Bis zum letzten Jahr hatte ich nur Goldfische im Teich, die haben ich das ganze Jahr über nicht gefüttert, in einem naturnah gehaltenem Teich ist eigentlich immer genug Futter im Wasser.
Bei den Koi sieht es schon etwas aus. Die werden in aller Regel ja nicht mehr naturnah gehalten, sie sind ja mehr oder weniger zu Vorzeigeobjekten geworden. Damit beginnen für mich die großen Probleme. Einen Koi kann man ja nur zur Schau stellen, wenn das Wasser glasklar ist, also wird mit allen möglichen (und auch unmöglichen) technischen Hilfsmitteln versucht, den Teich steril zu bekommen. Da werden gigantische Filteranlagen gebaut, nur um auch den letzen Krümel Nährstoff aus dem Teich zu holen, nicht das irgendeine Schwebealge die Sicht verschlechtern könnte.
So wird den Fischen auch das natürliche Futter genommen, ohne Zufütterung sind sie dann eigentlich völlig hilflos. Im Herbst wird die Fütterung eingestellt und den Winter über oder auch jetzt wenn es wärmer wird ist nichts im Wasser, wovon sie mal naturbedingt etwas durch den Darm gehen lassen können.
Es sind halt von Menschenhand gezüchtete Freßmaschinen, die einfach da weitermachen wollen wo sie im Herbst aufgehört haben. Nicht umsonst werden sie auch Wasserschweine genannt.
Das sie die Pflanzen - speziell Seerosen - gern aus ihren Töpfen holen hat aber noch eine andere Ursache. Koi sind von Hause aus Karpfenfische, ihre ureigendste Eigenschaft ist es auf dem Grund zu wühlen. Wo kein Bodengrund im Teich ist ist nichts zum wühlen, da kommt ein Seerosenkübel sehr gelegen.
Ich bin der Meinung, das es keine pauschale Faustregel mehr gibt ab wann man Koi füttern soll (darf, kann), es hängt meiner Meinung nach davon ab, wie der Teich angelegt ist und wieviel natürliches Futter dort vorhanden ist.
Für Freßmaschinen in sterilen Teichen hat die Wirtschaft schon reagiert, es gibt mittlerweile Koifutter für alle Temperaturen und alle möglichen Einsatzfälle. Der Koi ist eben schon mehr als nur ein schöner Fisch.