Moin,
zu kalt war den Pflänzchen bestimmt nicht, 19° C ist ziemlich OK. Insgesamt finde ich aber, daß Du viel zu früh ausgesät hast. Diese Pflanzen keimen so schnell, das ein Termin gegen Ende März viel besser gewesen wäre. Nur in einem Gewächshaus mit der nötigen Lichtmenge und der höheren Luftfeuchte lohnt es sich dieses Gemüse so früh auszusäen.
Wenn sie nicht schon jetzt absterben würden, wären sie in den nächsten Wochen bis Mitte Mai im Zimmer sicher unglaublich lang und gakelig geworden und hätten dann im Freien gelitten, da sie ja nie richt abgehärtet werden konnten.
Was für ein Substrat hast Du genommen? Meine Erfahrungen mit den handelüblichen Aussaat-Substraten sind auch eher schlecht. Viele sind viel zu stark aufgedüngt oder haben andere Qualitäts-Probleme. Alles was ich an krautigen Pflanzen aussäe kommt bei mir in ein absolut nährstoffarmes Sand-Substrat-Gemisch (ich arbeite in einem botanischen Garten, deshalb "Substrat", wir haben da was spezielles). Der Sand sollte gröber sein, kein Vogel- oder Sandkisten-Sand, im Aquarien-Geschäft gibt es den Richtigen. Dir empfehle ich, diesen Sand mit einer absolut ungedüngten Anzuchterde im Verhältnis 1:1 zu mischen und dann Ende März/Anfang April einen zweiten Versuch zu wagen.
Meine Diagnose lautet also fehlende Luftfeuchtigkeit (ist im Zimmer immer recht niedrig) und Lichtmenge wegen zu früher Aussaat und schlechtes Substrat. Bei Trauermücken kippen die Sämlinge einfach um, weil die Wurzeln weggefressen wurden. Ähnlich sieht es auch bei Vermehrungs-Pilzen aus, nur das der Stängel am Grund dann weichfaul ist. Die Blätter werden nie so in Mitleidenschaft gezogen. Grauschimmel oder andere Pilze die die grünen Teile befallen, sehen tatsächlich wie Schimmel aus.
Ich weiß, es juckt einem in den Fingern, aber Geduld muss eine der größten Tugenden des Gärtners sein