Maulbeeren verschmelzen?

 
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Thira

Hallo!

Jemand möchte einen schwarzen Maulbeerbaum haben.
Ich habe die Samen und ich habe mal gelesen, dass man Geschlechter auf Bäume aufpflanzen kann.

Ich würde gerne drei verschiedene Maulbeersorten miteinander groß werden lassen.
Viele Bäume verwachsen miteinander, wenn sie zu eng stehen, genau das habe ich vor.
Ich möchte eine kleine Gruppe Maulis anpflanzen und diese zu einem Baum werden lassen, denn der der die Maulbeere haben will hat nur Platz für einen Baum. Maulbeeren werden ja ziemlich groß.

Kann ich die jungen Keimlinge schon so dicht aneinander pflanzen, dass sie mit der Zeit zusammen wachsen oder müssen die Bäumchen dafür älter sein, sodass ich also alle drei Sorten separat anpflanzen muss und diese dann zusammen binde?
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Scrooge

Ich bin kein Experte, aber ich stelle mir das mehr als problematisch vor.
Das Phänomen des Zusammenwachsens solles zwar ganz selten mal bei Bäumen geben, aber so etwas gezielt und gesteuert zustande zu bringen, noch dazu mit mehreren.......
Ich befürchte, die werden sich einfach nur gegenseitig im Weg sein und sich schaden.


Schau Dich doch mal ein wenig im Netz um, ob Du weitere Infos zu Maulbeerbäumen und Pfropfungen findest. Bei anderen Bäumen ist das ja die gängige Methode, um mehrere Sorten auf einen Baum zu bekommen - ich stelle mir die Erfolgsaussichten da wesentlich größer vor.
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Thira

Hm, also den Unterschied verstehe ich nicht so recht.
Das Aufpfropfen geschieht ja, indem man dem Baum zunächst eine Wunde hinzufügt, auf die ein ebenso verwundetes Stück aufgepflanzt wird.

Theoretisch müsste ich doch also nur die Maulbeerchen zusammen stellen und sie dort, wo sie zusammen verschmelzen müssen, leicht verletzen und wieder verarzten, wie das beim Veredeln ebenso gemacht wird oder?

Vielleicht bin ich ja naiv, aber ich halte es irgendwie in meiner Logik für einfacher, etwas mit vorhandener Wurzel heilen zu lassen, als einen fremden Stock aufzupfropfen, der nur dann lebensfähig ist, wenn er vom Baum angenommen wird.

Aber es geht ja nicht alles nach Logik, vielleicht denke ich einfach zu einfach?

Selbst wenn die Bäume zusammen gebunden würden und dennoch separate Bäume blieben, mit eigenen Wurzeln, so haben doch Bäume die Angewohnheit, in Zäune einzuwachsen.

Wäre es schlimm, wenn sie quasi über das Band was sie zusammen hält, Rinde bilden würden?
Oder was wäre, wenn man die einzelnen Bäumchen miteinander verflechtet, wie man es bei Glücksbäumen gern tut? Irgendwann wachsen sie doch zusammen oder nicht? Und teilen sie sich dann einen Organismus oder lebt dennoch jeder für sich?
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Swenja2008

hallo,
die schwarze Maulbeere wächst nur in sehr warmen Gebieten z.B. Mittelmeerraum?

Grüsse
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Roadrunner

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Nein Swenja, die Schwarze Maulbeere wächst beispielsweise auch hier im Rheinland. Sie wurde in den Vierziger Jahren als Futter für die Seidenraupenzucht - auch als Park- und Straßenbaum - angepflanzt. Es gibt aber auch in vielen Botanischen Gärten ausgepflanzte Maulbeeren.

Aber das mit dem Geschlecht ist sowieso möglicherweise überflüssig. Die Literatur scheint sich nicht einig zu sein oder es gibt wirklich beide Varianten. Aber meine Maulbeere ist einhäusig zweigeschlechtlich, was bedeutet, das ich weder eine Pfropfung noch einen zweiten Baum für Fruchtansatz benötige. Auch die Maulbeere im Botanischen Garten Köln setzt Früchte an, allerdings weiß ich da nicht sicher, ob nicht noch weitere Bäume in der Nähe stehen...
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Thira

Zitat geschrieben von Swenja2008
hallo,
die schwarze Maulbeere wächst nur in sehr warmen Gebieten z.B. Mittelmeerraum?

Grüsse


Soweit ich weiß sind schwarze Maulbeeren hier heimisch, es gab diese Bäume vor vielen Jahren für die Seidenraupenzucht, aber ich meine, irgendwo stand, dass China dann die Führung überahm und hier kam dadurch die Produktion zum Erliegen.
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Roadrunner

 [M]
Heimisch ist sie sicher nicht. Aber es ist richtig, das sie für die Seidenraupenzucht angepflanzt wurden. Sie brauchen aber etwas mildere Gebiete.

Für die Seidenraupenzucht ist unser Klima nicht besonders geeignet, das musste sowohl Friedrich der Große im 1800 Jahrhundert als auch die Nationalsozialisten (von denen die heute noch lebenden alten Bäume wohl stammen) später erfahren. Weder die Bäume, noch die Raupen bringen hier übermäßige Erträge.
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Swenja2008

hallo,
Rheinland, Weinbauklima? ...na sag ich doch: in warmen Gebieten. Der Mittelmeerraum war ein Beispiel. Dieses Klima ist nicht der Durchschnitt in Nordeuropa. Im Raum Berlin habe ich noch keinen schwarzen Maulbeerbaum gesehen, es sei denn, er wäre in sehr geschützter Lage ausgepflanzt, evtl. mit einer Fernwärmetrasse darunter. 'Heimisch' wäre dann wohl zu viel geschwärmt. Die Seidenraupenproduktion Deutschlands war ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.

@Thira, welche 3 verschiedenen Maulbeersorten sollen denn miteinander gestückt werden?...und wo wäre denn eigentlich ihr Standort-Klimazone?

@Roadrunner, deinen Hinweis hatte ich im Sinn, als ich den letzten Post schrieb. Danke!

Grüsse
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daylily

Ich kenn' aber auch im Landkreis München in der Gemeinde Pullach ein stattliches Exemplar, das nur durch andere Bäume geschützt steht (also nicht in irgendeinem Innenhof oder so).

Die Problematik mit der Winterhärte kann also nicht so dramatisch sein, denn hier in Oberbayern kann man nun ehrlich nicht vom Weinbauklima sprechen, obwohl ich ja schonmal gehört habe, dass man München als die "nördlichste Stadt Italiens" bezeichnet. Aber damit ist wohl eher das Flair gemeint.
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Thira

Zitat geschrieben von Swenja2008
hallo,

@Thira, welche 3 verschiedenen Maulbeersorten sollen denn miteinander gestückt werden?...und wo wäre denn eigentlich ihr Standort-Klimazone?


Drei Farben: rote, weiße und schwarze Maulbeeren sollen miteinander verflochten/verschmolzen werden und runter nach Stuttgart.
Knackige Winter gibt es dort, aber da dieser Bekannter als Kind schon auf dem Schulhof um nen Maulbeerbaum gehüpft ist, nehme ich an, dass die Bäume das aushalten werden, wenn sie alt genug sind. Ich würde sie nicht als Babys rauspflanzen, keine Sorge. Und wenn sie dann rauskommen und es meine wären, würde ich im Winter auch was drumbinden und den Wurzelballen schützen.
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Roadrunner

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Swenja, da habe ich wohl das 'sehr warm' in deinem Post fehlinterpretiert, sorry...
Sehr warm in Verbindung mit Mittelmeer klang wie 'nicht in Deutschland'.

Aber ich glaube, es waren auch eher die Raupen, als die Bäume, die Probleme gemacht haben. Die verschiedenen Arten der Maulbeere sind auch unterschiedlich frosthart. Auch sind Neupflanzungen empfindlich und können im ersten Winter - bei einem sehr kalten Winter - auch erheblichen Schaden nehmen. Es waren also sicher neben diesen und den mangelnden Kenntnissen, einige Faktoren an den Misserfolgen schuld.

Die drei Arten zusammen zu pflanzen dürfte keine gute Idee sein, ob die schon mal jemand aufeinander gepfropft hat (und ob das überhaupt funktioniert), weiß ich nicht...
Ich würde die angeblich frosthärtere 'Weiße Maulbeere', Morus alba empfehlen und es bei einem Baum belassen.
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Niklas

Maulbeeren - hm - welche denn?

Soweit mir bekannt ist, gibt es solche mit weißen Früchten - die sehr süß sind - und relativ bzw. ganz glatte, hellgrüne und ganz unterschiedlich geformte Blätter haben.
Da diese meist über Samen vermehrt werden, gibt es Unterschiede in Fruchtgröße und Fruchtfarbe ( bis rosa und schwarz ).
Aus Samen gezogen sind die Früchte sehr unterschiedlich von der Größe her, deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass eben auch Auslesen gemacht wurden - um Pflanzen mit größeren Früchten weiter zu vermehren.
Meines Wissens stehen solche Bäume am Rhein - Assmanshausen oder Rüdesheim -!
Hier könnte ich mir vorstellen, dass sie - durch Veredeln - auf einen Baum gebracht werden könnten.

Die - ausgesprochen - schwarze Maulbeere - sieht ganz anders aus - sie hat große, ganz behaarte Blätter und auch der Stamm bzw. die Ast- und Triebpartien sind rauh behaart.

Standort am besten - Weinbauklima -; aber sie vertragen auch niedrigere Temperaturen.
Wer schon mal auf Helgoland war, kennt sicher den dort stehenden - Maulbeerbaum (schwarzer), der schon seit Jahren dort wächst und selbst den letzten Krieg mit Bomben etc.p.p. überlebt hat
Früchte bringt der in Massen, die auch reichlich Farbstoff beinhalten.
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Roadrunner

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Hier in den Siegniederungen gibt es auch noch viele Maulbeerbäume. Meindorf (nahe Bonn) war einer der erfolgreichsten Orte in der Seidenraupenzucht...

Da kannst du fast zu Fuß hinlaufen, Niklas...
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Niklas

Jo mei - was weißt Du denn über deren Fruchtgröße - Maulbeeren in der Siegaue -?
Wenn's da reichlich und große Früchte gibt, lohnt sich ein Besuch zur Erntezeit ganz bestimmt mal.
Oder hast Du dort noch nichts geerntet - Roadrunner -?

Danke für den Hinweis.

In diesem Sinne - ein schönes WE.
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Roadrunner

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Nein, geerntet habe ich da noch nichts.
Ich bin nur bei meiner Recherche über Maulbeeren, mal darüber gestolpert.

Im Forstbotanischen Garten Köln (Nähe Bonner Verteiler) stehen übrigens auch eine Menge Maulbeeren (gleich neben dem Parkplatz) und die tragen gut, aber leider sehr hoch. Ohne Leiter wird es dort nicht viel mit der Ernte....
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