Japanischer Ahorn - Blätter welken an den Enden

Hallo zusammen, unsere japanischer Ahorn bekommt an den Enden braune Blätter, die dann auch verwelken.
Wir haben den Ahorn letztes Jahr aus einem Nachlass geschenkt bekommen. Der Baum war damals ca 4 m hoch. Der Baum steht im Südosten und bekommt nahezu den ganzen Tag Sonne.
Letztes Jahr nach dem Einpflanzen hat sich der Baum augenscheinlich sehr gut erholt. Die Blätter waren grün und sind ganz normal im Herbst abgefallen.
dieses Jahr im Frühjahr zeigt er die braunen Blätter.
Die letzten Wochen waren sehr trocken und wir haben den Baum nahezu nicht gegossen, da wir davon ausgegangen sind dass er sich selbst mit genügend Wasser aus dem Erdreich versorgt.
Habt ihr eine Idee was das sein könnte?
Viele Grüße

Ich vermute eine Kombination aus verschiedenen Gründen...

Zuerst einmal mögen es japanische Ahorne oder Fächerahorne nicht gerne in der Sonne zu stehen. Sie wachsen eher im lichten Halbschatten bei etwas höherer Luftfeuchtigkeit.
Dann ist es so (wie bei eigentlich jeder Pflanze): wenn eine Pflanze umgesetzt wird, muss sie in der Anfangszeit gut (also vor allen Dingen durchdringend!) gewässert werden. Schließlich muss sie ja nach dem Umsetzen erst einmal neue Wurzeln ausbilden, die dann in der Tiefe Wasservorkommen erschließen können. Das macht man bei allen Pflanzungen so die ersten zwei bis drei Jahre, dann haben sie sich meist ausreichend eingewurzelt, dass man nur noch in extremen Trockenperioden (z.B. bei sehr langen und heißen Sommern ohne Regen) gießen muss.
Es ist übrigens wichtig, unabhängig vom Niederschlag zu gießen! Denn oftmals kommt trotz Regen nicht ausreichend Wassermenge durch die Krone beim Baum an.

Was ich mir auch noch vorstellen könnte ist, dass beim Umpflanzen Wurzeln verletzt wurden. Bei einem Baum, der bereits vier Meter hoch ist, sollte man mit derselben Menge an Wurzeln rechnen, wie sich Holz- und Laubmasse oberhalb der Erde befindet. Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass gerade Fächerahorne sehr empfindlich darauf reagieren, wenn ihnen Wurzeln abgetrennt werden.
Deshalb sollte man Neupflanzungen auch die erste Zeit (in der Regel die erwähnten zwei bis drei Jahre) an einen Baumbock oder einen Baumpfahl angebunden werden. Bei Windbewegung biegt sich sonst der ganze Baum und eventuell bereits gebildete neue Wurzeln werden dann wieder abgerissen.

Was auch noch problematisch sein könnte (aber das müsstet ihr noch am allerbesten einschätzen können), wäre ein anderer Boden als am alten Standort. Wenn die Bodenkrume auf einmal dichter (z.B. lehmiger) ist als vorher, dann zeigen Bäume auch gerne Mangelerscheinungen. Ungünstig wäre auch ein anderer pH-Wert im Boden.

Der Baum hatte grüne Blätter, die er vermutlich noch aus (eingelagerten) Kraftreserven heraus gebildet hat.
Doch ohne ausreichende Wasserversorgung nutzen dem Baum auch Reservestoffe nichts.

lg
Henrike

Danke Henrike für die ausführliche Antwort. Leider triff so ziemlich alles zu, was Du geschrieben hast (Wurzeln abgebrochen, anderer Boden (sehr lehmig), etc.).
Wir wässern nun regelmäßig in der Hoffnung, dass er es noch packt.

lg
Andrea