Die Frage, die sich mir vor allem stellt, ist wie und wie stark der Weg/ die Wege genutzt werden sollen. (fast) Niemand braucht einen Weg, der nicht genutzt wird. Deshalb sollte man erst einmal in sich gehen und überlegen,
wofür man diesen Weg braucht:
- zum schnellen Fortkommen von A nach B?
- zum gemächlichen Dahin Schlendern?
Wird ein Weg stark frequentiert, sollte er besser aus harten Materialien bestehen (z.B. aus Steinpflaster, Steinplatten, etc.). Auf solchen "Arbeitswegen" kommt man mit Schubkarre, Rasenmäher oder anderem schweren Gerät einfach schneller und einfacher voran.
Ist der Weg der Freizeitnutzung vorbehalten, dann macht es nichts, wenn die Schritte etwas "mühsamer" sind. Man kann ja zwischendurch einfach mal inne halten und den Blick schweifen lassen Wobei wir sogleich auch schon beim nächsten Punkt wären:
- Soll man sich auf dem Weg auch mal aufhalten können?
Das entscheidet darüber, wie breit der Weg sein muss:
Zitat
Breite von Gartenwegen
In der Praxis haben sich einige Richtwerte für die Breite von Wegen herausgebildet. Sie ergeben sich aus der Funktion und der Anzahl der Personen, die sich nebeneinander darauf bewegen. Der Weg zur Haustür sollte zwei Personen nebeneinander Platz bieten. Planen Sie pro Person 60 Zentimeter ein, das macht also eine Breite von mindestens 120 Zentimeter. Damit man bequem und auch mit Taschen nebeneinander laufen kann, sind zusätzliche 30 Zentimeter sinnvoll. In einem Mehrfamilienhaus bewegen sich auch öfter drei Personen auf dem Weg, sodass sich eine Breite von dreimal 60 Zentimeter, also 180 Zentimeter ergibt. Für Nebenstrecken, die beispielsweise zum Kompost führen, planen Sie 40 bis 80 Zentimeter ein. Will man den Pfad mit der Schubkarre befahren, muss er durchgehend befestigt sein. Für selten genutzte Verbindungen ist eine Breite von 40 Zentimeter ausreichend. Werden Schrittplatten verwendet, sollte der Abstand von Plattenmitte zu Plattenmitte 60 bis 65 Zentimeter betragen. Führen Wege an Mauern, Hecken oder Sträuchern vorbei, rückt man sie möglichst 30 Zentimeter davon ab.
QuelleDurchaus interessant können Kombinationen aus verschiedenen Materialien sein, z.B. einem Kieselweg mit darin eingelassenen Holzscheiben oder große Pflasterplatten, die im Rasen liegen. Wichtiger Aspekt ist aber immer, dass der Weg (oder die Wege) immer zum Haus bzw. zur allgemeinen Gartenaussage passen. In einem Naturgarten kann man beispielsweise auch mal kleine teppichbildende Pflanzen zwischen den Pflastersteinen wachsen lassen, weil das zur Aussage des Gartens passt. In einem modern gestalteten Garten kann dies je nach Gestaltung unpassend sein.
Wie auch immer das Material des Weges beschaffen ist, sollte man sich beim Anlegen des Weges Gedanken über eine Entwässerung machen. Auch auf versickerungsfähigen Materialien wie Schotterwegen oder ähnlichem sollte in Bezug auf seltene Starkregenereignisse Sorge dafür getragen werden, dass überschüssiges Oberflächenwasser schnell weggeführt wird. Bei Frost oder ähnlichen Wetterbedingungen kann so das Oberflächenwasser nicht gefrieren und so den Untergrund zur gefährlichen Rutschpartie werden lassen. Auch bei Belägen aus Holz oder mit Algen bewachsenen Steinen (die natürliche Patina, die ja durchaus erwünscht sein kann!) ist das wichtig, da diese bei Nässe schnell rutschig werden.
Deshalb sollte beim Anlegen des Weges/ der Wege ein leichtes Gefälle eingeplant werden. Ist es ein Weg, der ein Haus, einen Hauseingang erschließt, sollte das Gefälle immer vom Haus weggeführt werden. Ist das nicht anders möglich, muss eine Entwässerungsrinne mit eingebaut werden (die liegt in einem Betonfundament und braucht einen Anschluss an eine Entwässerungsleitung oder eine Versickerungsanlage). Ähnlich verhält es sich mit Wegen, die Verkehrsflächen, z.B. Garageneinfahrten oder PKW-Stellplätze erschließen. Handelt es sich um gewöhnliche Gartenwege, die von Beeten gesäumt sind, ist es ausreichend das Oberflächenwasser über ein Quergefälle ins angrenzende Beet abzuleiten.
Die Gefälle sind nicht sonderlich gravierend, ein Gefälle von 2% (bei 50cm breitem Weg macht das gerade mal ein Gefälle von einem Zentimeter aus) ist bereits ausreichend.
Mit ein bisschen Knowhow kann man sich durchaus selbst einen Gartenweg anlegen. Hat man aber viele Wege, die auch nach gängigem Standard bestens gebaut sein sollen (mit Gefälle, Kanten und allem) und man sich vllt als Laie nicht sicher ist, ob man das allein gebacken bekommt, sollte man sich besser eine Fachfirma holen, die einem die Wege anlegt.
lg
Henrike