Kirschbaum - Schrotschusskrankheit?

 
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dnalor

ich denke, die pflanztiefe passt einigermassen, was jedoch vermutlich dem baum zu schaffen macht ist der beginnende harzfluss an der veredelungstelle. dagegen kannst du leider nicht viel tun. ich denke die jahre sind gezählt.

mfg roland
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Pollux91

Hier mein heutiges Tagwerk. Mehr Kompost kommt noch drauf, da das doch etwas mager ist so.
Rindenmulche kann ich als dünne Schicht zur Abdeckung auch verwenden, oder?

Grüße







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Plantsman

Moin,

das Wurzelbild auf den vorherigen Bildern sieht gut aus, es sind also keine Drehwurzeln vorhanden. Er stand auch nicht zu tief, wie dnalor schon gesagt hat. Daran kann es also nicht liegen. Das der Rasen jetzt weg ist, ist aber gut.
Rindenmulch würde ich nicht nehmen, denn er entzieht über mehrere Jahre dem Boden bei seiner Zersetzung Stickstoff. Das bedeutet für die geschwächte Pflanze wieder Streß. Deck die Wurzeln einfach wieder mit dem Aushub ab und entweder kommt noch weiter Kompost drauf oder einfach nach dem Rasenmähen eine ca. 2 cm dicke Schicht Rasenschnitt. Sieht vielleicht nicht so sauber aus wie Rinde, ist aber für Boden und Pflanze deutlich besser.

Du sagtest, Du konntest von den dünnen Wurzeln die Rinde leicht abstreifen. War diese Rindenschicht matschig-feucht? Es sieht auf dem Foto fast so aus. Sie könnten zeigen, daß die Pflanze von holzzerstörenden Pilz befallen ist und diese Wurzeln abgestorben sind. Eventuell kommen wir hier der Ursache auf die Schliche. Auch der Gummifluß deutet darauf hin.

Zu Deiner Frage, ob in der Natur auch Gras bis an die Bäume wächst: normalerweise nicht.
Bäume wachsen von Natur aus nur im Wald. Wiesen sind erst mit dem Menschen entstanden oder entstehen von Natur aus nur an Standorten, die durch natürliche Einflüsse waldfrei sind (Hochgebirge, Überschwemmungsgebiete in Flußnähe, für Bäume zu trockene oder feuergefährdete Gebiete). Auch die offenen Trockenwälder mit Trockenrasen sind erst durch Menschen entstanden. Da das alles schon vor langer Zeit passiert ist, denkt man, es ist natürlich. Die Anpassung der Bäume an den Wald liegt aber noch weiter zurück als die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen. In den letzten paar Millionen Jahren haben sie sich an Laubschüttung angepasst, aber nicht an eine dichte Grasdecke. Diese Eigenschaft macht ihm jetzt sozusagen zu schaffen und kann leider nicht so einfach abgestellt werden.

Überlebenswichtig ist eine Baumscheibe nur für die ersten drei Jahr nach einer Pflanzung in einem Rasen. Danach sollte sich der Baum soweit etabliert haben um sich durchsetzen zu können. Die Baumscheibe offen zu halten ist aber im Allgemeinen die bessere Lösung. Auch können geschwächte Bäume so wieder gefördert werden, wenn die Gras-Konkurrenz weg ist.

Das ist jetzt natürlich keine "seriöse" Aussage, aber auf dem letzten Foto macht der Baum irgendwie den Eindruck, als wenn er aufatmet .
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Pollux91

Ja, matschig feucht trifft es ganz gut. Das war aber nur bei drei bis vier Wurzeln (den von mir freigelegten versteht sich) der Fall.
Kann ich dagegen irgendwie vorgehen bzw. was kann ich jetzt außer der Vollendung der Baumscheibe meinem Baum noch gutes tun?

Gegen die Krankeiten an den Blättern vorgehen? Was ist mit diesem Auf der ersten Seite beschriebenem Bakterium und kann/soll man dagegen Kupfermittel einsetzen?

Kann man noch mehr, außer Kompost, "draufkippen", um den Baum zu unterstützen?

Ansonsten warte ich bis Juli und dann kommen die abgestorbene, kleineren Äste noch ab.

Achso: Die paar Früchte, die jetzt dran sind, dran lassen oder wirkt es energiesparend diese zu entfernen?

Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!
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Plantsman

Moin,

ohne mich 100%ig festlegen zu können, haben wir damit wohl den Grund für das Kränkeln gefunden. Deine Pflanze hat einen Schaden durch einen über die Wurzeln eingedrungenen holzzerstörenden Pilz. Dieser ist möglicherweise auch schon partiell in den Stamm eingedrungen und jetzt dabei, Deinen Baum zu "verstoffwechseln" . Da reichen auch nur die paar befallenen Wurzeln als Eingangspforten. Die anderen Krankheiten kommen dann automatisch, denn der Baum kann sich wegen der deutlichen Schwächung kaum mehr wehren. Den Grund für den Befall (z.B. Verletzung oder Staunässe) werden wir aber wohl nicht mehr herausfinden, da der Pilz mit Sicherheit schon vor ein paar Jahren in die Pflanze eingedrungen ist. So kann auch das plötzliche Auftreten des Schadbilds erklärt werden. Du hast ja auch was von Pilzen am Stammgrund erzählt.

Die Bakterienwelke lässt sich nur zum Austrieb und zum Blattfall durch Kupferspritzung eindämmen. Das bedeutet, Du musst noch etwas warten. Wichtig ist, die dann abfallenden Blätter zu entfernen (nicht kompostieren). Das gilt für alle an den Blättern vorhandenen Krankheiten. Ansonsten sind Austriebs-Spritzungen das Mittel der Wahl. Jetzt ist es leider zu spät.
Nach dem Ausschneiden der Äste solltest Du wegen der Bakterien das Werkzeug auf jeden Fall desinfizieren (z.B. mit Alkohol und dann Abflammen), damit Du die Krankheit nicht noch weiter verbreitest.

Die Früchte kannst Du entfernen. Wenn es aber nur wenige sind, sind sie nicht weiter schlimm.

Zukünftig solltest Du im Frühjahr immer wieder die Kompostschicht erneuern und im Laufe des Jahre auch gerne mal ein wenig Rasenschnitt und Gartenkalk aufbringen. Die Tierchen im Boden, vor allem die Regenwürmer, sorgen durch dieses Futter dann für die nötige Belüftung und Drainage im Boden. Die Baumscheibe bleibt von nun an jedenfalls offen. Trocken- oder Nässestreß sollte vermieden werden. Blätter weiter beobachten und zum Austrieb eine kombinierte Spritzung aus Kupfer- und Stärkungsmitteln gegen Pilzkrankheiten. In Jahren mit evtl. hohem Ertrag ruhig mal ein Drittel der Früchte schon direkt nach der Befruchtung, also klein und grün, entfernen. Gesunderhaltung der Krone durch vorsichtiges Auslichten nach der Ernte (Erhaltungsschnitt Süß-Kirsche).

Trotzdem kann ich Dir keine großen Hoffnungen machen. Ein paar Jahre hast Du vielleicht noch was von dem Baum, solltest Dich aber darauf vorbereiten, daß er dennoch ganz absterben wird. Er ist halt schwer krank. Aber ich drück Dir die Daumen, daß Du ihm noch lange sein "Gnadenbrot" geben kannst.
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Pollux91

Dann an dieser Stelle nochmal vielen, vielen Dank!
Werde mein möglichstes tun und all die Ratschläge befolgen und dann schauen, dass es meinem Baum erstmal etwas besser geht und dass ich ihn dann möglichst lange erhalten kann. Wenn ich daran denke kommen hier nächstes Jahr auch neue Bilder rein.

Tschü.
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mozart66

Hallo zusammen...
Habe da auch so ein fieses Problem mit meinem kleinen Bäumchen...
Kann mir jemand sagen was das ist ? Habe ihn erst 2 Jahre, blüht immer seeeehr brav aber dann kommen immer diese Blätter und die Äste sehen aus , als ob sie bluten würden....schmerz... HIIIILFE!!!!
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IMAG2183.jpg (1.82 MB)
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Lapismuc

Hier wurde das Thema schon mal beschrieben: schrotschusskrankheit-behandeln-t88821.html

vlG Lapismuc
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