Euphorbia ingens – eine Skulptur voller Kraft und Würde
Autor: Frank Veröffentlicht: 07.05.2008 - 07:16 Uhr
Bildende Kunst:
Diese graugrüne Pflanzenskulptur sieht einfach großartig aus. Als hätte ein Bildhauer Hand angelegt und mit schwunghaftem Elan ein dynamisches Kunstwerk mit wellenförmiger Anmutung geschaffen, kraftvoll und erhaben zugleich.
Doch hier waltet alleine die schöpferische Kraft der Natur. Diese skulpturale Pflanze ist eine sukkulente Euphorbie aus der riesigen Familie der Wolfsmilchgewächse, die mit über 8000 Arten die sechstgrößte Pflanzenfamilie bildet. Die Wuchsformen wechseln von ein- oder mehrjährigen krautigen Pflanzen über verholzende Sträucher und Lianen bis zu Bäumen.
Die sukkulenten Euphorbien haben die Fähigkeit, Wasser zu speichern und überdauern damit lange Trockenperioden. Die massiven, säulenartigen Triebe sind ein beeindruckendes Statement im Raum und fordern unübersehbar Anerkennung, Respekt und Bewunderung.
Von April bis Oktober wird die Euphorbia ingens gegossen, wenn die Erde weitgehend abgetrocknet ist. Alle zwei bis vier Wochen eine Portion Kakteendünger im Gießwasser erfreut die Pflanze. Während der Ruhezeit im Winter reichen sporadische Wassergaben. Das Kandelaber–Wolfsmilchgewächs sollte hell stehen und fühlt sich bei Zimmertemperatur auch in Heizungsnähe wohl. Temperaturschwankungen können Euphorbia ingens nicht erschüttern und auch ein zugiger Standort im Eingangsbereich oder im wohlgelüfteten Schlafzimmer werden wohlwollend toleriert. Allerdings sollten die Temperaturen nicht unter 5°C sinken.
Wird die Pflanze zu groß, können störende Äste oder auch die Spitze ohne weiteres abgeschnitten werden. Das Austreten von Milchsaft wird am besten durch Betupfen mit heißem Wasser gestoppt. Der Milchsaft ist ätzend und darf nicht mit der Haut und den Augen in Berührung kommen. Mit Achtsamkeit und einem Paar Gartenhandschuhen kann man diesem Problem leicht entgehen. Übrigens aus den abgeschnittenen Triebstücken können Sie neue Pflanzen ziehen. Die Schnittstelle kommt, wenn sie gut abgetrockent ist, in Sand oder Kies, damit die Wunde verheilt. Erst wenn das geschehen ist, darf das Euphorbienstück zur Bewurzelung in trockene Erde gesetzt werden. Die günstigste Zeit für die Kürzung ist der Juni, in den Wintermonaten sollte möglichst nicht gekürzt werden.
BBH