Gunnera manicata - Das Mammutblatt
Benannt ist diese außergewöhnliche Pflanze nach dem norwegischen Bischof und Botaniker J. E. Gunner (1718 bis 1773).
Diese mehrjährige, bis zu drei Meter hohe und ebenso breite Staude
wächst an ihrem Naturstandort in Mittel- bis Südamerika in feuchten
Wäldern. Sie hat zwar Ähnlichkeit mit dem Rhabarber (botanisch Rheum
rhabarbarum), gehört aber einer anderen Pflanzenfamilie -- Gunneraceae,
(früher Haloragidaceae/Meerbeerengewächse) an.
Alle angebotenen Gunnera sind meistens Gunnera manicata. Gunnera
chilensis und Gunnera tinctoria sind im Wuchs nicht so üppig, werden
aber hierzulande selten angeboten.
Ab USDA Klimazone 6 (bis -20 Grad) ist ein Auspflanzen mit Winterschutz
möglich.
Sollte sie im Garten einen vollsonnigem Standort bekommen, muss für
ausreichende Bewässerung gesorgt werden, da über ihre riesigen - bei
älteren Exemplaren bis zu zwei Meter großen Blätter - viel Wasser
verdunstet wird. Je größer die Pflanze, umso durstiger ist sie. Sie
benötigt nährstoffreichen, feuchten Boden und regelmäßige Düngergaben.
Die Gunnera ist in Mitteleuropa nicht immergrün. Im Spätherbst werden die
abgeschnitten Blätter als Winterschutz verwendet und über die
abgeschnittenen Triebe gestülpt. Bei fallenden Temperaturen bis hin zum
Gefrierpunkt werden sie mit Laub oder Stroh eingepackt. Als äußere Abdeckung hat sich das Einbinden mit Fließ bewährt, damit der Winterschutz vom Wind nicht verweht wird.
Im Frühjahr entfernt man den Winterschutz und die Pflanze fängt bei Temperaturen um zehn Grad an zu wachsen. (Foto)
Drohen später noch Nachtfröste, muss die Pflanze unbedingt wieder
geschützt werden, da der Neuaustrieb frostempfindlich ist.
Ab einer gewisser Größe bilden sich zapfenförmige, braune Blüten,
an denen sich rote Samenkügelchen bilden.
Optimaler Auspflanzzeitpunkt ist der Frühsommer, damit die Pflanze bis
zum Winter ausreichend Wurzeln bilden kann. Eine Kübelhaltung ist nur
bedingt möglich. Die Pflanze wächst sehr rasant und sollte dunkel
und frostfrei überwintert werden. Um das Wachstum im Topf einzudämmen,
muss sie regelmäßig geteilt werden. Das schwächt die Pflanze auf
Dauer. Nicht zu unterschätzen ist auch der Wasserbedarf der Pflanze im
Kübel. Beim Teilen älterer Pflanzen oder beim möglichem Beschneiden der
Blätter, sollte mit Handschutz gearbeitet werden, denn der Saft der
Gunnera kann lästige, allergische Reaktionen am Körper hervorrufen.
Gunnera magellanica
Vorkommen Südamerika bis Falklandinseln
Diese Art kann im Garten als winterharter, sommergrüner Bodendecker
Verwendung finden. Sie möchte in nicht zu trocknen Substraten bei halbschattiger
Lage ausgepflanzt werden. Je nährstoffreicher und feuchter der Standort, desto schneller ist der gewünschte Bereich zugewachsen durch kurze, immer wieder wurzelnde Ausläufer.
Die rundlichen Blätter mit kurzstieligen Stängeln werden bis zu fünf Zentimeter im
Durchmesser. Angaben wie in Pareys Blumengärtnerei von 1960, dass die
Blätter bis zu zehn Zentimeter groß werden, ist nicht identisch mit der Art, die jetzt
in der Gartenkultur Verwendung findet. Blüten und Früchte (kleine rote
Beeren vom Laub bedeckt) sind bei der Gunnera magellanica selten zu
finden.
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Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 42
zeitung/pflanzen-magazin-02.html