geartete Überwinterung notwendig ist?
- Welche Überwinterungsmöglichkeiten hättest Du? Garantiert frostfreie Garage mit Fenster? Kühle, ungeheizte,
helle Räume im Haus (10-14 Grad)? Oder nur "normale" Wohnräume? Einen kühlen dunklen Kellerraum zum Überwintern von Knollen/Zwiebeln/Wurzelstöcken?
- Für mich ganz wichtig: wenn mehrjährig und winterhart, sollen dann alle, oder zumindest ein bestimmter Teil dieser Pflanzen auch immergrün/wintergrün sein?
Auf einer sonnigen Terrasse wie Deiner bedeutet "einfach in Anspruch und Pflege" vor allem, daß die Pflanzen Sonne, Hitze und Trockenheit vertragen müssen.
Im wesentlichen kommen für Deine Terrasse all die Pflanzen in Frage, die in Gärtnereien in der Steingarten-Abteilung verkauft werden. Diese sind fast ausnahmlos mehrjährig und winterhart, brauchen aber etwas Prophylaxe gegen winterliche Nässe: dazu zählt vor allem ein gut durchlässiges Substrat.
Steingartenpflanzen sind z. B.
Küchenschelle (giftig; nicht immergrün); diverse
Sedum-Arten (teilweise immergrün);
Sempervivum;
Teppich-Phlox; etc.: die Zahl der kleinen Steingartenpflanzen ist unendlich groß. Etwas größer sind z. B. die
Walzenwolfsmilch (giftig) oder der
Lavendel (nicht alle Arten/Sorten winterhart).
Etwas exotischer sind
winterharte Kakteen in verschiedenen Größen, die aber fast alle im Winter auf einen Regenschutz angewiesen sind (provisorische Überdachung, oder Standort unter einem weit überhängenden Hausdach, etc.). In die gleiche Kategorie fallen z. B.
Delospermum, sowie evtl.
winterharte Yuccas und
Agaven, wobei man sich da im Einzelfall erkundigen müßte, inwieweit sich die (in Grad Celsius) angegebene Frosthärte auf eine Haltung im Kübel übertragen läßt (Temperaturangaben gelten immer für in den Boden ausgepflanzte - und damit weniger exponierte - Pflanzen).
Dann gibt es eine ganze Reihe von Pflanzen, die gerne unter "Kübelpflanzen" gelistet werden, die im Sommer draußen stehen sollten, im Winter aber drinnen. Es sind aber insofern keine klassischen Zimmerpflanzen, als sie es einem sehr übel nehmen würden, wenn man sie ganzjährig im Haus halten würde. Mediterrane Pflanzen gehören dazu, sowie viele nicht-tropische Exoten. Da wären z. B.
Citruspflanzen, die hochgiftigen
Oleander, oder der sehr schöne
Metrosideros excelsa.
Diese Kübelpflanzen müssen im Winter in einem hellen, kühlen, ungehizten Raum stehen, bei etwa 10-14 Grad. Manche, wie der Metrosideros sind recht anspruchslos, und kommen auch mit etwas höheren Temperaturen zurecht. Andere dagegen sind extrem zickig.
Kakteen und die meisten anderen Sukkulenten (sofern sie nicht winterhart sind), wollen i. d. R. sehr kalt stehen: 6-8 Grad; allerdings vertragen viele auch höhere Temperaturen im Bereich 14-16 Grad, und manche brauchen diese sogar.
Einige wenige Pflanzen können allerdings im Winter auch in leidlich beheizten Wohnräumen stehen, ohne Schaden zu nehmen, solange sie an einem hellen Fenster stehen dürfen. Die wohl sehr giftige
Madagaskarpalme, die nicht weniger giftigen
Euphorbien, robuste Zimmer
yuccas, etc.
Das ist eine der bequemsten Gruppen: wenn es warm genug ist, raus; wenn es zu kalt wird, rein.
Allerdings gilt für diese wie
für alle nicht draußen überwinternden Pflanzen, daß sie im Frühjahr/Frühsommer in den ersten 2 oder 3 Wochen nach dem rausstellen mehr oder weniger aufwendig schattiert werden müssen, damit ihre Blätter nicht in der ungewohnten Sonne verbrennen.
Eine weitere Gruppe wären Zwiebel- und Knollenpflanzen. manche Zwiebelpflanzen, wie z. B.
Eucomis vandermerwei, kommen mit Sonne und Hitze problemlos zurecht. Und der Vorteil dieser Pflanzengruppe liegt auf der Hand: über Winter werden sie einfach im Keller "eingemottet", und brauchen weder Licht noch Pflege.
Dann gibt es Pflanzen, die nur einjährig sind, und jedes Jahr neu ausgesät werden müssen, bzw. sich durch Selbstaussaat erhalten. Sehr schön sind
Portulakröschen (als fertige Pflanze zu teuer) und
Kalifornischer Mohn.
Tipps:
*Substrat:
Wichtig für all diese Pflanzen: Pflanzen, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen, haben i. d. R. nässeempfindliche Wurzeln. Man kann sie also nicht in irgendeine Erde aus dem Sack stecken.
Grundvoraussetzungen für einen guten Wasserabzug:
- der Topf sollte ein einigermaßen großes Wasserabzugsloch haben (oder mehrere); damit dieses nicht so schnelle durch Erde oder Wurzeln verstopft wird, kann man eine Drainageschicht aus rundem Kies oder Blähton unten in den Topf geben. Hat man sehr glatte, ebene Terrassenplatten (und ist der Topfboden ebenfalls recht eben), sollte man die Töpfe und Kübel ggfs auf einige flache Hölzchen stellen, damit der Wasserablauf gewährleistet bleibt.
- Töpfe, die im Freien nicht überdacht sind,
nicht auf Untersetzer stellen. Sonst besteht beim nächsten großen Regen Gefahr, daß die Pflanzen Schaden nehmen.
- Substrat: das Substrat sollte aus zwei Komponenten bestehen: Erde (nicht zu billig; am besten torffrei) und mineralische Beimischung (z. B. feiner Kies; kein Fugen-/Verlegesplitt oder Spieldand). Je nach Bedürfnissen der Pflanze mischt man diese beiden Komponenten dann in verschiedenen Verhältnissen zusammen. Für Kakteen z. B. 30% Erde, 70% Kies; für Lavendel oder Küchenschelle dagegen mehr Erde und weniger Kies, etc.
Derart durchlässig gemachte Substrate bedeuten, daß die Pflanzen auch einen Sommer mit 8 Wochen Dauerregen aushalten können.
Man kann auch eine besonders gründliche Drainage an die besonderen Befindlichkeiten (oder "Empfindlichkeiten") der einzelnen Pflanzen anpassen: bei Pflanzen mit besonders empfindlichen Wurzelhälsen (wie Kakteen), können die obersten cm des Substrats zu 100% aus Kies bestehen; bei Zwiebelpflanzen, kann man die Zwiebel auf ein schmales Bett aus Kies setze; etc.
- Bei Pflanzen, die im Winter wenig bis gar nicht gegossen werden (Kakteen; viele der kühl überwinternden Kübelpflanzen, etc.), ist es auf jeden Fall angebracht eine
torffreie Erde zu verwenden; die allermeisten torfhaltigen Erden verhärten sich in der gießarmen Zeit nämlich so, daß sie im nächsten Jahr nicht mehr zu gebrauchen sind. Außerdem besteht bei torfhalten Erden im Herbst immer eine gewisse Gefahr, daß man zuviel Feuchtigkeit im Wurzelbereich mit ins Winterquartier schleppt, was zum Tod von Pflanzen führen kann.
*Geld:
Sedum und Sempervivum lassen sich problemlos durch Stecklinge/Ableger vermehren. Hier lohnt es sich, bei Freunden und Verwandten nachzufragen. Sieht man ein schönes Sedum oder Sempervivum in einer Gärtnerei (2-3 Euro), muß man anicht gleich drei Töpfe davon kaufen, nur weil man es zuhause gerne in drei Kübeln dazupflanzen will. Es reicht ein Topf - zuhause wird die Pflanze geteilt. Erfordert etwas Geduld, bis die Teile wieder größer geworden sind, aber spart Geld. Das selbe gilt für Delospermum.
Unter den Kakteen lassen sich vor allem die
Opuntien sehr leicht über Stecklinge vermehren. Bei den Opuntien gibt es winterharte und nicht winterharte Arten.
Ebenfalls über Stecklinge lassen sich Lavendel und Teppich-Phlox vermehren. Das erfordert aber etwas mehr Geschick und Geduld.
Bei den meisten Pflanzen läßt sich nicht so sehr viel Geld sparen, indem man Preise vergleicht. Die Preisspannen sind oft ähnlich. Erden der gleichen Marke kosten in der Regel auch überall das gleiche. Anders sieht es mit Töpfen aus. Da lohnt es sich, mal in verschiedene Märkte zu gehen, um ein Gefühl für die Preise zu bekommen. Alle Märkte haben in ihrem Sortiment verschiedene Preisklassen, und ab und zu gibt es runtergesetzte Auslaufmodelle, besonders im Spätherbst und Winter.
Preise für "einfache", kleine Plastik- oder Tontöpfe können von Markt zu Markt um bis zu 50% abweichen.
Feiner Kies beginnt so ab 4 Euro für 20Kg, und kann bis 7 Euro für 25Kg gehen. Alles, was darüber liegt, ist irgendwelcher Zierkram und damit zu teuer (und unnötig), um es ins Substrat zu mischen.
Preise für torffreie Erden und Blähton findest Du in meinem Blog.
Dünger muß nicht teuer sein, und man muß vor allem nicht 20 verschiedene Spezialdünger für 20 verschiedene Pflanzen kaufen. Lies' Dir einfach ein bißchen was zu dem Thema durch, hier im Forum, oder unter
http://www.kuebelpflanzeninfo.de/pflege/duenger.htm .