Mallorcas Norden im Herbst 2010

Mallorca [ma-jor-ka ausgesprochen ] - immer noch für viele ausschließlich die Badeinsel mit dem Ballermann. Viele Leute wollen wohl nicht hinfahren, weil sie sagen, sowas ist nichts für sie. Aber wer einmal genauer eine Mallorca-Karte ansieht, wird entdecken, dass die Badestrände rund um die Hauptstadt Palma (das "de Mallorca", das früher zur Unterscheidung von Las Palmas auf Gran Canaria diente, wurde mittlerweile entfernt) inklusive Ballermann und die Familienbuchten an der Südostküste nur einen kleinen Bruchteil der Insel ausmachen.
Der Rest ist bedeckt von den verschiedenen (klimatischen) Gebieten der Insel, unter anderem das realtiv kühle und für den Orangenanbau berühmte Tramuntana-Gebirge (Serra de Tramuntana) und die große Tiefebene Es Pla mit ihren charakteristischen Windmühlen. Letzten Herbst um Allerheiligen herum entschieden wir und jedoch, den Nordosten, genannt Llevant [je-vant, kastilisch für Osten] rund um die bekannte Stadt Arta zu besuchen. Im Winter kommen in diese Gegenden relativ rauhe Winde, aber im Norvember ist es noch recht warm und gemütlich. Arta wird vom Norden durch die Serres de Llevant geschützt, die einen Großteil des Windes abschirmen und für ein sehr mildes Klima sorgen. Ein starker Kontrast also im Gegensatz zu unserem letzten Urlaub in der Serra de Tramuntana, wo doch ein raueres Klima herrscht
Hier will ich mal über unseren (im Verhältnis gemütlichen) Wanderurlaub im Herbst 2010 berichten und das Image der Insel ein bisschen aufpolieren
Also los geht´s

Tag 1 - Auf in unser Quartier \:D/

Nachdem wir unseren Flug von Wien aus gut hinter uns gebracht hatten, holten wir am Flughafen in palma noch schnell (na ja...verhältnismäßig schnell ) unser Mietauto ab und düsten durch die eher unübersichtlichen Autobahnknoten von Palma los in Richtung Norden. Es gibt keine dirkete Verbindung nach Arta, wir mussten zuerst nördlich bis nach Alcudia und dann nach Osten entlang der Küstenstraße. In Arta hatten wir uns für 1 Woche eine Finca gemietet, von der wir nur wussten, dass sie einen Garten hatte Nach einiger Suchzeit und kurzem Nachfragen kamen wir dann auch gleich an und waren total überwältigt: Ein wunderschönes Haus mit Mandel- und Gemüsegarten, Dahlienbeet, Rosen, Sukkulenten, im Hintergarten ein riesiger panaschierter Oleander, Pelargonien und eine wunderschöne Terrasse Aber seht selbst...

Und noch mehr aus dem Garten der Finca...das ist alles nur ein Bruchteil vom Vorhandenen, es gab auch noch eine große Engelstrompete, riesige Feigenkakteen, dutzende Sukkus in Töpfen, einen Paprika- u. Chiligarten etc

Und die letzten paar vom Garten...

Zum letzten Foto: diesen Gecko hätten wir fast zertrampelt Saß einfach mitten IM HAUS rum. In den nächsten Tagen haben wir auch welche auf der Terrasse gesehen, die scheinen hier, wie auch in Nordafrika, als Kulturfolger vorzukommen Schön sind se auf jeden Fall

Nach der Fototour wurden wir erst mal von einem kleinen Regenschauer überrascht, aber dann wollten wir noch eine kleine Tour auf den "Stadtberg" von Arta mit der Almudaina, arabisch für Burg. Hier kann man sehen, dass Mallorca einst arabisch besiedelt war. Die Araber brachten die Bewässerungskultur nach Mallorca und gaben indirakt auch vielen Städten einen Namen, unter anderem Arta, dass sich von arab. yertan ("Garten") ableitet...und wie man auf den Fotos sehen kann, trifft die Bezeichnung auch zu
Die Festung, deren Ursprünge möglicherweise bis ins 10. Jh. zurückgehen, umschließt die barocke Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvator. Von ihr führt die Kalvarientreppe samt Kreuzweg zur Pfarrkirche Transfiguració del Senyor hinab.
Übrigens bitte nicht über die Schreibweise (z.B. senyor) wundern, das ist kein Hochspanisch (kastilisch), sondern katalanisch, ein Dialekt, der auf Mallorca (und auch in Barcelona) gesprochen wird. deshalb heißt es z.B, auch Serra und nicht Sierra...

Da wir nicht sicher waren, ob es bald wieder zu regnen anfängt, fuhren wir mit dem Auto hinauf und besichtigten die Gebäude von dort aus...

Und weiter

Nach der Besichtigung Artas fuhren wir in den nahe gelegenen Ort Cala Rajada [ra-cha-da]. Der Name bedeutet "Rochenbucht", was auf die intensive Rochenfischerei hinweist, die hier seit jeher betrieben wurde. In der letzten Jahrzehnten sind die Betsände jedoch wegen Überfischung stark zturückgegangen.
Nachdem wir die Wellen an der sturmzerklüfteten Steilküste angeschaut hatten, gingen wir eine Pizza essen und dann zurück in die Finca, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen

Die unbekannte mit den rosa Blüten (über den Kirchenbildern) ist eine Podranea. Das ist eigentlich eine Kletterpflanze, die großen Blätter gehören aber zu einem Strauch, wo die P. drauf wächst.

Das sind wirklich TOLLE Fotos... Wir quälen uns hier mit unseren Exoten ab, Überwinterung usw., da wachsen sie wild

Danke für die Bestimmung!

Ja, man ärgert sich wirklich ein bisschen, wenn man dort die ganzen Exoten wild sieht. Im weiteren Verlauf des Urlaubs haben wir auch wild wachsende Cherimoyas gesehen Wobei von dern Dyckias ein paar vom Straßenrand mit nach Hause gekommen sind
Vielleicht stell ich auch mal einen Fotobericht von Mallorca im FRÜHLING 2010 rein, da waren wir in Soller [so-jer], gelegen im "Tal der Orangen". Der Name ist sehr zutreffend