Für eine herbstliche Grabbepflanzung

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 31.10.2011 - 06:12 Uhr
 
 
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Im Fokus – der Friedhof:
Wo die Natur Kraft schenkt


Geht´s noch? Zur Erholung und zum Entspannen auf den Friedhof? Was zunächst abwegig klingt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so weit hergeholt. Friedhöfe sind inmitten städtischer hektischer Betriebsamkeit Oasen der Ruhe, des Friedens und der Besinnlichkeit. Keine Radfahrer, keine Autos, keine Jogger, sondern einfach nur Ruhe und Natur. Die meisten Friedhöfe bieten mit altem Baumbestand und viel Grün ein geeignetes Umfeld, sich auf die Natur einzulassen und den Alltagsstress zu vergessen.
Gerade im November mit den Toten-Gedenktagen Allerheiligen und Totensonntag wird besonders intensiv der Verstorbenen gedacht. Da stehen dann traditionell viele Blumen- oder Trockengestecke auf den Gräbern. Doch gerade der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um Gehölze, Stauden und Blumenzwiebeln zu pflanzen.

Bestens geeignet für eine herbstliche Grabbepflanzung ist die Besenheide (Calluna vulgaris). Ab September gibt es im Sortiment die Knospenblüher, deren Besonderheit darin liegt, dass die Knospen dieser Sorten nie ganz aufblühen, sondern im Knospenstadium stehen bleiben und deshalb besonders robust und langlebig den ganzen Winter über Farbe zeigen. Bereits im November sind auch die ersten Sorten der Winterheide (Erica herbacea) erhältlich. Selbst bei Schnee und Eis sorgen diese Dauerblüher von Dezember bis April für farbige Akzente. Setzen Sie als Pflanzpartner doch einmal einen Wacholder oder eine Pflanze mit Beerenschmuck daneben!

Wer es beerig mag, sollte zum Beispiel nach Torfmyrten (Pernettya mucronata) Ausschau halten. Die immergrünen, kleinen Gehölze fallen vor allem im Herbst durch ihre prächtigen rosaroten Beeren auf, die meist über den ganzen Winter am Strauch haften bleiben und von der Vogelwelt gemieden werden. Der Zwergstauch wird im September und Oktober sehr häufig in Gartencentern und Baumschulen als Topfpflanze angeboten und eignet sich auch als idealer Partner von Calluna oder Erica. Man kann die Torfmyrte wahlweise direkt in die Graberde oder als Teamplayer in eine Schale pflanzen.
Eine andere fruchttragende Alternative ist die Scheinbeere (Gaultheria). Sie schmückt sich ab Oktober mit roten Beeren. Darüber hinaus zeigt die Scheinbeere an einem sonnigen Standort auch bei winterlichen Temperaturen eine schöne rote Laubfärbung. Auch diese Pflanzen können in einen Korb oder eine Schale gepflanzt werden.

Schlichte immergrüne Gehölze wie Buchsbaum (Buxus), Lavendelheide (Pieris) oder langsam wachsende, klein bleibende Nadelgehölze wie einige Zwergformen der Scheinzypresse (Chamaecyparis) oder des Lebensbaums (Thuja) können rechts und links den Grabstein umrahmen. Auch Gräser mit ihrem Formenreichtum sind reizvolle Begleiter. Ihre Grün-, Rot- und Silberblautöne lassen sich gut mit blühenden Pflanzen oder kleinen Gehölzen kombinieren. Sobald dann der erste Raureif die filigranen Halme bedeckt, sieht es so aus als male die Natur phantastische Bilder in die Friedhofslandschaft.
Wer für den Herbst noch rasch eine blühende Wechselbepflanzung anstrebt, wählt zum Beispiel zwischen Astern, Chrysanthemen oder Alpenveilchen (Cyclamen). Inzwischen gibt es winterharte Sorten, die mit weißen, rosa- oder violettfarbenen Blüten uns erfreuen. Beim Pflanzen darf die Knolle von Cyclamen persicum nicht vollständig mit Erde bedeckt sein. Ungefähr ein Zentimeter sollte sie über die Oberfläche herausragen.

Was auch immer Sie pflanzen, Sie tragen in jedem Fall dazu bei, die Ökologie des Friedhofs zu fördern, denn Grabbepflanzungen sind auch Teil eines wichtigen Lebensraums für viele Tierarten, die in unseren weitgehend versiegelten Stadtgebieten kaum mehr Unterschlupf finden. Es ist wichtig, den Friedhof als Ort für tröstende Beschaulichkeit und natürliche Kraftquelle zu erhalten.

PdM
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