Furiose Farbspiele der Flora – Die Bougainvillea

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 10.05.2012 - 19:41 Uhr
 


Eine der beliebtesten Kübelpflanzen auf Balkonen und Terrassen ist der Kletterstrauch Bougainvillea. Ihr Name stammt aus dem Französischen und wurde zu Ehren des Seefahrers Louis Antoine de Bougainville gewählt. Im Deutschen wird sie auch Drillingsblume genannt, was auf die Anzahl ihrer Blüten hinweist.
Sie gehört mit 18 Arten zur Familie der Wunderblumengewächse (botanisch Nyctaginaceae) und kommt ursprünglich aus Südamerika. Mittlerweile ist sie aber in den Subtropen und allen Mittelmeergebieten verbreitet.

Farbexplosion für den Kübel

Die beiden bekanntesten Arten sind Bougainvillea glabra und Bougainvillea spectabilis.
Die glabra ist gut an den blasslila bis intensiv lilafarbenen, zugespitzten Hochblättern zu erkennen, die spectabilis dagegen bietet ein größeres Farbspektrum mit pinkfarbenen, gelben, orangen oder weißen Hochblättern und kann frei ausgepflanzt in einem Warmhaus bis zu sechs Meter hoch werden. Das ist nämlich der Clou bei der Bougainvillea: Die Hochblätter zeigen spektakuläre Farben, die eigentlichen Blüten hingegen sind fast unscheinbar klein, weiß bis gelblich. Jeweils drei Blüten befinden sich in der Mitte von drei sie umgebenden Hochblättern.

Sonnenhungrig und schnell wachsend

Die Drillingsblume möchte nach den Eisheiligen ins Freie. Sie bevorzugt einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Da die farbigen Hochblätter bei zu viel Regen schneller verblühen, schätzt sie ebenfalls ein Dach über dem Kopf. Außerdem will der sonnenhungrige Kletterer regelmäßig gegossen werden. Wenn der Wurzelballen gleichmäßig feucht gehalten wird, ist mit einer reichen Blütenpracht zu rechnen. Aber Vorsicht vor Staunässe, diese mag sie gar nicht. Ebenfalls sollte der subtropischen Schönheit zweimal in der Woche ein handelsüblicher Blühpflanzendünger gegeben werden.
Bei guter Pflege kann sie innerhalb weniger Monate bis zu zwei Metern wachsen. Insofern ist die Bougainvillea keine Pflanze für kleine Balkone.

Enge “Schuhe” für üppige Blüten

Wichtig ist ein wasserdurchlässiges Substrat, zum Beispiel gute Kübelpflanzenerde gemischt mit Blähton, Kies oder Perlite. Bei den Pflanzengefäßen kommt es auf den individuellen Geschmack des Bougainvilleabesitzers an. Sie sollten jedoch alle Abzugslöcher haben. Als kleiner Tipp: Wenn der Wurzelballen den Topf ganz ausfüllt, konzentriert sich die Drillingsblume auf die Blütenbildung, nicht auf das Wachstum der Wurzeln.

Hübsch in Form gebracht

Die spectabilis neigt mehr als die glabra dazu, schnell und unförmig zu wachsen. Um dem Einhalt zu gebieten oder die Drillingsblume wieder in die gewünschte Form zu bringen, sind Schnittmaßnahmen unvermeidlich. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Bougainvillea nach den eigenen Wünschen zu erziehen: als Hochstamm, buschigen Strauch, rankender Kletterer – es kommt nur auf den richtigen Schnitt an.
Im Herbst vor dem Einräumen können die meterlangen Triebe bis zu einer nach innen gerichteten Achselknospe gestutzt werden. Das begünstigt einen kompakteren Wuchs. Ebenfalls sollten nach der Winterruhe die so genannten Wintertriebe abgeschnitten werden. Die Drillingsblume blüht nur an den Frühlingstrieben. Auch nach dem Verblühen ist ein Schnitt üblich, so dass sich neue, kurze Seitentriebe bilden, die später üppig Blüten tragen. Schnittmaßnahmen können das ganze Jahr über durchgeführt werden, denn sie beeinträchtigen nicht die Blütenpracht.

Nicht jede ist gleich

Vor den ersten Frösten sollte die Bougainvillea eingeräumt werden. Bei der Überwinterung gibt es zwischen der glabra und der spectabilis einen großen Unterschied.
Die glabra möchte unbedingt eine Ruhezeit von mindestens drei Monaten an einem hellen Standort mit Temperaturen von sechs bis zwölf Grad. Sie verliert dabei ihre Blätter, das Gießen darf jedoch nicht vergessen werden. Im Februar sollte man die lilafarbene Drillingsblume wieder hell und warm, beispielsweise ans Südfenster, stellen, regelmäßig gießen und schwach dosiert düngen. Diese Art der Überwinterung begünstigt die Knospenbildung. Die spectabilis hingegen kann im Winter bei 18 bis 24 Grad durchkultiviert werden und belohnt ihren Besitzer im folgenden Sommer mit reicher Blütenpracht.

Die Bougainvillea ist eine ausdauernde Kübelpflanze mit prächtigen Hochblättern in leuchtenden Farben, die ein Muss für jeden Fan von subtropischen Blühpflanzen ist. Einfach in der Pflege, furiose Farbspiele – niemand kann sich der Schönheit der rassigen Brasilianerin entziehen. -yl-



Jetzt bestellen

Ähnliche Themen

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.