Sterne aus den Tropen - die Karambolen
In Scheiben geschnitten erinnert die Frucht der Karambole (botanisch Averrhoa carambola) tatsächlich an einen Stern, deswegen auch ihr deutscher Name Sternfrucht.
Ursprünglich stammt sie aus Malaysia und Indien, wird aber heutzutage in allen tropischen Ländern angebaut. Sie gehört zur Familie der Sauerkleegewächse (botanisch Oxalidaceae).
Dichte Zweige und schicke Früchte
In ihrer tropischen Heimat können Karambolen bis zu 15 Meter hoch werden. Sie bilden bis in Bodenhöhe ein weit verzweigtes Blätterdickicht. Aus den verholzten Zweigen wachsen viele Triebe, auf denen die hell- bis mittelgrünen, ovalen und vorne spitz zulaufenden Blätter gegenständig sitzen. Die traubenförmigen Blütenrispen entstehen in den Blattachseln oder direkt am Stamm (dieses Phänomen nennt man Kauliflorie) und sind ungefähr acht Zentimeter groß und rosafarben. Aus ihnen bilden sich bei erfolgreicher Befruchtung durch Insekten die unverwechselbaren Beeren, die Sternfrüchte.
Zunächst sind diese grünlich-gelb, bei der Reife dann aber kräftig gelb. Sie kommen unreif geerntet in den europäischen Handel, entwickeln dann aber bei entsprechender Lagerung noch ihre gelbe Farbe.
Bei der Geschmackswahrnehmung scheiden sich die Geister: Einige beschreiben das Aroma als säuerlich und leicht seifig, andere bezeichnen es als süß und wohlschmeckend. Deshalb sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Fiederblätter für das Fensterbrett
Die Anzucht aus den Samen, die im Fruchtfleisch eingebettet sind, zu kleinen Karambolen ist zwar relativ einfach, doch die weiteren Haltungsbedingungen stellen viele Fans von tropischen Pflanzen vor einige Schwierigkeiten. Anders als bei den meisten exotischen Fruchtpflanzen können die Samen noch mehrere Wochen gelagert werden ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren.
Sie werden circa einen Zentimeter tief in Anzuchterde gesät, gut angegossen und an einen warmen Ort mit konstanter Tages- und Nachttemperatur von mindestens 25 Grad gestellt. Am besten eignet sich dafür ein kleines, geschlossenes Zimmergewächshaus. Nach drei bis sechs Wochen keimen die kleinen Karambolen. Sobald sie dem Gewächshaus entwachsen sind, fangen die Probleme an, denn sie bevorzugen auch weiterhin einen warmen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit von 75 bis 80 Prozent.
Mehrmaliges, tägliches Einsprühen mit kalkarmem Wasser sowie Wärme und Helligkeit sind nötig, damit die Karambolen gut gedeihen. In den Sommermonaten dürfen sie an einen warmen Südplatz ins Freie. Im Winter sollten die Bedingungen denen des Sommerquartiers angepasst werden, was meist nur mit Zusatzbeleuchtung funktioniert.
Gedüngt werden sie in der Wachstumszeit mit handelsüblichem, organischem
Dünger alle zwei bis drei Wochen, da sie zu den langsam wachsenden Pflanzen gehören.
Auch wenn in europäischen Breiten nur veredelte Sternfrüchte bei optimalen Haltungsbedingungen, zum Beispiel in einem Warmhaus, zum Blühen und Fruchten kommen, handelt es sich bei dieser Pflanze rein optisch um ein ganz außergewöhnliches Exemplar, das eine besondere Herausforderung für den tropischen Fruchtliebhaber darstellt. -yl-
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