Kaffee- nicht nur das Lieblingsgetränk

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 17.10.2010 - 18:23 Uhr
 
Kaffee- nicht nur das Lieblingsgetränk der Deutschen

Kaffee morgens, mittags, abends- die Deutschen trinken ihn gerne und viel. Doch von welcher Pflanze stammt eigentlich das dunkelbraune bis schwarze Heissgetränk, das munter macht und belebt? Der Kaffee, botanisch Coffea, gehört zur Familie der Krapp- oder Rötegewächse (botanisch Rubiaceae).

Kaffeegenuss in Äthiopien

Dieses Strauchgewächs, das sieben bis acht Meter hoch werden kann, stammt aus den immergrünen tropischen Feuchtwäldern Äthiopiens. Kaffa, ein Gebiet im Westen dieses Landes gilt als Ursprungsregion des Kaffees. In Äthiopien wird er immer noch in einer traditionellen Zeremonie zubereitet. Die Kaffeebohnen werden grün auf dem Markt gekauft, zuhause gewaschen und auf einer gewölbten Metallplatte über den glühenden Kohlen eines Holzoffens geröstet. Danach zerreibt man sie in einem Mörser von Hand zu Kaffeepulver. Kaffeepulver und Wasser werden in einer bauchigen Tonkanne (Jebena) bis zu dreimal aufgekocht, bevor sie in kleine Trinkgefässe (Sini) gegossen werden. Gern wird der Kaffee mit Zucker, Kardamom oder anderen Gewürzen vermischt, und erinnert an einen Mokka.
Verbreitet ist der Kaffeestrauch in allen tropischen und subtropischen Ländern. Zu den zehn größten Kaffeeproduzenten zählen Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Indien, Äthiopien, Guatemala, Honduras und Uganda.

Von der Blüte zur reifen Bohne

Seine Blätter sind dunkelgrün, die junge Blätter sind hellgrün bis rötlich, elliptisch und gegenständig angeordnet.
Nach vier bis acht Jahren ist mit der ersten Blütenbildung zu rechnen. Diese sind weiß, wachsen in den Blattachseln und duften stark. Bei der Bestäubung der Blüten kann man ganz vorsichtig mit einem Pinsel nachhelfen, damit der Blütenstaub gegenseitig auf jeder Blüte verteilt wird, und es dann zur Fruchtbildung kommt. Zunächst sind die ovalen bis runden Früchte grün, nach einer Reifezeit von acht bis zwölf Monaten erreichen sie ihre typische dunkelrote Farbe. Nun sind sie reif zur Ernte. Das Fruchtfleisch umschließt zwei helle Samen - Kaffeebohnen, die ein ganz feines Häutchen (genannt Silberhaut) besitzen.


Wie werden die Bohnen nach der Ernte weiterverwendet?

Nach dem Entfernen des Fruchtfleisches und des Silberhäutchens werden die Kaffeebohnen in großen Drehtrommeln zwischen zwölf und 15 Minuten bei 220 bis 250 Grad geröstet. Wichtig ist, dass die Trommel immer in Bewegung bleibt, um eine gleichbleibende Röstung zu garantieren. Die ursprünglichen Zellstrukturen lösen sich auf. Öle entstehen, die das einzigartige Kaffeearoma ausmachen.
Gemahlener Kaffee ist bei Zimmertemperatur nur zwei bis drei Wochen haltbar. Deswegen wird er zumeist vakuumverpackt.
Für den Hausgebrauch können Kaffeebohnen bei hoher Temperatur (circa 200 bis 220 Grad) und unter ständigem Rühren für 15 Minuten in einer Pfanne geröstet werden.
Je länger und dunkler der Kaffee geröstet ist, desto weniger bittere Gerbstoffe und Chlorogensäure enthält er.

Die perfekte Kübelpflanze für den europäischen "Fenstergarten"



Kaffeepflanzen bieten sich als exotische Alternative für jeden Wintergarten oder jedes Fensterbrett eines Nord-, Ost- oder Westfensters an. Bei genügend Gewöhnung an die Sonne können sie nach den Eisheiligen auch an einen hellen, aber leicht schattierten Standort im Freien gestellt werden.
Sie bevorzugen wasserdurchlässige, humose Erdmischungen, zum Beispiel Kübelpflanzenerde gemischt mit Blähton, Kies oder Perlite.
Sehr wichtig ist das Gießverhalten, denn es sollte nur kalkfreies, weiches Wasser, wie Regen- oder abgestandenes Mineralwasser verwendet werden. Außerdem ist für eine gleichmäßige, leichte Ballenfeuchtigkeit zu sorgen. Kaffeepflanzen mögen es auch, jeden Tag mit kalkfreien Wasser besprüht zu werden. Bei warmen Sommerregen können sie gerne auch ins Freie gestellt werden. Von Mai bis September wird der Kaffee alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger versorgt.

Aus einer mach viele oder wie zieht man Pflanzen aus einer Kaffeebohne?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Entweder vermehrt man sie durch Kopfstecklinge, denn nur die garantieren einen geraden Wuchs der Pflanze. Seitentriebe wachsen ihr ganzes Leben seitlich, sind jedoch sehr schön als Hängepflanzen.
Oder man zieht sie aus ganz frischen Samen, am besten direkt vom Strauch. Kaffeebohnen sind nur im gerade geernteten Zustand keimfähig. Sie sollten auf keinen Fall länger als zwei Wochen nach dem Pflücken gelagert werden. Deswegen können Samentüten aus dem Handel nicht empfohlen werden, da diese Bohnen meist viel zu alt sind.
Die frischen Samen werden von ihrer braunen, harten Schale und vom feinen Silberhäutchen, das keimhemmend wirken kann, befreit und etwa einen Zentimeter tief in ein Gefäss mit Anzuchterde ausgesät. An einem warmen Standort keimen sie bei gleichbleibender Feuchtigkeit innerhalb von drei bis sechs Wochen. Dies ist das ganze Jahr über möglich, wenn man frische Samen zur Hand hat.



Und im Winter?

Die Kaffeepflanze sollte auch im Winter ihren hellen Platz im Wintergarten oder am Fenster nicht verlassen. Hohe Luftfeuchtigkeit und keine Zugluft müssen aber auch weiterhin gewährleistet sein. Temperaturen bis 15 Grad werden gut vertragen, wobei weniger zu gießen ist.

Schädlinge, wie Woll- oder Schildläuse, finden sich auf Kaffeepflanzen nur, wenn ihr die Haltungsbedingungen nicht zusagen. Ansonsten ist es eine äußerst robuste Pflanze, die exotisches Flair in europäische Wohnungen zaubert und ihre Besitzer mit dem Genuss aus eigenen Kaffeebohnen belohnt.

-yl-

Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 10-11

zeitung/pflanzen-magazin-03.html

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